Tanzen drückt die schöpferische Seite des Unbewussten aus und setzt das gesamte Wesen in Bewegung. Über den Tanz lassen sich alle Gefühle darstellen: Ergriffenheit, Wut, Leidenschaftlichkeit, Ausgelassenheit, Trauer, Freude, Kraft ... Es ist nicht möglich, zu tanzen, solange das Ich befangen ist. Tanzen löst die Ich-Zentrierung und drückt sowohl kosmische als auch individuelle Werdeprozesse aus. Beim Tanzen ist es auch möglich, über den Selbstausdruck hinaus von den kosmischen Kräften ergriffen zu werden. Deshalb wurde in alten Zeiten zu allen Festlichkeiten des Jahres getanzt.
Rituelle Tänze gab es zu vielen Lebensthemen, so finden wir den Wettertanz, Mondtanz, Todestanz, Geburtstanz, Tiertanz, Opfertänze, Tanz mit den Köpfen von Opfern, Hochzeitstanz, Fruchtbarkeitstanz, orgiastischen Tanz, schamanistischen Tanz, Sufitanz, Kreistanz, Spiraltänze ... Am Tanz ist die Gesamtheit Psyche, Körper, Geist beteiligt – das ganze Selbst – die Löwenkraft.
Viele rituelle Tänze wurden von Alters her im Kreis getanzt. Durch die kreisförmige Bewegung konnte die gemeinschaftliche Energie um ein Zentrum gelenkt, auf einen Mittelpunkt ausgerichtet werden. So verband sich das individuelle Erleben mit der zentralen göttlichen Kraft.
Ritualtänze sind auch als getanzter Kalender zu verstehen - indem sie sich an den astrologischen Gesetzmässigkeiten orientierten, waren sie in die alten Wissenschaften eingebunden. Mit ihnen konnten alle Lernprozesse, die das Lebensrad stellte, durchlaufen werden. Die Tänzerinnen fanden zu ihrer schöpferischen Magie über das Erkennen, Abbilden und Gestaltgeben und drückten ihre von der Natur inspirierten Visionen durch rhythmische Körperbewegungen aus. Rituelle Tänze sind Vorläufer der Kunstgattungen wie Musik, Dichtung, Bildkunst und Theater.
“Der Tanz ist die älteste und elementarste Form der religiösen Äusserung. Er ist Magie als getanztes Ritual. Aus ihm entwickelte sich jede andere Ausdrucksform, die wir uns heute “Kunst” auszudrücken angewöhnt haben.”
Heide Göttner-Abendroth
Die Löwenrolle
Tanz und Tänzerinnen lassen sich der Löwe-Energie zuordnen, weil sie aktives schöpferisches Gestalten z.T. unbewusster Prozesse beinhalten. Die Tänzerin gewandet sich, bevor sie ihr Ritual ausübt. Sie schlüpft für die Dauer des Tanzes in eine bestimmtes Kostüm, trägt vielleicht eine Maske und schlüpft damit in eine Rolle, die auch unter Umständen von ihr Besitz ergreifen kann. Beide Seiten der Medaille sind Teil der Löwethematik. Sie drückt ein gefühltes Thema, das sie dramatisiert und akzentuiert, vor einem Publikum aus. Sie schöpft dabei aus ihrem reichen Erfahrungsschatz und aus ihrer kreativen Imagination oder überlässt sich der Führung der Kräfte, die sie hervorrief. Bewusst hat sie in sich die Wirkung ihrer Emotionen im Wechselspiel mit den kosmischen Kräften wahrgenommen und vermag diese nun so darzustellen, dass sie ihr Publikum berührt und bewegt. Ihrer Individualität bleibt es überlassen, wie sie das innere Erleben umsetzt. Die Tänzerin kann sich dabei ganz hineingeben in ihre vorbildhafte Rolle. Für die Dauer ihrer Darbietung reicht sie über ihren persönlichen Lebenshorizont hinaus und wird zum Stern (Star), der das Bewusstsein der anderen erhellt.
