Josephine Baker wurde als Freda Josephine Carson am 3.6.1906 im Armenspital von St. Louis geboren. Dort, im Schwarzenviertel, einem üblen Slum lernte sie in den Straßen das Tanzen...
Leben und Berufung
Geburtsdaten von Josephine Baker:
3.6.1906, 11:00 CST (6,00hW), Saint Louis, Missouri, USA, 090W11´00`´, 38N37`00`` (Zeitangabe laut Taeger Archiv; AC 1 Grad 52 min 53 sec Jungfrau, Medium Coeli 25 Grad 14 min 54 sec Stier)
Bei einer Überprüfung der angegebenen Zeit ergab sich eine Verschiebung auf 10:56 CST (AC 1 Grad 50 min Jungfrau, MC 27 Grad 19 min Stier)
Schwarze Venus und engagierte Kämpferin: "La Baker"
"Ist es das, was sie eine Berufung nennen, was man mit Freuden tut, als ob man Feuer im Herzen, den Teufel im Leib hätte"? Josephine Baker
Nur mit ein paar Federn bekleidet tanzte Josephine Baker 1925 im Théatre des Champs-Elysées in Paris den "Danse sauvage" und eroberte das Publikum im Sturm. "Mit den Bewegungen ihres wie rasend tanzenden Körpers versetzte sie ganz Paris in Erregung"1. Die einzigartige Mixtur, in der sie ihre Fähigkeiten als Tänzerin und Sängerin mit einem unglaublichen Talent zu Komik, Grimassen und sinnlicher, energiegeladener Ausstrahlung verband, machte sie in der ganzen Welt berühmt und brachte ihr Namen eine wie Schwarze Venus, Schwarze Perle und Kreolische Göttin. Doch sie faszinierte nicht nur durch ihre Bühnentalent, sondern auch durch ihr unermüdliches Engagement gegen die Rassendiskriminierung in Amerika, mit dem sie sich viele Feinde machte, durch die Unterstützung ihrer Wahlheimat Frankreich während des Krieges, durch die Adoption von 12 Kindern unterschiedlicher nationaler Herkunft. Ihr Leben ist ein Beispiel für einen phänomenalen Aufstieg, den Fall und den letztendlichen Triumph auch über schwierigste Umstände. Ihre Biographie schildert das innere Wachstum eines Menschen. Sie zeigt, daß Erfolg nicht nur an äußeren Kriterien gemessen werden darf2.
Aschenputtel oder Keine Jugend
Josephine Baker wurde als Freda Josephine Carson am 3.6.1906 im Armenspital von St. Louis, einer großen Stadt im Mittelwesten geboren, im Schwarzenviertel, das sich im Ostteil befand, das zu den übelsten Slums Amerikas gehörte3. Dort hatte sie in den Straßen Tanzen gelernt. Neue Tanzschritte verbreiteten sich hier rasch ebenso wie in Harlem und anderen von Schwarzen bewohnten Stadtbezirken. Beide Eltern traten in Bars und Vaudevilletheatern auf. Von ihrer Mutter Carrie erbte Josephine den außergewöhnlichen Körper (Merkur als Herrscher des 2. Hauses steht im 10. Haus = der bedeutsame Körper, in KON mit der Sonne als Herrscherin des 12. Hauses = der Körper, der Wirkung in der Öffentlichkeit durch sein Auftreten erzielt) und sie erbte deren Zielstrebigkeit und Radikalität (Mars KON Pluto als Herrscher des 4. Hauses stehen im 10. Haus = sich mit Macht und Ehrgeiz in die Öffentlichkeit emporarbeiten; Jupiter als Mitherrscher des 4. Hauses steht ebenfalls im 10. Haus, was gleichzeitig auf ihren unermüdlichen Elan wie auch auf das Wohlwollen der Gesellschaft hinweist). Von ihrem Vater hatte sie das Straffe, Drahtige und die Tatkraft (Saturn als Herrscher von Haus 5 in Haus 7, im Handeln in der Umwelt Richtlinien setzen). Beiden Eltern verdankte sie ihre tänzerische Begabung.
Ihr Vater, der das Leben ungehindert genießen wollte, hatte kein Interesse an einer Familie und verließ Carrie ein Jahr nach Josephines Geburt (Saturn als Herrscher von Haus 5 in Haus 7 = Begegnung als Genuß. Das Steinbockprinzip steht auch für Lüsternheit und Promiskuität. Die Hausspitze 2 auf auf dem Kritischen Grad 25 Jungfrau4, was einer Saturn/Uranus-Thematik entspricht, weist auf dramatische Ereignisse bei dem Versuch, existenzielle Wurzeln zu schlagen hin, was sich auch in Josephine Bakers lebenslangen Kampf um materielle Mittel manifestierte, siehe weiter unten).
