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Haus 5 - Der Tempel: die Göttin anerkennen, zum Dasein erwachen

Von Ulla Janaschek

 Tempel oder andere heilige Gebäude, in denen eine Gottheit verehrt wurde und wird, gibt es schon sehr lange. Sie sind die zentrale Stelle, um einer zentralen Kraft Huldigung zu erweisen. Früher bildeten die Tempel den Mittelpunkt der Dorfgemeinschaft. In ihnen wurde auch getanzt und gesungen, Theater gespielt oder musikalische Darbietungen wurden zu Ehren der Gottheit erbracht 
Der Tempel repräsentierte die Göttin, in deren Körper man eintrat, um von ihr inspiriert zu werden. Die Eingangstüre war der Schoß, durch den man ihren Innenraum betrat und in dem die Lichtgeburt stattfinden konnte. In ihrem Körper traf man sich zur Feier und zum Gebet. Im Unterschied zur Höhle befinden sich die Tempel auf der Oberfläche der Erde. Sie ragen in den Himmel und verbinden so das bewusste irdische Leben mit den kosmischen Energien. Das Tageslicht strömt durch die Öffnungen des Tempels ein - was darin stattfindet, geschieht bewusst und ist aktiver Ausdruck einer inneren Haltung. Im fünften Haus stellt sich die Aufgabe, zu einem Selbst zu erwachen und kreative Ausdrucksformen zu finden. Sei es durch Kunst oder Performance, die das kulturelle Bewusstsein erwecken. Im Tempel kann das geschehen. Seine BesucherInnen werden hier an ihr göttliches Selbst erinnert, durch die Worte der Priesterin und durch die Kunstwerke, welche die Göttin in ihrer Aktivität zeigen, inspiriert. Der Geist kann sich so sammeln, ganz auf die Gottheit ausrichten und so von ihr inspiriert werden. Durch wahre Inspiration entsteht Freude und Begeisterung, ebenfalls Aufgaben des fünften Hauses. Indem das Ego zu einem Selbst erwacht, nimmt auch die persönliche Ausstrahlung zu. Immer, wenn wir persönliche Ziele in das spirituelle Wachstum einbinden, wächst auch die innere Freude, denn jetzt ist auch das Herzensbewusstsein mit dabei. Die Freude überträgt sich auf andere und verleiht einer Person eine gewisse Autorität, der man gerne folgt, weil man spürt, dass sie in Weisheit begründet ist.

Herzensanerkennung
Im fünften Haus, im Tempel, erfährt das Herzensbewusstsein Anerkennung. Wir lernen, auf unser Herz zu hören und die damit verbundenen Aktivitäten kristallisieren sich heraus. Solche Aktivitäten sind niemals anstrengend, sondern tragen zur inneren Bereicherung bei und haben etwas Leichtes an sich, auch wenn sie sich manchmal schwierig gestalten. Es sind kreative Prozesse, die sich durch Lebendigkeit und Frische auszeichnen. Sie werden getragen von der Sicherheit, auf dem richtigen Weg zu sein und das Selbstbewusstsein wächst, während man seine Aufgaben erledigt. Sie führen in größere Selbstständigkeit und vermehren das Selbstwertgefühl, weil man weiß, dass man etwas tut, dass dem Wohle aller dient.

Differenzierungsvermögen
Über das fünfte Haus lernen wir auch, zu differenzieren. Äußerer Reichtum ist an den inneren Reichtum gebunden. Wenn ich mich selbst reich fühle, kann ich diesen Reichtum auch materialisieren, suche ich den Reichtum im Außen, indem ich beispielsweise an etwas arbeite, wobei ich mich selbst verleugnen muss, dann erschöpft mich diese Arbeit und bewirkt, dass ich mich doch arm fühle. Aus Großzügigkeit entsteht ebenfalls Reichtum, je mehr ich gebe, desto mehr bekomme ich zurück. Die Göttin hat Spaß an Menschen, die sich für ihre Werte einsetzen und im kosmischen Energiefeld ist alles im Überfluss vorhanden. Schafft man es, sich mit seinem Herzensbewusstsein an diese Fülle anzuschließen, öffnen sich auch Wege, sie zu empfangen. Jedoch geschieht der Anschluss aus einer großzügigen Haltung heraus, niemals aus dem Gefühl des Mangels. Es ist zum Beispiel ein Unterschied, ob ich um Geld bete, weil ich glaube, ich habe zu wenig oder ob ich mich selbst darauf berufe, was ich gut kann, dann meine Fähigkeiten dem Kosmos anbiete und mir dabei wünsche, dass diese Fähigkeiten auch ausreichend zu meiner Ernährung beitragen. Nachdem ich den Wunsch ausgesprochen habe, brauche ich eigentlich nur noch aufmerksam darauf zu reagieren, was mir angeboten wird um dann dort, das, was mir zur Verfügung steht, einzusetzen. Und die Fülle vermehrt sich, je stärker ich dabei zu unterscheiden lerne, was wirklich meinem Herzen entspricht und wenn ich diesem Weg dann folge.

