Nachdem die körperlichen Bedürfnisse befriedigt sind und man sich sicher eingerichtet hat, kann man sich nun in das dritte Haus, den Raum des Wissens, bewegen und dort lernen. Im Wissensraum tritt man in Kontakt, Interessengemeinschaften schließen sich und durch den Austausch finden geistige Verknüpfungen statt.
Bewegung kommt in die Entwicklung und dadurch entstehen Fragen, die beantwortet werden möchten. Vielleicht gibt es in der Dorfgemeinschaft eine Frau, die etwas so gut kann, dass es den anderen auffällt und sie diese bitten, es ihnen beizubringen. Die ersten Lehrerinnen waren (und sind) mit Sicherheit Mütter, die ihren Kinder spielerisch mit dem Sprechen vertraut machten, mit ihnen malten oder bastelten. Da ein Kind selten alleine kommt, hatten sie wahrscheinlich schon bald eine kleine Gruppe um sich versammelt, in der sich zuvor unbekannte Lern- und Lehrerfahrungen sammeln ließen. Gruppen haben den Vorteil, dass die Teilnehmer sich gegenseitig inspirieren, durch Nachahmung und Austausch, kurz, dass ganz andere Aneignungsprozesse stattfinden können als das alleine möglich ist. Man lernt zuzuhören, selbst ein Thema vorzustellen, die Ansichten anderer kennen, zu vergleichen und zu unterscheiden. Im Wissensraum zeigt sich, dass der Geist beweglich ist, er kann Nachrichten aufnehmen und verwerten. Das erworbene Wissen lässt sich einsetzen, um Zusammenhänge zu finden, um etwas zu erforschen und um Bewusstheit über das Leben zu gewinnen.
Geschichten bilden
Die ersten überlieferten Lehren waren Geschichten, die dazu beitrugen, dass sich das Verständnis über Himmel und Erde entwickelte. Lernen Kinder frühzeitig, dass ihr Leben im Zusammenhang steht und eingebunden ist in eine kosmische Gesetzmäßigkeit, dann entwickelt sich ein freundliches, soziales Bewusstsein. Im Wissensraum lässt sich über das Leben nachdenken und zu neuen Schlüssen kommen. Da das Leben in seiner Fülle und Vielseitigkeit die verschiedensten Lerngelegenheiten bietet, gibt es auch unterschiedliche Wissensräume und Lehrer/innen, die das, womit sie sich selbst auseinandersetzen, der Allgemeinheit zur Verfügung stellen.
Nicht nur im Kindes- und Jugend-, sondern auch im Erwachsenenalter sind Bildungsprozesse möglich und erforderlich. Bildung im humanistischem Sinne ist ein lebenslang unabschließbarer Prozess der Entwicklung zu den eigenen Möglichkeiten, von denen man zuvor vielleicht noch gar nichts ahnte. Bildung meint aber nicht die Ausbildung von Egozentrik und Selbstbezogenheit, sondern muss vielmehr verstanden werden als nie endende selbsttätige Herausbildung der individuellen, einzigartigen und unersetzbaren Eigentümlichkeit und Originalität. Niemand erreicht deshalb je einen ruhevollen Endzustand, ist zu keinem Zeitpunkt vollendet, fertig oder gar “gebildet”. Bildung ist keine Privatangelegenheit und dient nicht der Selbsterbauung, sondern ist ein fortdauernder gesellschaftlich-sozialer Prozess von sich wechselseitig durch ihre Einzigartigkeit inspirierenden Individuen, die sich um Eingebundenheit bemühen. Die Verhinderung von Bildung Einzelner ist demnach weniger ein die Allgemeinheit nicht weiter berührendes privates Missgeschick, sondern eine die ganze Menschheit beeinträchtige Unterdrückung desjenigen, der in dieser individuellen Gestalt nie wiederkehren wird.
Je mehr man es versteht, sich noch unbekannte Wissens- oder auch Erfahrungsbereiche zu erschließen und anzueignen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, die eigene einzigartige und unersetzbare Individualität herauszubilden.
Wissenserwerb und patriarchalischer Missbrauch
Im Gegensatz zu Bildung wird in modernen patriarchalischen Gesellschaften dem Wissenserwerb und Qualifizierungen ein hoher Stellenwert zugeschrieben. Zentraler Gedanke ist hier der Erwerb von speziellen, anwendbaren und verwertbaren Fertigkeiten und Fähigkeiten. Solche Lehr-Lernaktivitäten dienen nicht im geringsten der Herausbildung der individuellen einzigartigen Persönlichkeit. Einzelne sollen hier vielmehr lernen, das erworbene Wissen und die Qualifikation funktionalen, instrumentalisierbaren Interessen unterzuordnen. Bildungsprozesse hingegen initiieren eine Sensibilität, solche interessengebundenen Inanspruchnahmen zu erkennen und sich gegebenenfalls gegen diese kritisch auf allen gesellschaftlichen Ebenen zur Wehr zu setzen.