Auch Josephines späterer Stiefvater Arthur Martin taugte nicht zum Ernährer - Carrie brachte die inzwischen fünfköpfige Familie als Wäscherin durch. Frustriert über den Abstieg von einer vielversprechenden Tänzerin wurde aus ihr eine strenge, harte Mutter, die hohe Anforderungen stellte und ständig etwas auszusetzen hatte (Mars KON Pluto als Herrscher des 4. Hauses im 10. Haus). Kälte, Armut, Wanzen und Ratten waren die Begleiter von Josephines Kindheit. Mit acht Jahren mußte sie putzen und für wohlhabende Familien babysitten, die sie daran erinnerten, daß sie "keinesfalls das Baby küssen dürfte"5. Sie ertrug viele Härten und wußte nicht mehr, wohin sie gehörte. Mit 13 schloß sie die erste ihrer vier Ehen. Anlage, frühe Prägungen und die daraus entstehende Lebensmotivation der Josephine Baker lassen sich über die Deutung des 1. Regelkreises des Kybernetischen Modells veranschaulichen6:
Wer bin ich und was soll aus mir werden?
Mond, Merkur, Sonne - zentrale Kräfte der Persönlichkeit
Der Mond in der Waage und im 3. Haus zeichnet ein Bild von der emotionalen Situation des kleinen Mädchens: sie ist kontaktfreudig und an allem interessiert, talentiert im Auftreten, mit einem Drang danach, bemerkt zu werden. Doch darin liegt auch ein heftiges Verlangen, eine Liebesbedürftigkeit: "Laßt mich nicht allein!"7. Und da ist auch dieses Gefühl anders zu sein, nicht dazu zu gehören, sich fremd zu fühlen zuhause in der Welt der Schwarzen wie auch in der der Weißen: der Mond herrscht über das 11. Haus, in dem unsere Individualität, unser Anderssein zutage tritt. Sein Spiegelpunkt zum Aszendenten, der einer Mond/Mars-Verbindung entspricht, bestätigt das Empfinden, in einer unsicheren und bedrohlichen Welt zu leben.
Den Ausweg sucht Merkur. Seine Stellung im 10. Haus legt nahe, bedeutsam, berühmt und vor allem gesellschaftlich akzeptiert zu werden, was gleichzeitig einem instinktiv in Josephine angelegten Drang entspricht, denn Merkur ist Herrscher des Aszendenten. Seine Konjunktion zu dem Prinzip des Handelns, der Sonne, bewirkt, daß sie dies auch unverzüglich umsetzt. Bereits als kleines Mädchen baute sie in einem Keller eine kleine Bühne auf und tanzte. Sie gab den anderen Kindern Ohrfeigen, damit sie still saßen und aufpaßten, wenn sie ihre Vorstellung gab8: das Quadrat von Saturn zur Sonne hatte sie früh als Einschränkung und Ablehnung erfahren, nutzte es jedoch bald, bestärkt durch die Konjunktion von Mars und Pluto, im ihre Ziele unnachgiebig und mit Ausdauer und Konsequenz zu verfolgen. Da die Sonne aus dem 12. Haus kommt, waren ihre Aussichten gut, die öffentliche Bühne zu erobern.
Le diable au corps
Eine enorme Popularität und gewaltiger öffentlicher Beifall kennzeichnen ihren Karriereweg (Jupiter als alter Herrscher des 7. Hauses steht im 10. Haus in KON zur Sonne, die aus dem 12. Haus der Öffentlichkeitswirkung kommt und wiederum eine KON zu Merkur, dem Herrscher des Aszendenten hat, der Josephine in ihrer ureigensten Person repräsentiert). Nach der Revue Nègre brachte ihr Auftritt in den Folies-Bergères den vollen Durchbruch: "Sie trug nichts außer einem kleinen Röckchen aus Plüschbananen. Diese Aufmachung sollte den Rest ihres Lebens mit ihr assoziiert werden. Diese an sich schon witzige Idee wirkte noch amüsanter, wenn die Baker zu tanzen anfing und die Bananen in Bewegung gerieten, lauter munter hüpfende, freundliche Phallussymbole. Sie kam lachend auf die Bühne, lachte über alles. Sie schien allgegenwärtig zu sein".9 (Josephines Hang und Talent zu einer ungewöhnlichen Selbstdarstellung zeigt sich in der Venus als Herrscherin des 3. Hauses im 11. Haus in KON mit Neptun. Die Verbindung von Uranus, hier im Sinne des 11. Hauses, mit Neptun deutet immer auf etwas Ungewöhnliches, oft Bizarres und Überraschendes hin. Verstärkt wird diese Thematik durch den Mond im 3. Haus, der aus dem 11. kommt). Sie freute sich immer auf den Augenblick, in dem sie die Bühne betrat, um sich im Tanz zu verlieren und auch zu finden, wenn sie, wie sie es auf französisch nannte, den Teufel im Leib hatte - le diable au corps. Gleichzeitig war sie eine Künstlerin von enormer Disziplin (die Spitze des 5. Hauses liegt im Steinbock, Saturn steht im 7. Haus des Denkens), deren scheinbare Leichtigkeit und Mühelosigkeit auf der Bühne durch intensives Training erreicht wurde.