Löwe als Magie
Des Weiteren benötigt sie Kenntnisse über Bewegungsabläufe, die Magie in sich tragen. Sie muss eine Eingeweihte sein, die selbst ein Zentrum schon bewussten Kontakt mit der zentralen Kraft hatte und ausserdem unterscheiden kann, auf welch vielfältige Weise diese Kraft ihre Wirkung zeigt.
Der Tänzerin gelingt es, ihre Bewegungen so zu choreographieren, dass sie damit eine erzielte Wirkung hervorruft. Sie hat Ausstrahlung und kann faszinieren, begeistern und es aushalten, in konzentrierter Aufmerksamkeit zu verweilen. Aus ihrem Alltags-Ich herausgeschlüpft bringt sie sich persönlich in einen grösseren Zusammenhang und drückt so das Selbst aus. Ihrem gestalterischen Einfallsreichtum bleibt es überlassen, wie sie das Erleben der Wirklichkeit interpretiert. Für die Dauer des rituellen Tanzes ist sie Kanal, zentriert und bewusst: Sie bewirkt, dass sich Energien manifestieren und durch sie ausdrücken. Ihr ganz persönlicher Stil lässt diese sichtbar werden.
Der Löwe- oder Tänzerinnenenergie wohnen charismatische Ausstrahlung und erhellendes Bewusstsein inne. Aus einer Erfahrung der Mitte heraus lässt sich gestalten und ausdrücken, was bewusst erlebt wurde. Das, was zuvor unbewusst gefühlt und dann erkannt worden ist, trägt zur Bewusstheit bei. Dann bedarf es der Dramaturgie und der Übertreibung, um die verborgenen Zusammenhänge deutlich zu machen. Das gleiche Talent benötigt ein Schauspieler oder Theaterdarsteller.
Auf der Bühne des Lebens
Es ist ein bemerkenswertes Phänomen, dass man sich verändert, sobald man eine Bühne betritt oder etwas vor einem Publikum darstellt. Jetzt erwacht die Löwekraft. Die Stimme sinkt tiefer ins Zentrum der Persönlichkeit und das Herz- und Solarplexus-Chakra werden für die Dauer der Aufführung weiter. Die persönliche Ausstrahlung nimmt zu. Durch die Resonanz mit der Erwartungshaltung des Publikums wird die ganze Person von etwas Besonderem erfasst, zur Besonderen und bewirkt, dass Funken überspringen können. Der Löwe bekommt Glamour. Die Darstellerin wird zur aktiven Stellvertreterin einer kollektiven Erfahrung und bekommt deshalb für die Dauer der Performance die Gesamtenergie “ausgeliehen”. Da ihr ungeteilte Aufmerksamkeit zukommt, potenziert sich die Kraft noch weiter. Gelingt es der Tänzerin, Kanal zu bleiben, zentriert, aber nicht kontrolliert, dann kann sie sich während des Rituals einbinden und über die Identifikation auch die Kraft übertragen, die sie hervorruft.
Viele rituelle Tänze wurden von Alters her im Kreis getanzt. Durch die kreisförmige Bewegung konnte die gemeinschaftliche Energie um ein Zentrum gelenkt, auf einen Mittelpunkt ausgerichtet werden. So verband sich das individuelle Erleben mit der zentralen göttlichen Kraft.
Ritualtänze sind auch als getanzter Kalender zu verstehen - indem sie sich an den astrologischen Gesetzmässigkeiten orientierten, waren sie in die alten Wissenschaften eingebunden. Mit ihnen konnten alle Lernprozesse, die das Lebensrad stellte, durchlaufen werden. Die Tänzerinnen fanden zu ihrer schöpferischen Magie über das Erkennen, Abbilden und Gestaltgeben und drückten ihre von der Natur inspirierten Visionen durch rhythmische Körperbewegungen aus. Rituelle Tänze sind Vorläufer der Kunstgattungen wie Musik, Dichtung, Bildkunst und Theater.
