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Astrologie in der Renaissance

 Eugenio Garin, Astrologie in der Renaissance, Gebundene Ausgabe, 190 Seiten (1997) - Campus Verlag - ISBN: 3593353288 
bu_renaissance In seiner Vorlesung wirft Eugenio Garin den Leser mitten in philosophische Dispute der Renaissance. Man erfährt die gegensätzlichen Argumente der aristetoleischen Scholastik und des Neoplatinismus. Der Titel der ansonsten wohlgelungenen Übersetzung "Astrologie in der Renaissance" weicht vom Thema und vom Original ab. Man hat hier Polemiken und Disputationen um den komplexen Topos der Astrologie vom 13 Jh. bis zum 16 Jh. vor sich. Neben der Vielzahl an zitierten historischen Persönlichkeiten, insbesondere Comte Giovanni Pico della Mirandola, Pietro Pomponazzi und Marsilio Ficino, bespricht Eugenio Garin Lehrmeinungen verschiedener Historiker des 20 Jh. Vereinfachungen der Historie den Kampf ansagend, verlangt der Autor dem Leser einiges ab. Die Trennung zwischen der Astrologie, der "astrologia iudicaria", und der Astronomie, der "astrologia doctrinalis", bleibt in der Renaissance alles andere als evident. Galileo Galilei sieht sich, um den Einfluß des Mondes zu widerlegen, veranlaßt eine eigene Gezeitentheorie aufzustellen. Ähnlich überraschende Wendungen amüsieren bei der Lektüre des Werkes.

Aus der Einleitung:
"Weil nur schwer die Grenze festzustellen ist , wo Athen beginnt und Alexandria endet, ist es auch keine leichte Aufgabe Athen vor Alexandria zu retten. Ebenso schwer fällt die Unterscheidung zwischen einer rationalen Naturgesetzlichkeit und der »irrationalen«, aber gleichwohl real wirksamen Kraft eines Gebetes oder einer Beschwörung. Ob Ptolomäus oder Kopernikus, ob Aristarch oder Galilei - keiner scheint stark genug, den finsteren Einfluß Saturns auszumerzen; über der Gesamtheit des mathematisch-physikalischen Wissens lastet der zweilichtige Schatten des Pythagoras. Freilich, die Konzeption der Humanwissenschaften ist schon "per definitionem" niemals rein und unbefleckt. Die »reine Vernunft« hat sich schon oft genug als schierer Mythos oder als Ideologie erwiesen; im besten Fall eine regulative Idee im Sinne Kants..."

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