Scheitern in den USA
1936 kehrte sie als Star des Ziegfeld Follies in die USA zurück. Doch ihre Auftritte dort endeten in einem Desaster. Das amerikanische Publikum war nicht bereit, eine Schwarze mit soviel Persönlichkeit und Ausstrahlung zu akzeptieren. Die Kritiken waren verheerend, die New York Times bezeichnete sie als "Negerdirne" (Hier zeigt sich das ablehnende, im konventionellen Denken verhaftete Gesicht Saturns, der hier im 7. Haus steht und ihr von außen entgegenkommt. Jupiter als alter Herrscher des 7. Hauses beweist ebenfalls, daß er nicht nur über Wohlwollen und Fülle sondern auch über Exzesse und Übertreibung regiert).
Josephine wollte in den USA als Künstlerin, nicht als Schwarze Erfolg haben. "Doch das war unmöglich. Sie mochte ihre Rasse vergessen haben, aber sonst tat das niemand. Im St. Moritz, wo sie und Pepito abgestiegen waren, ersuchte man sie, den Dienstboteneingang zu benutzen. ... Einmal wurde ihr mit einer Gruppe der oberen Zehntausend der Zutritt zu einem Nachtclub auf der East Side verweigert10. Jeder Affront saß tief. In Harlem fand sie eine Weile Entspannung, doch sie traf sich viel öfter mit weißen Theaterleuten und Prominenten in der Innenstadt. Das verübelte man ihr in Harlem, so daß sie sich schließlich zwischen die Fronten begeben hatte. Ihre Tanzpartner waren wie in Paris Weiße, aber in New York wurde ihr das als interrassische Demonstration ausgelegt (Uranus im 5. Haus als Herrscher des 6. Hauses weist sowohl auf ihre eigenwillige Handlungsweise hin, als auch auf die Tendenz, sich zwischen alle Stühle zu setzen: sie hatte das Problem der Rassenloyalität aufgeworfen).
Sexualität
"Sexuelle Beziehungen waren entscheidend für Josephine Bakers Auftritte: Sie machte es hinter den Kulissen, im Stehen, vor dem nächsten Auftritt; mit jedem Tanzpartner, schwul oder nicht; mit Bonzen, die dafür bezahlten; mit den Berühmten; mit jedem den sie wollte, wo und wann sie wollte. Einmal legte sie sich in ihrer Garderobe auf den Boden, um einen desinteressierten Mitarbeiter zu verführen: "Sieh meinen Körper an, die ganze Welt ist in diesen Körper verliebt, warum bist du so arrogant?"
Josephine Bakers sexuelles Interesse spiegelt sich in Saturn als Herrscher des 5. Hauses im 7. Haus: in Begegnungen Sexualität leben, wobei das Steinbockprinzip sowohl Askese wie auch Promiskuität zur Verfügung stellt, siehe weiter oben. Beim Liebesakt übernahm sie die Führung, gab Anweisungen, nicht gewillt oder außerstande, passiv zu sein12 (der aktive Saturn setzt die Richtlinien des Vorgehens). Gleichzeitig hatte sie einen starken Drang sowohl nach Kontrolle (Mars Kon Pluto als Herrscher des 4. Hauses) wie auch danach, sich fallen zu lassen (der Gegenpol zu der Mars/Pluto-Konkunktion bildet die Venus/Neptun-Konjunktion, die über ihr Denken herrscht - Neptun ist Herrscher des 7. Hauses - und im 11. Haus steht, dem Haus, in dem wir unsere Freiheit und Befreiung suchen). Der Wunsch von allen gewollt zu werden ohne Ausnahme findet sich zum einen in dem stark auf ein Feedback von außen ausgerichteten Waagemond, zum anderen wiederum in der Mars/Pluto-Verbindung, die eine zwanghafte innere Motivation nahelegt, sowie in der Sonne/Jupiter-Konjunktion, bei der Jupiter Herrscher des 4. Hauses ist und als seelischen Antrieb des Handelns nicht nur Enthusiasmus und Schwung, sondern auch eine mögliche Neigung zur Übertreibung anzeigt. Uranus im 5. Haus tut das seine dazu, um einen sprunghaften Wechsel der Partner zu ermöglichen.