“Der Tanz ist die älteste und elementarste Form der religiösen Äusserung. Er ist Magie als getanztes Ritual. Aus ihm entwickelte sich jede andere Ausdrucksform, die wir uns heute “Kunst” auszudrücken angewöhnt haben.”
Heide Göttner-Abendroth
Die Löwenrolle
Tanz und Tänzerinnen lassen sich der Löwe-Energie zuordnen, weil sie aktives schöpferisches Gestalten z.T. unbewusster Prozesse beinhalten. Die Tänzerin gewandet sich, bevor sie ihr Ritual ausübt. Sie schlüpft für die Dauer des Tanzes in eine bestimmtes Kostüm, trägt vielleicht eine Maske und schlüpft damit in eine Rolle, die auch unter Umständen von ihr Besitz ergreifen kann. Beide Seiten der Medaille sind Teil der Löwethematik. Sie drückt ein gefühltes Thema, das sie dramatisiert und akzentuiert, vor einem Publikum aus. Sie schöpft dabei aus ihrem reichen Erfahrungsschatz und aus ihrer kreativen Imagination oder überlässt sich der Führung der Kräfte, die sie hervorrief. Bewusst hat sie in sich die Wirkung ihrer Emotionen im Wechselspiel mit den kosmischen Kräften wahrgenommen und vermag diese nun so darzustellen, dass sie ihr Publikum berührt und bewegt. Ihrer Individualität bleibt es überlassen, wie sie das innere Erleben umsetzt. Die Tänzerin kann sich dabei ganz hineingeben in ihre vorbildhafte Rolle. Für die Dauer ihrer Darbietung reicht sie über ihren persönlichen Lebenshorizont hinaus und wird zum Stern (Star), der das Bewusstsein der anderen erhellt.
Löwe als Magie
Des Weiteren benötigt sie Kenntnisse über Bewegungsabläufe, die Magie in sich tragen. Sie muss eine Eingeweihte sein, die selbst ein Zentrum schon bewussten Kontakt mit der zentralen Kraft hatte und ausserdem unterscheiden kann, auf welch vielfältige Weise diese Kraft ihre Wirkung zeigt.
Der Tänzerin gelingt es, ihre Bewegungen so zu choreographieren, dass sie damit eine erzielte Wirkung hervorruft. Sie hat Ausstrahlung und kann faszinieren, begeistern und es aushalten, in konzentrierter Aufmerksamkeit zu verweilen. Aus ihrem Alltags-Ich herausgeschlüpft bringt sie sich persönlich in einen grösseren Zusammenhang und drückt so das Selbst aus. Ihrem gestalterischen Einfallsreichtum bleibt es überlassen, wie sie das Erleben der Wirklichkeit interpretiert. Für die Dauer des rituellen Tanzes ist sie Kanal, zentriert und bewusst: Sie bewirkt, dass sich Energien manifestieren und durch sie ausdrücken. Ihr ganz persönlicher Stil lässt diese sichtbar werden.
Der Löwe- oder Tänzerinnenenergie wohnen charismatische Ausstrahlung und erhellendes Bewusstsein inne. Aus einer Erfahrung der Mitte heraus lässt sich gestalten und ausdrücken, was bewusst erlebt wurde. Das, was zuvor unbewusst gefühlt und dann erkannt worden ist, trägt zur Bewusstheit bei. Dann bedarf es der Dramaturgie und der Übertreibung, um die verborgenen Zusammenhänge deutlich zu machen. Das gleiche Talent benötigt ein Schauspieler oder Theaterdarsteller.