Sollen Menschen systematisch unterdrückt werden, nimmt man diesen als erstes ihre Sprache und verändert dann das Ausbildungs-, Schul- und Hochschulsystem. So verlieren die Menschen die Fähigkeit, sich authentisch auszudrücken und sind nicht mehr autonom. Sie werden dann einem anderen, nicht vertrauten System unterworfen. Weil sie sich darin nicht zurecht finden, bleiben sie in der schwächeren Position gefangen.
Verschiedene Länder haben verschiedene Ausbildungssysteme mit unterschiedlichen Schwerpunkten entwickelt. In den westlichen Staaten werden nach wie vor fast ausschließlich patriarchale Denk-, und Wissensbestände tradiert. Zudem gibt es leider auch heute noch Staaten, in denen Frauen Bildungsmöglichkeiten gänzlich vorenthalten werden. Sie haben deshalb keine Möglichkeit, selbst über ihre Existenz zu bestimmen.
Da Wissen bekanntlich Macht verleiht, erlebt sich ein Mensch, der sich im je herrschenden Ausbildung-, Schul- und Hochschulwesen nicht oder nicht genügend qualifizieren konnte, häufig als abhängig. Er oder sie ist auf die Anweisungen derjenigen angewiesen, die das Glück hatten, die notwendigen materiellen und ideellen Bedingungen vorzufinden, um sich qualifizieren zu können. Sein oder ihr Tätigkeitsfeld ist dadurch stark eingeschränkt.
Geschichten bilden
Die ersten überlieferten Lehren waren Geschichten, die dazu beitrugen, dass sich das Verständnis über Himmel und Erde entwickelte. Lernen Kinder frühzeitig, dass ihr Leben im Zusammenhang steht und eingebunden ist in eine kosmische Gesetzmäßigkeit, dann entwickelt sich ein freundliches, soziales Bewusstsein. Im Wissensraum lässt sich über das Leben nachdenken und zu neuen Schlüssen kommen. Da das Leben in seiner Fülle und Vielseitigkeit die verschiedensten Lerngelegenheiten bietet, gibt es auch unterschiedliche Wissensräume und Lehrer/innen, die das, womit sie sich selbst auseinandersetzen, der Allgemeinheit zur Verfügung stellen.
Nicht nur im Kindes- und Jugend-, sondern auch im Erwachsenenalter sind Bildungsprozesse möglich und erforderlich. Bildung im humanistischem Sinne ist ein lebenslang unabschließbarer Prozess der Entwicklung zu den eigenen Möglichkeiten, von denen man zuvor vielleicht noch gar nichts ahnte. Bildung meint aber nicht die Ausbildung von Egozentrik und Selbstbezogenheit, sondern muss vielmehr verstanden werden als nie endende selbsttätige Herausbildung der individuellen, einzigartigen und unersetzbaren Eigentümlichkeit und Originalität. Niemand erreicht deshalb je einen ruhevollen Endzustand, ist zu keinem Zeitpunkt vollendet, fertig oder gar “gebildet”. Bildung ist keine Privatangelegenheit und dient nicht der Selbsterbauung, sondern ist ein fortdauernder gesellschaftlich-sozialer Prozess von sich wechselseitig durch ihre Einzigartigkeit inspirierenden Individuen, die sich um Eingebundenheit bemühen. Die Verhinderung von Bildung Einzelner ist demnach weniger ein die Allgemeinheit nicht weiter berührendes privates Missgeschick, sondern eine die ganze Menschheit beeinträchtige Unterdrückung desjenigen, der in dieser individuellen Gestalt nie wiederkehren wird.
Je mehr man es versteht, sich noch unbekannte Wissens- oder auch Erfahrungsbereiche zu erschließen und anzueignen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, die eigene einzigartige und unersetzbare Individualität herauszubilden.