Begegnungen und Partnerschaften
Eine Überfülle an Geschenken begleiteten Josephine durch ihre Erfolge. Bewunderer schenkten ihr Diamanten, Autos und sie bekam etwa 1500 Heiratsanträge13 (Jupiter als Herrscher des 7.Hauses - Umwelt - hat eine KON zu Merkur als Herrscher des 2. Hauses - Materielles; das öffentliche Auftreten (Sonne herrscht über das 12. Haus) führt zu Erfolg in der Begegnung (Jupiter als alter Herrscher des 7. Hauses) und finanzieller Substanz (Merkur aus Haus 2).
In ihren länger dauernden Beziehungen und in ihren Ehen, von denen nur wenige hier beschrieben werden können, findet sich die verschiedenen Facetten des Saturns wieder, ebenso wie des Neptuns als Herrscher von Haus 7 in Haus 11.14. 1921 heiratete sie den Amerikaner Willie Baker, dessen Namen sie behielt (Saturn, der Name als gesellschaftliches Symbol). Pepito, der Ende der zwanziger Jahre in ihr Leben trat, war ebenso wie sie selbst ein Mensch, der es liebte, seine Lebensgeschichte immer wieder neu zu erfinden und es dabei mit der Wahrheit nicht allzu genau nahm (Neptun). Doch er managte sie auch und sorgte dafür, daß sie in ihren Auftritten professioneller wurde und Französisch lernte (Saturn).
1937, nach ihrem Scheitern in den USA, "sehnte sie sich mehr denn je zuvor danach, verheiratet zu sein, aber einen Ehemann zu finden war wesentlich schwieriger als einen Liebhaber. Die französische Hautvolée hatte sie zwar gern um sich, ohne sie jedoch wirklich zu akzeptieren"15. In Jean Lion fand sie einen Ehemann, der ihr den Zutritt zur Gesellschaft ermöglichte (Saturn). Er war Makler, reich, gutaussehend, weltgewandt und sie erhielt die französiche Staatbürgerschaft (Saturn).Vierzehn Monate nach der Hochzeit reichte sie die Scheidung ein, weil ihre Unterschiede unüberbrückbar waren. Der französische Dirigent Jo Bouillon, den sie 1947 heiratete, half ihr, die 12 Kinder aufzuziehen, die sie adoptiert hatte und versuchte vergeblich, ihre verschwenderische Lebensweise zu stabilisieren (Saturn als Stütze und stabilisierender Faktor).
Josephine Baker war nicht nur ein Bühnenstar: ihr Leben stellte einen Kreuzzeug für Bürgerrechte und Brüderlichkeit zwischen den Rassen dar. Ihre Auftritte in Amerika litten unter ihren politischen Aktivitäten. Sie stand kurz vor dem großen Durchbruch, der ihr das Geld hätte einbringen können, das sie so dringend brauchte, und verlor ihre Engagements und jede Chance, in Hollywood Karriere zu machen, weil sie die Rassenintegration in den Nachtclubs von Las Vegas durchgedrückt hatte. Am 28. August 1963 nahm sie an einer Demonstration in Amerika teil, die als Marsch auf Washington bekannt wurde, dessen Ziel die Forderung nach "Jobs und Freiheit" für schwarze Amerikaner war. Dieser Marsch wurde ein Höhepunkt in ihrem Leben und kennzeichnete gleichzeitig das Ende ihres Kampfes um Bürgerrechte in den USA. In den folgenden Jahren lebte sie nur in Frankreich und hatte keinen Kontakt mit Amerika. "Für ihre Bemühungen um die Integration wurde sie von Martin Luther King und von Ralph Bunche gelobt. Außerdem besuchte sie Castros Cuba; ihre Akte beim FBI hatte tausend Seiten.16
Während des 2. Weltkrieges diente sie ihrem Adoptivland Frankreich auf verschiedene Weisen. Sie trat vor den Truppen auf und riskierte ihr Leben, "indem sie für die französische Untergrundbewegung Informationen in Partituren über die Grenzen Frankreichs und Spaniens nach Portugal schmuggelte. In Marokko... übernahm sie für sich die Aufgabe, Juden vor der Verhaftung zu bewahren; eine Zeitlang trug sie den gelben Davidstern an ihrem Mantel und keine rosaroten Federn.