Auf der Bühne des Lebens
Es ist ein bemerkenswertes Phänomen, dass man sich verändert, sobald man eine Bühne betritt oder etwas vor einem Publikum darstellt. Jetzt erwacht die Löwekraft. Die Stimme sinkt tiefer ins Zentrum der Persönlichkeit und das Herz- und Solarplexus-Chakra werden für die Dauer der Aufführung weiter. Die persönliche Ausstrahlung nimmt zu. Durch die Resonanz mit der Erwartungshaltung des Publikums wird die ganze Person von etwas Besonderem erfasst, zur Besonderen und bewirkt, dass Funken überspringen können. Der Löwe bekommt Glamour. Die Darstellerin wird zur aktiven Stellvertreterin einer kollektiven Erfahrung und bekommt deshalb für die Dauer der Performance die Gesamtenergie “ausgeliehen”. Da ihr ungeteilte Aufmerksamkeit zukommt, potenziert sich die Kraft noch weiter. Gelingt es der Tänzerin, Kanal zu bleiben, zentriert, aber nicht kontrolliert, dann kann sie sich während des Rituals einbinden und über die Identifikation auch die Kraft übertragen, die sie hervorruft.
Authentisch sein
Die rhythmische Körpersprache ist bei der Tänzerin mit Gesten und Schrittkombinationen verbunden, die sie entwickelte, weil sie spürte, dass damit ein bestimmtes energetisches Thema ausgedrückt und hervorgerufen werden kann. Dies setzt voraus, dass sie sich selbst sehr gut kennt und sich in ihrer Gefühlstiefe annehmen kann, ohne Scham, Unterdrückung oder Ablehnung. Das Bewusstsein der Tänzerin ist grosszügig und anerkennend. Indem sie ihre persönliche Wirklichkeit und damit die aller anderen wertschätzt, kann sie sich darüber hinaus erheben. Deshalb gelingt es ihr, authentisch zu bleiben und gleichzeitig Vorbild zu sein. Sie selbst drückt aus, was viele erleben, ohne es vielleicht zu merken. Dies ist eine wichtige Aufgabe des Zeichens Löwe, sichtbar zu machen, was vielleicht sonst übersehen wird, Aufmerksamkeit zu erregen, Akzente zu setzen, damit auch das Kleine zum Grossen werden kann. Aus dieser Sicht heraus gibt es nicht Banales, sondern allem wird eine kosmische Bedeutung verliehen.
Wo Licht ist, fällt auch Schatten
Gefahr droht der Tänzerin, wenn sie an einer bestimmten Rolle festhält oder sich über die Dauer des Rituals oder der Performance hinaus mit den Kräften, die sie hervorgerufen hat, identifiziert. Manch einer fällt es auch schwer, die Bühne wieder zu verlassen. Nun könnte sie versucht sein, manipulativ zu handeln, beherrschen zu wollen oder aufgrund ihrer perfektionistischen Bewertungen nur eine enge Auswahl an Lebenserfahrungen zuzulassen. Dann erblindet sie in gewissem Sinne und verlernt das Sehen. Der Tänzerin wohnt eine sehr positive Kraft inne, sie hat mehr Licht in sich gesammelt als andere und ist vielleicht aus diesem Grund damit beschäftigt, diese in eine von ihr bestimmte Richtung zu lenken. So könnte sie zu einer Machthaberin werden, die ihre ganzheitliche Erkenntnisfähigkeit verloren hat und beginnt, das Erleben nach Gutdünken zu lenken und zu bewerten. Vielleicht unterscheidet sie stark zwischen Gewinn und Verlust und hat strenge Regeln darüber entwickelt, was in ihrem Augen ein Schatz oder wertlos ist. Dann verwandelt sie sich in eine Richterin, die ihre persönlichen Interessen verfolgt, nicht Recht spricht, sondern für ihre eigenen Vorstellungen über Gut und Böse kämpft. Jetzt muss sie sich mit anderen messen und ihre Position verteidigen, denn sie ist nicht mehr als individuelle Schöpferin in die Gesamtharmonie eingebettet, sondern hat Position bezogen und darüber das Ganze vergessen – einen festen Standpunkt eingenommen, der sie unflexibel werden lässt. Die Löwe-Energie tritt dann in einen manchmal auch unerbittlichen Wettkampf, bei dem es Sieger und Verlierer gibt, und wobei sie natürlich danach strebt, zu gewinnen.
