Von Mona Riegger
Friedrich II. von Preußen wurde in eine Zeit geboren, in der das kollektive Bewusstsein reif für einen Herrscher war, der mit herkömmlichen Traditionen brechen würde. Fünf Jahre vor seinem Tod wurde Uranus entdeckt und drei Jahre danach begann die Französische Revolution.
Als er 1712 - mit Sonne, Merkur und Mars im Wassermann - geboren wurde, wehte freilich noch ein anderer Wind. Sein überaus strenger Vater, der sogenannte Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I., ließ von klein auf keine Erziehungsmaßnahme aus, um seinem Sohn das wassermännische Anderssein gehörig auszutreiben. Aufgefallen war Friedrich in dieser Hinsicht schon früh. Renitend und aufsässig versuchte er immer wieder, seiner strengen Erziehung zu entkommen.
Auch Friedrichs eher "weibische Neigungen" zu schönen Künsten, zum Flötenspiel, zur Philosophie, schmeckten dem Vater ganz und gar nicht. Mit täglichem Prügel und militärischem Drill sollte er zu einem richtigen Mann und strengen Herrscher geformt werden.
Friedrich II. von Preußen, geb. am 24. Januar 1712, 11:22 Uhr LMT (10:29 Uhr UT), Berlin-Mitte. (Quelle: IHL 11:30 h LMT, korr. v. M. Riegger auf 11:22 h)
Friedrichs Liebe zum Venusischen lässt sich unschwer am Stier-Aszendenten und der Geburtsherrscherin Venus erkennen. Im Schützen zeigt Venus zudem kulturelle und philosophische Interessen an, im 8. Haus aber auch die weniger schönen, mitunter auch dramatischen Erfahrungen, die in Verbindung mit Liebe und Zuneigung mögich sind.
Dass Friedrich, wie übrigens auch sein jüngerer Bruder Heinrich, homosexuell veranlagt war, galt als offenes Geheimnis. Seine erste Liebe gehörte dem sieben Jahre älteren Hans Herrmann von Katte, mit dem er im Alter von 18 Jahren nach Frankreich flüchten wollte. Als die Fluchtpläne aufflogen, statuierte Friedrichs Vater ein furchtbares Exempel und ließ Katte, vor den Augen des Sohnes, enthaupten. Dieses Venus-in-acht-Trauma dürfte Friedrich nie ganz verwunden haben, denn mit Katte starb offensichtlich auch seine Bereitschaft, sich noch einmal in Liebe einem anderen Menschen zu öffnen. Fortan gab sich Friedrich kalt und unnahbar (Mond-Saturn-Konjunktion) und fügte sich dem Vater sowie dessen militärischen Ausbildungsplänen.
Drei Jahre später, das nächste, dramatische Erlebnis in Sachen Venus in 8: Friedrich wurde vom Vater zur Ehe mit Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern gezwungen. Er lehnte sie ab und weigerte sich standhaft, seinen "ehelichen Pflichten" nachzukommen. Die Ehe blieb entsprechend kinderlos, wurde jedoch auch nicht geschieden und nach Friedrich Wilhelms Tod, quartierte Friedrich seine Ehefrau sofort aus. Nur einmal in Jahr traf er sich mit ihr zum Tee, untersagte dabei aber jedwede Unterhaltung.
Es gab in Friedrichs Leben anscheinend nur vier Frauen, die er respektierte und schätzte. Darunter seine Mutter und seine ältere Schwester Wilhelmine.
Am Todestag seines Vaters, dem 31.5.1740, bestieg Friedrich II. mit 28 Jahren den preußischen Thron. Transit-Saturn stand gradgenau am IC, Jupiter tr in Opposition zur Geburtsherrscherin Venus und Pluto tr im Quadrat zur Sonne.
Seine erste Amtshandlungen war die Abschaffung der Folter. In ihr sah er ein grausames und zweifelhaftes Mittel zur Wahrheitsfindung. Seiner Ansicht nach sollten, so die Überlieferung, "lieber 20 Schuldige freigesprochen, als ein Unschuldiger geopfert werden".
Auch übte er, finanziell gesehen nicht ganz uneigennützig, Toleranz gegenüber andersgläubigen Einwanderern wie Katholiken oder Hugenotten. In religiöser Hinsicht war er (ganz Schütze-Venus) der Meinung, dass "jeder nach seiner Fasson seelig werden sollte". Für Juden galt jedoch weiterhin eine Begrenzung ihres Zuzugs, bzw. eine strenge Reglementierung in sechs Klassen mit unterschiedlichem Niederlassungsrecht.
In den Folgejahren tat sich Friedrich II. in den Schlesienkriegen als kriegerischer Feldherr und unzuverlässiger Bündnispartner hervor. Sein Wassermann-Mars zeichnet ihn als unberechen- und unbelehrbaren Kriegsführer aus, der ihm vor allem Ende der 1760iger Jahre, als Saturn über seine Wassermann-Planeten transitierte, schwere Niederlagen einbrachte.
In den letzten Jahrzehnten seiner Regentschaft wandelte sich die einst tolerante Weltoffenheit Friedrichs in Verbitterung und Zynismus. Dennoch fallen gerade in diesen Zeitabschnitt viele Reformen, die ihn als einen aufgeklärten Monarchen in die Geschichte eingehen ließen. Hierzu zählten:
- Justizreform (z. B. Abschaffung der Folter, Verbot des Ertränkens von Kindsmörderinnnen, zusätzliche Quälerei bei Todesstrafen)
- Schulreform (z. B. Einführung der allgemeinen Schulpflicht, Fördern der Bildung in Naturwissenschaften, Philosophie und Redekunst)
- Erste Ansätze einer Pressefreiheit
- Friedrich sah sich als "Erster Diener seines Staates", der dem Wohle des Volkes dienen wollte
- Milderung der Leibeigenschaft
- Einführung der Kartoffel als Nahrungsmittel
Der "Alte Fritz" starb am 17. August 1786 im Schloss Sanssouci in Potsdam. Die laufende Mondknotenachse stand wiederkehrend exakt auf der MC/IC-Achse, Transit-Jupiter in Konjunktion zum Aszendent und Saturn/Pluto tr in Opposition zu seiner Mond-Saturn-Konjunktion.
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