Während des kalten Winters nach der Befreiung von Paris hamsterte sie Hunderte Pfund Fleisch und Säcke voll Gemüse und Kohlen, um den Armen zu helfen. Sie wurde für ihren Beitrag in die Ehrenlegion aufgenommen, mit dem Croix de Guerre ausgezeichnet, und de Gaulle gratulierte ihr persönlich"17. In Monaco, wo sie nach ihrer Verarmung eine Bleibe fand, verbrachte sie den Rest ihres Lebens mit dem Versuch, Menschen für eine "Akademie für weltweite Brüderlichkeit" zu interessieren.
Ihr Medium Coeli, das im Stier liegt und die Zwillinge einschließt, deutet auf eine Lebensaufgabe hin, bei der es um Wohlbefinden, Existenzsicherung und das Finden der wahren Gruppe von Menschen geht, zu denen man sich zugehörig fühlen kann. Die Zwillinge legen nahe, Kontakte zwischen Menschen zu schaffen, die eigene Kontaktfähigkeit auszubauen und sich körperlich darzustellen. Mit all der Inbrunst, zu der sie ihr Imum Coeli im Skorpion mit eingeschlossenem Schützen befähigte, und voller missionarischem Drang (Konstellation Jupiter/Pluto18) kämpfte Josephine Baker für ihre Ziele und Ideale. Dabei war sie radikal und unbeirrbar in ihren Absichten (Mars KON Pluto als Herrscher des Imum Coeli im 10. Haus zusammen mit Sonne/Merkur/Jupiter verleihen ihr Schlagkraft auf der gesellschaftlichen Ebene) und nicht bereit, materieller Einbußen wegen für sie inakzeptable Kompromisse zu schließen. Auch ihr Leben zählte weniger als die für richtig erkannte Sache. Die Venus/Neptun-Konjunktion im 11. Haus beschreibt ihr Mitgefühl mit all denen, die leiden oder anders und ausgestoßen sind. Auch ihr Aszendent auf 1 Grad 50 Jungfrau, einem Kritischen Grad mit dem Thema Mars/Jupiter läßt auf eine Veranlagung schließen, die die Angelegenheiten anderer zu der eigenen macht, um dort für Recht und Ordnung zu sorgen19. Ihre festen Überzeugungen spiegeln sich auch in ihrem Familienkonzept, das sie Ende Vierzig, nach siebenjähriger Ehe mit Jo Bouillon, umzusetzen begann.
Familie als Idee
Für Josephine Baker war eine Familie ein "Willensprodukt mit vorher festgelegtem Ziel und Zweck. Ihre Familie sollte beweisen, daß alle Rassen und Nationalitäten in Eintracht zusammenleben können. Diese Idee der Menschheitsfamilie trachtete sie mit unbeirrbarer Entschlossenheit zu verwirklichen20 (Skorpion am Imum Coeli: Familie als Idee, mit eingeschlossenem Schützen: die grosse, weltumspannende Vision). Kinder unterschiedlicher Hautfarbe sollten in Les Milandes, ihrem Landsitz in der Dordogne gemeinsam aufwachsen.
Verschwendung und immerwährende Geldsorgen
Josephine Baker liebte das Pompöse, den Luxus. Als sie 1928 nach Wien reiste, nahm sie außer ihrem Anhang, den Liebhabern und Verwandten "einen Sekretär, einen Chauffeur, ein Dienstmädchen, eine Schreibmaschine, zwei Hunde, 196 Paar Schuhe, ausgewählte Kleider und Pelze, 64 Kilo Gesichtspuder und 30 000 Autogrammkarten für die Fans mit".21
Um die Regenbogenfamilie zu finanzieren, konzentrierte sie sich darauf, aus Les Milandes eine Kombination aus Touristenattraktion und Bildungszentrum zu machen und nannte es die "Hauptstadt weltweiter Brüderlichkeit". Obwohl im Jahr bis zu 300.000 Besuchern kamen, verschlang das Unternehmen immer mehr Geld. Josephine Baker hatte noch nie kostenbewußt gedacht (Merkur als Herrscher des 2. Hauses in KON zu Sonne und Jupiter). Sie bestand darauf, das Personal auch im Winter zu behalten, obwohl ein reiner Saisonbetrieb herrschte. Jo Bouillon war auf die finanzielle Lebensfähigkeit des Unternehmens bedacht (Saturn im 7. Haus, der kostenbewußte Partner), doch sie wollte jede Idee umsetzen, ohne Rücksicht auf die Kosten (Mars KON Pluto als Herrscher von Haus 4 in Haus 10, ebenso Jupiter). Die Schulden wurden astronomisch. Im Februar 1964 soll Les Milandes versteigert werden. Brigitte Bardot richtet einen Spendenaufruf an die Zuschauer des französischen Fernsehens, doch die 1,2 Millionen Francs helfen nur, die Versteigerung zu vertagen. Josephine Baker kämpft um ihr Projekt, doch es wird verkauft. Sie verbarrikadiert sich in Les Milandes, kampiert in der Küche und wird schliesslich hinausgetragen. Eine Fotografie zeigt sie, krank und delogiert, auf den Stufen ihres Hauses22.
