Eine literarische Astrologie - 2000 Jahre Astrologie in der Dichtung der Welt, Reinhardt Stiehle und Bertram Wallrath (Hrsg.) - 302 Seiten - 2004 - Chiron Verlag - ISBN 3-89997-116-7
Ein gutes Buch unter`m Weihnachtsbaum beglückt lesefreudige Astrologen immer. Das kann und muss nicht DER Newcomer 2005 sein. Es sei denn, Sie möchten einen Schützen oder einen Wassermann beschenken. Für alle anderen Tierkreiszeichen gibt es neben den spannenden Neuerscheinungen zeitlose Klassiker, zu denen “Eine literarische Astrologie“, 2004 im Chiron-Verlag erschienen, jetzt schon gezählt werden kann. Mit dem „astrologischen Spaziergang“ durch die Weltliteratur, wahlweise in Silber oder Gold als „limited edition“ gebunden, hat der Verlag sich sein schönstes Jubiläumsgeschenk im letzten Jahr selbst bereitet.
Die Sammlung von literarischen und andere Texten aus zweitausend Jahren Geschichte vermag selbst versierte Kenner der Astrologie und/oder der Literatur zu überraschen. Neben guten alten Bekannten wie Johann Wolfgang von Goethe, dessen orphische Urworte in einer solchen Sammlung natürlich nicht fehlen dürfen, Klassikern wie etwa den Versen der Carmina Burana, Auszügen aus Dantes göttlicher Komödie oder Friedrich Schillers Wallenstein findet sich allerlei Denkwürdiges und Überraschendes, z.B. eine kurze Sequenz aus Djuna Barnes Ladies Almanach ebenso wie Bertold Brechts witzige und kritische Kurzgeschichte über das Horoskop.
Das breite Spektrum der unterschiedlichsten Prosatexte und Gedichte ist in fünf Kapitel aufgeteilt, wobei es zunächst in zwei Kapiteln um die Sterndeutung an sich und die Sterndeuter geht, während die anderen drei Kapitel dem Tierkreis, den Planeten und natürlich der Stundenschau - dem Horoskop - gewidmet sind. Umrahmt sind diese Textsammlungen von Artikeln der beiden Herausgeber, Reinhardt Stiehle und Bertram Wallrath, die nicht nur sach- und fachkundig, sondern mit Liebe zum Detail diese Anthologie zusammengestellt haben.
So liest man sich erwartungsfroh von Kapitel zu Kapitel durch Nachdenkliches, Tiefsinniges, Satirisch-Humorvolles und zuweilen auch Trivialliterarisches, wobei nun gerade der Textauszug aus Dan Browns Bestseller erstaunlich fundiertes Wissen offenbart, handelt es sich hierbei doch um eine kurze Abhandlung der Rückläufigkeitszyklen der Venus. Und beim Lesen wächst auch immer wieder das Erstaunen - und die Freude darüber, wie viele Dichter und Denker sich dann doch ernsthaft mit Astrologie auseinandergesetzt haben. Sogar im 20. Jahrhundert scheint die ehemalige Königin der Wissenschaften unter Literaten immer noch hoffähig zu sein. Bleibt nur noch zu hoffen, dass die Ankündigung eines zweiten Bandes irgendwann wahr gemacht werden kann.
Astrologie in der Renaissance
Wenn nicht in der Buchhandlung Ihres Vertrauens, dann finden Sie das Buch wahrscheinlich hier
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