Mut zum eigenen Standpunkt
Wir brauchen aber wiederum die Energie der Tänzerin in Zeiten, da uns etwas bewusst geworden ist und wir einen Standpunkt vertreten, der auf einer authentischen Herzenserfahrung basiert, solange wir darüber nicht vergessen, dass dieser in ein ganzes Gefüge anderer Standpunkte eingebettet ist. Jetzt ist gewisses Heldinnentum gefragt, der Mut der Tänzerin, die dem Ausdruck gibt, was sie ihre Erfahrung lehrt, um das in die Welt zu tragen, von dem sie überzeugt ist – auch wenn damit das Risiko verbunden ist, für eine Weile unbeliebt zu sein. Das Universum und damit unsere Lebenssituation möchte durch unseren persönlichen individuellen Ausdruck bewegt werden. Wir können nur erkennen, wer wir sind, indem wir uns ausdrücken – das nach aussen tragen, was wir in uns haben und vorfinden. Denn an der Wirkung unserer Handlungen, den Reaktionen darauf, lässt sich unser Entwicklungsstand messen. Solange bestimmte Gefühle oder Persönlichkeitsanteile aus einer allzu selbstherrlichen Löwe-Position heraus verdrängt oder abgelehnt werden, bleiben sie „geisterhaft“ im Unbewussten und wirken von dort aus ungerichtet. Sie bewirken dann, dass sich Umstände manifestieren, die vielleicht nicht von uns “gewollt” sind, aber als Spiegel der unbewussten Inhalte erscheinen, damit sie erkannt werden können. Sobald diese als Teil unserer Selbst integriert werden, verlieren sie ihren unbewussten Inhalt und damit ihre Macht und können in die Reihe der bewussten Erfahrungen eingegliedert werden. Wir gewinnen dadurch Handlungsfreiraum und können entscheiden, wie wir mit den betreffenden Themen und Inhalten umgehen. Das gelingt allerdings nur, wenn wir uns von mit „gut“ bewerteten fixierten Rollen lösen. Hierin liegt eine grosse Herausforderung für den Löwen, er möchte doch immer der Beste sein. Doch mit ein bisschen Mut zum Eingeständnis auch mit Makeln behaftet zu sein und der Erlaubnis, auch Fehler machen zu dürfen verwandeln wir uns vom Opfer der Umstände in die Regisseurin, die mutig die vielen Höhlen der Löwen aufsucht. Schöpferinnenkraft und Freude sind die natürliche Folge. Die Löwin lebt aus dem Herzen heraus.
Henry David Thoreau
Artikel ist in leicht veränderter Form dem Buch von Ulla Janascheck entnommen: Göttinnenzyklus, von weisen Frauen, ihren Künsten und Wirkstätten, Arun Verlag.