Sie findet Helfer (Neptun als Herrscher des 7. Hauses in KON zur Venus). Jean-Claude Brialy ermöglicht ihr Auftritte in seinem Nachtclub. Gracia Patricia bewegt das monegassische Rote Kreuz, der obdachlosen Familie eine Haus zu finanzieren. Der Produzent Arys Nissotti bürgt für die Hypothek. Den Rest ihres Lebens versucht Josephine Baker, Menschen für eine "Akademie für weltweite Brüderlichkeit" zu interessieren (Ihr soziales Engagement zeigt sich neben der Konstellation Jupiter/Pluto am Imum Coeli (Skorpion/Schütze) auch über den Jupiter im 10. Haus, der als Konstellation Jupiter/Saturn beinhaltet).
Die Berufung der Josephine Baker
Das Leben der Josephine Baker ist die Geschichte eines Menschen, der es schafft, sich aus einer trostlosen Kindheit und schwierigsten Startbedingungen zu befreien. Ihr ganzes Leben war "eine Jazzimprovisation, sie kehrte alle paar Jahre das Innere nach außen. Auf diese oder jene Weise zwang sie sich zu einem Leben in der Schwebe, einem ständigen Balanceakt, ließ sich nie auf berechenbare Verhaltensmuster ein"23 (Uranus im 5. Haus als Herrscher des 6. Hauses in OPP zur KON von Neptun als Herrscher des 7. Hauses und Venus als Herrscherin von Haus 7, Umwelt, und Haus 3, Selbstdarstellung - das unberechenbare Verhalten und Auftreten gegenüber anderen).
Mit der Radikalität ihres Imum Coeli sorgte sie für die Existenzsicherung anderer Menschen (Stier am Medium Coeli) und setzte sich für Gleichheit und Brüderlichkeit ein (Venus/Neptun-KON im 11. Haus), ohne dabei auf die eigene materielle Absicherung zu achten. Sie stellte sich dar auf der großen Bühne des Lebens und des Theaters als ein Mensch dar, der mit aller Inbrunst lebt und seine Überzeugungen vertritt, ebenso wie als ein unglaubliches Bühnentalent (Zwillinge am Medium Coeli). Sie wurde zum Sprecher und Vertreter für Minderheiten, für Verfolgte und Benachteiligte (Zwillinge am Medium Coeli).
Nach unten wachsen
Geboren werden bedeutet, sich der Aufgabe zu stellen, in dieses Leben hinein zu wachsen und sich hier für die Dauer einer Lebensspanne zu verwurzeln. Das Imum Coeli, die Himmelstiefe, stellt unsere seelischen Wurzeln dar, die wir jedoch erst zu ihrer vollen Blüte bringen, wenn wir sie um die Eigenschaften und Fähigkeiten des Medium Coeli, der Himmelsmitte, bereichern.
James Hillman nennt diesen Vorgang in seinem Buch "Charakter und Schicksal" nach unten wachsen. Er vergleicht seelisches Wachstum mit dem Wachstum in der Natur: "Selbst Tomaten und die höchsten Bäume schicken Wurzeln in die Erde, je höher sie sich dem Licht entgegenstrecken. Doch die Metaphern für unser Leben schenken vor allem dem aufwärts gerichteten Teil der organischen Bewegung Beachtung".