Wissenserwerb und patriarchalischer Missbrauch
Im Gegensatz zu Bildung wird in modernen patriarchalischen Gesellschaften dem Wissenserwerb und Qualifizierungen ein hoher Stellenwert zugeschrieben. Zentraler Gedanke ist hier der Erwerb von speziellen, anwendbaren und verwertbaren Fertigkeiten und Fähigkeiten. Solche Lehr-Lernaktivitäten dienen nicht im geringsten der Herausbildung der individuellen einzigartigen Persönlichkeit. Einzelne sollen hier vielmehr lernen, das erworbene Wissen und die Qualifikation funktionalen, instrumentalisierbaren Interessen unterzuordnen. Bildungsprozesse hingegen initiieren eine Sensibilität, solche interessengebundenen Inanspruchnahmen zu erkennen und sich gegebenenfalls gegen diese kritisch auf allen gesellschaftlichen Ebenen zur Wehr zu setzen.
Sollen Menschen systematisch unterdrückt werden, nimmt man diesen als erstes ihre Sprache und verändert dann das Ausbildungs-, Schul- und Hochschulsystem. So verlieren die Menschen die Fähigkeit, sich authentisch auszudrücken und sind nicht mehr autonom. Sie werden dann einem anderen, nicht vertrauten System unterworfen. Weil sie sich darin nicht zurecht finden, bleiben sie in der schwächeren Position gefangen.
Verschiedene Länder haben verschiedene Ausbildungssysteme mit unterschiedlichen Schwerpunkten entwickelt. In den westlichen Staaten werden nach wie vor fast ausschließlich patriarchale Denk-, und Wissensbestände tradiert. Zudem gibt es leider auch heute noch Staaten, in denen Frauen Bildungsmöglichkeiten gänzlich vorenthalten werden. Sie haben deshalb keine Möglichkeit, selbst über ihre Existenz zu bestimmen.
Da Wissen bekanntlich Macht verleiht, erlebt sich ein Mensch, der sich im je herrschenden Ausbildung-, Schul- und Hochschulwesen nicht oder nicht genügend qualifizieren konnte, häufig als abhängig. Er oder sie ist auf die Anweisungen derjenigen angewiesen, die das Glück hatten, die notwendigen materiellen und ideellen Bedingungen vorzufinden, um sich qualifizieren zu können. Sein oder ihr Tätigkeitsfeld ist dadurch stark eingeschränkt.
Geschlechtsbedingte Unterschiede in der Kommunikation
Männer und Frauen leben, was die Wissensvermittlung betrifft, offensichtlich in unterschiedlichen Welten. Unterschiede zwischen den Geschlechtern veröffentlichte die amerikanische Soziolinguistin Deborah Tannen in ihrem Buch „Du kannst mich einfach nicht verstehen“. Sie schreibt hier u.a., dass ihren statistischen Auswertungen zufolge, Männer die Welt eher als hierarchisch geordnet wahrnehmen. Die Vertikale im Blickfeld richtet das männliche Bewusstsein die Aufmerksamkeit gezielt darauf, wer oben und wer unten ist. Das männlich betonte Verhalten ist eher darauf ausgerichtet, in der gegebenen Rangordnung einen hohen Status zu gewinnen. Männlich-soziale Aktivitäten haben meistens asymmetrische Verhältnisse zur Folge, die Beziehungen zwischen Mächtigen und Ohnmächtigen herstellen und diese reproduzieren.
In der weiblichen Welt geht es eher um zwischenmenschliche Kontakte, Bindungen und Nähe. Dem weiblichen Erleben ist die horizontale Ebene wichtig. Die weibliche Beziehung wird danach bewertet, ob jemand nahe oder eher fern steht. Die weiblich-sozialen Aktivitäten haben damit zumeist symmetrische Verhältnisse zur Folge. Sie bemühen sich um die horizontale Ebene - Beziehungen zwischen Gleichen.
Auch die Wissensvermittlung unterscheidet sich laut Beobachtungen der Autorin. Frauen vermitteln danach ihr Wissen vielmehr in sozialen Situationen, die sie als private Situationen begreifen, Männer dagegen in sozialen Situationen, die sie als Öffentlichkeit wahrnehmen. Das männliche Gespräch ist in erster Linie ein Mittel zur Statusaushandlung in einer hierarchischen sozialen Ordnung.
Die männliche Vorgehensweise verwandelt häufig ein Gespräch in einen Vortrag, bei dem der Mann die Rolle des Dozenten übernimmt und den anderen in die Zuhörerrolle drängt, während die weibliche Vorgehensweise das Zuhören, Fragen stellen, bestätigende Reaktionen Zeigen und Zustimmen mit einschließt.