Verborgene Talente
In jedem Menschen schlummern unbewusste Talente, Fähigkeiten, die sich aufgrund der individuellen Lebenserfahrungen herausbilden konnten und die so vertraut sind, dass man sie selbst gar nicht mehr wahrnimmt. Sobald mir diese Fähigkeiten bewusst werden, kann ich sie auch nutzbringend einsetzen und mich für meinen Wert anerkennen: Ich “verkaufe” mich dann nicht mehr unter meinem Wert. Schätzt man sich selbst, schätzen einen auch andere. Im fünften Haus lernen wir, wofür wir uns schätzen können. Trifft man aus dieser Position heraus auf Menschen, die einen kritisieren oder nicht anerkennen können, berührt einen das wenig. Man ist dadurch geschützt, dass sich die persönlichen Werte in etwas Stabilem gründen - dem Gefühl, ein gefüllter Kelch zu sein, der überfließt und niemals versiegt. Letztendlich ernährt mich das Bewusstsein, dass ich reich bin, schöpferisch und kreativ, das sind Eigenschaften, die mir keiner nehmen kann, sobald ich lerne, sie anzuerkennen.

Ganz sein – authentisch sein
Das fünfte Haus, der Tempel, ebnet auch den Weg zum inneren Tempel. Weil ich mich selbst kenne, schätze und die darin verborgene kosmische Göttinnenkraft anerkenne, erfahre ich mich selbst als “heilig” (engl: holy kommt von whole, ganz), d.h. als unzerstörbar, in gewisser Weise unsterblich. Ich bin aus dieser Sichtweise heraus glücklich, weil voll, gefüllt und es reicht aus, ich selbst zu sein.
Im fünften Haus lernt man auch, wie man selbst ist, wenn man sich nicht verstellt. Man lernt, sich über Rollen bewusst zu werden und zu sich selbst zurückzukehren. Es genügt, wenn ich so bin wie ich bin, denn dann bin ich authentisch, lebendig, autonom in meinen Entscheidungen und frei. Das ICH, meine individuelle Lebenserfahrung, mit der ich mich identifiziere, wird so zum Verbündeten des Herzens, denn – ich - lerne, dass das Glück zunimmt, je weiter ich mich öffne und mit der Herzensenergie, die mich nährt, verbinde. Nun ist das “Ego” besiegt, d.h. eigentlich ist es nur integriert und arbeitet jetzt Hand in Hand mit der spirituellen Entwicklung. Um “heilig” zu sein, braucht man kein guter Mensch zu werden oder sich auf eine bestimmte Art zu ernähren, Gebete zu sprechen oder immer brav zu sein. Heiligkeit entsteht aus dem Bewusstsein und der Anerkennung meiner Selbst in seiner Gesamtheit, dadurch das ich 100prozentig weiß, dass ich in Ordnung bin und von daher das Gefühl habe, überzufließen. Denn wenn ich die Energie, die mich am Leben hält, nicht dafür verschwende, etwas in mir zu unterdrücken oder mich umzuerziehen, entsteht ganz von selbst ein energetischer Überfluss, den ich über meine mir anerkannten Fähigkeiten abgeben kann, da ich ja immer versorgt werde. So entsteht ein glückliches Gefühl. Das, was man abgibt, bewirkt auch wieder bei anderen Glück und so trägt man also zum allgemeinen Reichtum bei, was wiederum als noch größerer Reichtum zurückkehrt.
Das fünfte Haus ist also zuständig für das Glück, die Fülle, den Selbstwert, das Selbstbewusstsein, die Kreativität, das autonome Handeln und die Anerkennung des eigenen Daseins - das Erwachen des Selbst. Hier lernen wir auch die Seiten kennen, die wir in uns unterdrücken. Über diese Bewusstheit kann Freiheit erlangt werden. Vielleicht beginnen wir für unsere Freiheit zu kämpfen, geraten in Machtkämpfe oder sind plötzlich nicht mehr mit unserer Lebensposition einverstanden. Das sind gute Anzeichen, dass unbewusste unterdrückte Persönlichkeitsanteile größere Autonomie suchen. Auch die gesunde Aggression einer Rebellin, die für die Freiheit von Minderheiten kämpft, kann im fünften Haus erwachen. Heiligkeit ist nicht immer friedlich und sanftmütig.
Steht die Göttin im fünften Haus, dann kannst du sie in ihrer Fülle erfahren, sobald du dich von deinen gewohnten Gefühlen der Begrenzung löst und einfach dein Herz weit öffnest. Es bedarf keiner besonderen Anstrengung, um zu SEIN.

Das Ritual des Tempels
Nimm dir Zeit, um etwas Kreatives zu tun. Sammle erst ein paar deiner guten Eigenschaften, deiner Fähigkeiten und deiner Talente. Schreibe diese auf (falls dir keine einfallen, dann rufe jemand oder mehrere FreundInnen an, und frage nach, wahrscheinlich sind dir nur keine bewusst). Sobald du eine kleine Liste zusammengestellt hast, konzentriere dich darauf, und danke dir selbst für das, was du gefunden hast. Sprich aus, dass du dich für jede einzelne anerkennst. Warte, bis du wirklich merkst, dass du dich über dich selbst freuen kannst. Sobald diese Freude aufsteigt, male ein Bild, dass dich in der Erfahrung der Fülle zeigt. Ein Bild der Fülle, die du mit deiner Person verbindest. Du kannst das Malen auch durch Musik und Tanz unterstützen und ins Leben rufen. Hänge das Bild an den zentralsten Ort im Haus und versprich dir, dich jeden Tag daran zu freuen. Dann stelle eine Schale auf und lege jeden Tag etwas hinein, das Ausdruck deiner Fülle ist. Nach einiger Zeit hast du noch mehr Grund zur Freude.

Entnommen in leicht veränderter Form dem Göttinnenzyklus – von weisen Frauen, ihren Künsten und Wirkstätten, Ulla Janascheck, Cambra Skadé, Arunverlag

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