Unsere Himmelsmitte dient uns als Richtschnur für unser Leben, unser seelisches Reifen und die Entwicklung unserer Persönlichkeit. Doch wir vervollkommnen uns nur in dem Maße, in dem wir auch nach unten wachsen. Josephine Baker streckte sich aus Armut und Diskriminierung in eine Welt hinein, in der sie einen Freiraum für die Entfaltung ihrer Persönlichkeit fand. Doch sie wurde kein Star, dessen Hauptanliegen es war, umwerfende Modellkleider und einen Federkopfputz zu tragen, und dem der Beifall der Massen über alles ging. Im Verlauf ihres Lebens blühten beide Pole auf und die dreißigminütigen Ovationen, die sie bei ihrem letzten Auftritt in Paris erhielt, galten sowohl der Künstlerin als auch "ihrem langen und langsamen Wachsen nach unten in diese Welt sozialer Übel: Faschismus, Rassismus, elternlose Kinder, Ungerechtigkeit".24 Sie starb am 12. April 1975 im Salpetrière-Krankhaus, das für ausgestoßene Frauen, Prostituierte, Geschlechtskranke, Bedürftige und Kriminelle errichtet worden war25. Ihr Tod dort schloß den Kreis zu ihrer Geburt im St.-Louis-Armenspital.
Literatur
1 Siehe James Hillman: Charakter und Bestimmung, Arkana Verlag, S. 86
2 Phyllis Rose: Josephine Baker, Paul Zsolnay Verlag, S.28
3 ebenda
4 Michael Roscher: Kritische Grade im Radix, Roscher Verlag: 25-26 Grad Jungfrau: Saturn/Uranus
5 aus: Josephine Baker Estate c/o CMG Worldwide (Internetartikel)
6 Das von Michael Roscher entwickelte Kybernetische Modell führt anhand von 4 Regelkreisen, die sämtl
iche Planeten und Häuser in systematischen Deutungsschritten verbinden, durch die Persönlichkeit, Wac
hstumsmöglichkeiten und das Schicksal eines Menschen.
7 siehe: Michael Roscher, Der Mond, Knaur Esoterik, "Mond in der Waage"
8 Eine Beschreibung des gedanklichen Hintergrundes und der Deutungsschritte nach dem Kybernetischen M
odell finden Sie in: Michael Roscher, Praxis der Horoskopdeutung. Im Internet ist zur Zeit auch ein A
rtikel von Christopher A. Weidner dazu verfügbar unter: www.sternwelten.at
9 Phylllis Rose, Josephine Baker, Paul Zsolnay Verlag, S. 141
10 Phylllis Rose, Josephine Baker, Paul Zsolnay Verlag, S. 234
11 siehe: James Hillman, Charakter und Bestimmung, Arkana, S. 88
12 Phyllis Rose, Josephine Baker, Paul Zsolnay Verlag, S. 356
13 siehe: Josephine Baker Estate c/o CMG Worldwide (Internetartikel)
14 Auf Grund des beschränkten Platzes wird hier auf eine eingehendere Deutung des 7. Hauses verzichtet
15 Phyllis Rose: Josephine Baker, Paul Zsolnay Verlag, S. 239
16 James Hillman: Charakter und Bestimmung, Arkana Verlag, S. 90
17 ebenda
18 Michael Roscher: Jupiter/Pluto, der missionarische Drang
19 siehe: Michael Roscher: Kritische Grade im Radix, Roscher Verlag, 1, 5 - 2, 5 Grad Jungfrau: Mars
/Jupiter
20 Phyllis Rose: Josephine Baker, Paul Zsolnay Verlag, S. 311, 312
21 Aus: Jean-Claude Baker und Chris Chase: Josephine: The Hungry Heart. New York 1993
22 Phyliis Rose, Josephine Baker, Paul Zsolnay Verlag, Foto Nr. 33
23 Phyliis Rose, Josephine Baker, Paul Zsolnay Verlag, S. 362
24 Aus: Jean-Claude Baker und Chris Chase: Josephine: The Hungry Heart. New York 1993
25 James Hillman: Charakter und Schicksal, Arkana Verlag, S. 90
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Wir warteten darauf, dass die Zukunft begann
Während des 2. Weltkrieges diente sie ihrem Adoptivland Frankreich auf verschiedene Weisen. Sie trat vor den Truppen auf und riskierte ihr Leben, "indem sie für die französische Untergrundbewegung Informationen in Partituren über die Grenzen Frankreichs und Spaniens nach Portugal schmuggelte. In Marokko... übernahm sie für sich die Aufgabe, Juden vor der Verhaftung zu bewahren; eine Zeitlang trug sie den gelben Davidstern an ihrem Mantel und keine rosaroten Federn.
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Geboren werden bedeutet, sich der Aufgabe zu stellen, in dieses Leben hinein zu wachsen und sich hier für die Dauer einer Lebensspanne zu verwurzeln. Das Imum Coeli, die Himmelstiefe, stellt unsere seelischen Wurzeln dar, die wir jedoch erst zu ihrer vollen Blüte bringen, wenn wir sie um die Eigenschaften und Fähigkeiten des Medium Coeli, der Himmelsmitte, bereichern.