Der Wissensraum erschließt die Macht
Nehmen Frauen oder Männer das Angebot des dritten Hauses, des Wissensraumes wahr und ergreifen sie die Möglichkeit, sich zu bilden, erweitern sie damit ihr Aufgabengebiet, ihre Verdienstmöglichkeit und Bewegungsfreiheit, gesetzt den Fall, die herrschenden kollektiven sozialen und ökonomischen Rahmenbedingungen erlauben dies.
Qualifizierung und Wissenserwerb ist notwendige Voraussetzung für ein bewegliches, d.h. mobiles Leben. Allzu oft beschränken sich die vielgepriesenen Mobilitätschancen, die vermeintlich durch Qualifizierung eröffnet werden, jedoch lediglich auf die je vorfindbaren Erwerbsmöglichkeiten.
Wohingegen früher die weltliche Ausbildung an eine religiöse oder spirituelle angeschlossen war, haben sich heute die geistigen und weltlichen Ausbildungswege getrennt. Es kann nur je ein begrenzter Ausschnitt an Wissen erworben werden, das sich nicht notwendigerweise mit ganzheitlichen, spirituellen Weisheiten verbindet und vereinen lässt. Aus diesem Grund hat vielleicht manch eine/r das Gefühl, dass ihm sein Wissen nichts nützt. Er oder sie sucht dann alternative Wege, um die Lücken zu füllen.
Das dritte Haus stellt die Aufgabe, den sowohl männlichen als auch weiblichen Wissensraum aufzusuchen, damit der Geist sich auf androgynem Wege bestmöglich weiterentwickelt. Dies bedeutet im Idealfall, Wissen zu erwerben, um sich zu qualifizieren und es dann auf horizontaler Ebene weiterzureichen. So entstehen viele Gleichberechtigte, die einen Erfahrungsschatz teilen und dadurch lebendig erhalten.
Taucht das dritte Haus im Orakelspiel auf, gibt es dir den Hinweis, noch einmal in der ein oder anderen Weise die “Schulbank” zu drücken, und dich über ein bestimmtes Gebiet genauer zu informieren. Das sich Aneignen von Unbekanntem bietet auch immer neue Kontaktmöglichkeiten. Häufig ist damit verbunden, dass Menschen ins Leben treten, die wiederum dazu beitragen können, dass geistige Prozesse eingeleitet werden, die sonst nicht stattgefunden hätten.
Über das dritte Haus entwickelt sich also der Kontakt, das Lernen, die Kommunikation und die Bildung. Freundschaften entstehen aufgrund eines geteilten Interessengebietes und durch den Austausch bleibt das erworbene Wissen lebendig. Die Göttin hat einen Raum gefunden, in dem sie ihre Lehren anderen zuteil lassen werden kann. Sie wird in diesem Haus menschlich, d.h. sie kommuniziert mit denjenigen, die sich mit ihrem Wissen vertraut gemacht und auseinandergesetzt haben. Ihre Sprache sprechen Botschafterinnen, die in Tempeln oder deren angegliederten Schulen ihre Inhalte verkünden.
Entnommen in leicht veränderter Form dem Göttinnenzyklus – von weisen Frauen, ihren Künsten und Wirkstätten, Ulla Janascheck, Cambra Skadé, Arunverlag. Hinweis: Nach einer kurzen Pause ist die 2. Auflage jetzt erhältlich.
Diese Artikel könnten Sie auch noch interessieren:
Haus 4
Männer und Frauen leben, was die Wissensvermittlung betrifft, offensichtlich in unterschiedlichen Welten. Unterschiede zwischen den Geschlechtern veröffentlichte die amerikanische Soziolinguistin Deborah Tannen in ihrem Buch „Du kannst mich einfach nicht verstehen“. Sie schreibt hier u.a., dass ihren statistischen Auswertungen zufolge, Männer die Welt eher als hierarchisch geordnet wahrnehmen. Die Vertikale im Blickfeld richtet das männliche Bewusstsein die Aufmerksamkeit gezielt darauf, wer oben und wer unten ist. Das männlich betonte Verhalten ist eher darauf ausgerichtet, in der gegebenen Rangordnung einen hohen Status zu gewinnen. Männlich-soziale Aktivitäten haben meistens asymmetrische Verhältnisse zur Folge, die Beziehungen zwischen Mächtigen und Ohnmächtigen herstellen und diese reproduzieren.