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Wo Licht ist, fällt auch Schatten
Gefahr droht der Tänzerin, wenn sie an einer bestimmten Rolle festhält oder sich über die Dauer des Rituals oder der Performance hinaus mit den Kräften, die sie hervorgerufen hat, identifiziert. Manch einer fällt es auch schwer, die Bühne wieder zu verlassen. Nun könnte sie versucht sein, manipulativ zu handeln, beherrschen zu wollen oder aufgrund ihrer perfektionistischen Bewertungen nur eine enge Auswahl an Lebenserfahrungen zuzulassen. Dann erblindet sie in gewissem Sinne und verlernt das Sehen. Der Tänzerin wohnt eine sehr positive Kraft inne, sie hat mehr Licht in sich gesammelt als andere und ist vielleicht aus diesem Grund damit beschäftigt, diese in eine von ihr bestimmte Richtung zu lenken. So könnte sie zu einer Machthaberin werden, die ihre ganzheitliche Erkenntnisfähigkeit verloren hat und beginnt, das Erleben nach Gutdünken zu lenken und zu bewerten. Vielleicht unterscheidet sie stark zwischen Gewinn und Verlust und hat strenge Regeln darüber entwickelt, was in ihrem Augen ein Schatz oder wertlos ist. Dann verwandelt sie sich in eine Richterin, die ihre persönlichen Interessen verfolgt, nicht Recht spricht, sondern für ihre eigenen Vorstellungen über Gut und Böse kämpft. Jetzt muss sie sich mit anderen messen und ihre Position verteidigen, denn sie ist nicht mehr als individuelle Schöpferin in die Gesamtharmonie eingebettet, sondern hat Position bezogen und darüber das Ganze vergessen – einen festen Standpunkt eingenommen, der sie unflexibel werden lässt. Die Löwe-Energie tritt dann in einen manchmal auch unerbittlichen Wettkampf, bei dem es Sieger und Verlierer gibt, und wobei sie natürlich danach strebt, zu gewinnen.
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Wir brauchen aber wiederum die Energie der Tänzerin in Zeiten, da uns etwas bewusst geworden ist und wir einen Standpunkt vertreten, der auf einer authentischen Herzenserfahrung basiert, solange wir darüber nicht vergessen, dass dieser in ein ganzes Gefüge anderer Standpunkte eingebettet ist. Jetzt ist gewisses Heldinnentum gefragt, der Mut der Tänzerin, die dem Ausdruck gibt, was sie ihre Erfahrung lehrt, um das in die Welt zu tragen, von dem sie überzeugt ist – auch wenn damit das Risiko verbunden ist, für eine Weile unbeliebt zu sein. Das Universum und damit unsere Lebenssituation möchte durch unseren persönlichen individuellen Ausdruck bewegt werden. Wir können nur erkennen, wer wir sind, indem wir uns ausdrücken – das nach aussen tragen, was wir in uns haben und vorfinden. Denn an der Wirkung unserer Handlungen, den Reaktionen darauf, lässt sich unser Entwicklungsstand messen. Solange bestimmte Gefühle oder Persönlichkeitsanteile aus einer allzu selbstherrlichen Löwe-Position heraus verdrängt oder abgelehnt werden, bleiben sie „geisterhaft“ im Unbewussten und wirken von dort aus ungerichtet. Sie bewirken dann, dass sich Umstände manifestieren, die vielleicht nicht von uns “gewollt” sind, aber als Spiegel der unbewussten Inhalte erscheinen, damit sie erkannt werden können. Sobald diese als Teil unserer Selbst integriert werden, verlieren sie ihren unbewussten Inhalt und damit ihre Macht und können in die Reihe der bewussten Erfahrungen eingegliedert werden. Wir gewinnen dadurch Handlungsfreiraum und können entscheiden, wie wir mit den betreffenden Themen und Inhalten umgehen. Das gelingt allerdings nur, wenn wir uns von mit „gut“ bewerteten fixierten Rollen lösen. Hierin liegt eine grosse Herausforderung für den Löwen, er möchte doch immer der Beste sein. Doch mit ein bisschen Mut zum Eingeständnis auch mit Makeln behaftet zu sein und der Erlaubnis, auch Fehler machen zu dürfen verwandeln wir uns vom Opfer der Umstände in die Regisseurin, die mutig die vielen Höhlen der Löwen aufsucht. Schöpferinnenkraft und Freude sind die natürliche Folge. Die Löwin lebt aus dem Herzen heraus.
Was vor uns liegt und hinter uns liegt
Sind Kleinigkeiten
Im Vergleich, zu dem was in uns liegt.
Wenn wir das, was wir in uns haben,
nach aussen tragen in die Welt,
geschehen Wunder.
Sind Kleinigkeiten
Im Vergleich, zu dem was in uns liegt.
Wenn wir das, was wir in uns haben,
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Henry David Thoreau
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