James Hillman nennt diesen Vorgang in seinem Buch "Charakter und Schicksal" nach unten wachsen. Er vergleicht seelisches Wachstum mit dem Wachstum in der Natur: "Selbst Tomaten und die höchsten Bäume schicken Wurzeln in die Erde, je höher sie sich dem Licht entgegenstrecken. Doch die Metaphern für unser Leben schenken vor allem dem aufwärts gerichteten Teil der organischen Bewegung Beachtung".
Unsere Himmelsmitte dient uns als Richtschnur für unser Leben, unser seelisches Reifen und die Entwicklung unserer Persönlichkeit. Doch wir vervollkommnen uns nur in dem Maße, in dem wir auch nach unten wachsen. Josephine Baker streckte sich aus Armut und Diskriminierung in eine Welt hinein, in der sie einen Freiraum für die Entfaltung ihrer Persönlichkeit fand. Doch sie wurde kein Star, dessen Hauptanliegen es war, umwerfende Modellkleider und einen Federkopfputz zu tragen, und dem der Beifall der Massen über alles ging. Im Verlauf ihres Lebens blühten beide Pole auf und die dreißigminütigen Ovationen, die sie bei ihrem letzten Auftritt in Paris erhielt, galten sowohl der Künstlerin als auch "ihrem langen und langsamen Wachsen nach unten in diese Welt sozialer Übel: Faschismus, Rassismus, elternlose Kinder, Ungerechtigkeit".24 Sie starb am 12. April 1975 im Salpetrière-Krankhaus, das für ausgestoßene Frauen, Prostituierte, Geschlechtskranke, Bedürftige und Kriminelle errichtet worden war25. Ihr Tod dort schloß den Kreis zu ihrer Geburt im St.-Louis-Armenspital.
Literatur
1 Siehe James Hillman: Charakter und Bestimmung, Arkana Verlag, S. 86
2 Phyllis Rose: Josephine Baker, Paul Zsolnay Verlag, S.28
3 ebenda
4 Michael Roscher: Kritische Grade im Radix, Roscher Verlag: 25-26 Grad Jungfrau: Saturn/Uranus
5 aus: Josephine Baker Estate c/o CMG Worldwide (Internetartikel)
6 Das von Michael Roscher entwickelte Kybernetische Modell führt anhand von 4 Regelkreisen, die sämtl
iche Planeten und Häuser in systematischen Deutungsschritten verbinden, durch die Persönlichkeit, Wac
hstumsmöglichkeiten und das Schicksal eines Menschen.
7 siehe: Michael Roscher, Der Mond, Knaur Esoterik, "Mond in der Waage"
8 Eine Beschreibung des gedanklichen Hintergrundes und der Deutungsschritte nach dem Kybernetischen M
odell finden Sie in: Michael Roscher, Praxis der Horoskopdeutung. Im Internet ist zur Zeit auch ein A
rtikel von Christopher A. Weidner dazu verfügbar unter: www.sternwelten.at
9 Phylllis Rose, Josephine Baker, Paul Zsolnay Verlag, S. 141
10 Phylllis Rose, Josephine Baker, Paul Zsolnay Verlag, S. 234
11 siehe: James Hillman, Charakter und Bestimmung, Arkana, S. 88
12 Phyllis Rose, Josephine Baker, Paul Zsolnay Verlag, S. 356
13 siehe: Josephine Baker Estate c/o CMG Worldwide (Internetartikel)
14 Auf Grund des beschränkten Platzes wird hier auf eine eingehendere Deutung des 7. Hauses verzichtet
15 Phyllis Rose: Josephine Baker, Paul Zsolnay Verlag, S. 239
16 James Hillman: Charakter und Bestimmung, Arkana Verlag, S. 90
17 ebenda
18 Michael Roscher: Jupiter/Pluto, der missionarische Drang
19 siehe: Michael Roscher: Kritische Grade im Radix, Roscher Verlag, 1, 5 - 2, 5 Grad Jungfrau: Mars
/Jupiter
20 Phyllis Rose: Josephine Baker, Paul Zsolnay Verlag, S. 311, 312
21 Aus: Jean-Claude Baker und Chris Chase: Josephine: The Hungry Heart. New York 1993
22 Phyliis Rose, Josephine Baker, Paul Zsolnay Verlag, Foto Nr. 33
23 Phyliis Rose, Josephine Baker, Paul Zsolnay Verlag, S. 362
24 Aus: Jean-Claude Baker und Chris Chase: Josephine: The Hungry Heart. New York 1993
25 James Hillman: Charakter und Schicksal, Arkana Verlag, S. 90
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