In der weiblichen Welt geht es eher um zwischenmenschliche Kontakte, Bindungen und Nähe. Dem weiblichen Erleben ist die horizontale Ebene wichtig. Die weibliche Beziehung wird danach bewertet, ob jemand nahe oder eher fern steht. Die weiblich-sozialen Aktivitäten haben damit zumeist symmetrische Verhältnisse zur Folge. Sie bemühen sich um die horizontale Ebene - Beziehungen zwischen Gleichen.
Auch die Wissensvermittlung unterscheidet sich laut Beobachtungen der Autorin. Frauen vermitteln danach ihr Wissen vielmehr in sozialen Situationen, die sie als private Situationen begreifen, Männer dagegen in sozialen Situationen, die sie als Öffentlichkeit wahrnehmen. Das männliche Gespräch ist in erster Linie ein Mittel zur Statusaushandlung in einer hierarchischen sozialen Ordnung.
Die männliche Vorgehensweise verwandelt häufig ein Gespräch in einen Vortrag, bei dem der Mann die Rolle des Dozenten übernimmt und den anderen in die Zuhörerrolle drängt, während die weibliche Vorgehensweise das Zuhören, Fragen stellen, bestätigende Reaktionen Zeigen und Zustimmen mit einschließt.
Der Wissensraum erschließt die Macht
Nehmen Frauen oder Männer das Angebot des dritten Hauses, des Wissensraumes wahr und ergreifen sie die Möglichkeit, sich zu bilden, erweitern sie damit ihr Aufgabengebiet, ihre Verdienstmöglichkeit und Bewegungsfreiheit, gesetzt den Fall, die herrschenden kollektiven sozialen und ökonomischen Rahmenbedingungen erlauben dies.
Qualifizierung und Wissenserwerb ist notwendige Voraussetzung für ein bewegliches, d.h. mobiles Leben. Allzu oft beschränken sich die vielgepriesenen Mobilitätschancen, die vermeintlich durch Qualifizierung eröffnet werden, jedoch lediglich auf die je vorfindbaren Erwerbsmöglichkeiten.
Wohingegen früher die weltliche Ausbildung an eine religiöse oder spirituelle angeschlossen war, haben sich heute die geistigen und weltlichen Ausbildungswege getrennt. Es kann nur je ein begrenzter Ausschnitt an Wissen erworben werden, das sich nicht notwendigerweise mit ganzheitlichen, spirituellen Weisheiten verbindet und vereinen lässt. Aus diesem Grund hat vielleicht manch eine/r das Gefühl, dass ihm sein Wissen nichts nützt. Er oder sie sucht dann alternative Wege, um die Lücken zu füllen.
Das dritte Haus stellt die Aufgabe, den sowohl männlichen als auch weiblichen Wissensraum aufzusuchen, damit der Geist sich auf androgynem Wege bestmöglich weiterentwickelt. Dies bedeutet im Idealfall, Wissen zu erwerben, um sich zu qualifizieren und es dann auf horizontaler Ebene weiterzureichen. So entstehen viele Gleichberechtigte, die einen Erfahrungsschatz teilen und dadurch lebendig erhalten.
Taucht das dritte Haus im Orakelspiel auf, gibt es dir den Hinweis, noch einmal in der ein oder anderen Weise die “Schulbank” zu drücken, und dich über ein bestimmtes Gebiet genauer zu informieren. Das sich Aneignen von Unbekanntem bietet auch immer neue Kontaktmöglichkeiten. Häufig ist damit verbunden, dass Menschen ins Leben treten, die wiederum dazu beitragen können, dass geistige Prozesse eingeleitet werden, die sonst nicht stattgefunden hätten.
Über das dritte Haus entwickelt sich also der Kontakt, das Lernen, die Kommunikation und die Bildung. Freundschaften entstehen aufgrund eines geteilten Interessengebietes und durch den Austausch bleibt das erworbene Wissen lebendig. Die Göttin hat einen Raum gefunden, in dem sie ihre Lehren anderen zuteil lassen werden kann. Sie wird in diesem Haus menschlich, d.h. sie kommuniziert mit denjenigen, die sich mit ihrem Wissen vertraut gemacht und auseinandergesetzt haben. Ihre Sprache sprechen Botschafterinnen, die in Tempeln oder deren angegliederten Schulen ihre Inhalte verkünden.
Entnommen in leicht veränderter Form dem Göttinnenzyklus – von weisen Frauen, ihren Künsten und Wirkstätten, Ulla Janascheck, Cambra Skadé, Arunverlag. Hinweis: Nach einer kurzen Pause ist die 2. Auflage jetzt erhältlich.
Diese Artikel könnten Sie auch noch interessieren:
Haus 4