Von Martina Gebert
Venus und Jupiter sind in der klassischen Astrologie das große Glück (Jupiter) und das kleine Glück (Venus). Viel Glück also, und genau hier kann das Problem liegen...
Bei diesem Aspekt geht es manchmal darum, sich trotz vieler Annehmlichkeiten weiterzuentwickeln.
Venus/Jupiter kann unzählige Chancen und Gelegenheiten bieten, von denen andere nicht einmal zu träumen wagen. Äußerliche Schönheit, die das eigene Gefühl, besonders, höher und weiter als andere zu sein, zu bestätigen scheint. In die Wiege gelegtes Geld, das unter diesem Aspekt mit Sicherheit nicht angespart wird. Oder auch Raum und Zeit, um eigene Liebhabereien zu kultivieren.
Niemand kommt perfekt auf die Welt und so lassen sich bei Venus/Jupiter - in unerlöster Form - folgende Eigenschaften beobachten:
- überzogene Ansprüche
- Einfordern einer Sonderstellung
- Verantwortungslosigkeit
- Leichtsinn
- Genusssucht
- Vertrauensseligkeit und Harmoniesucht: übertriebene Einbeziehung
- Konfliktvermeidung
- Schwärmerei
- Übertreibung
- Geltungsbedürfnis
- Angeberei
- überdimensionierte Wünsche
- Gier
- Standesdünkel
- Oberflächlichkeit
- nicht mit sich allein sein können
- nichts zu Ende bringen
Die Zeichenstellung
Laissez-faire, ein Bedürfnis nach Ruhe und auch Faulheit spielen bei Venus/Jupiter immer eine Rolle. Vieles hängt hier jedoch von den Zeichen ab, in denen die beiden Planeten stehen. Jemand mit einer Venus/Jupiter-Konjunktion in Stier kann vielleicht stundenlang am Strand liegen. Eine Wassermann-Venus im Quadrat zu Jupiter in Skorpion (disharmonischer Aspekt) wird sich in kühleren und spannungsreicheren Welten vergnügen.
Meistens findet sich zunächst eine irgendwie geartete Mischung aus Entspanntheit und pathetischem Streben nach Prestige, Reichtum und manchmal auch Weisheit. Denn Jupiter ist eigentlich ein Motor, der ständige Trägheit nicht zulässt. Er will neue Möglichkeiten durchleben und ist immer bereit, zu noch unbekannten Ufern aufzubrechen.
Beziehungen
Beziehungen sind für Venus/Jupiter das Salz in der Suppe und mit hohen Erwartungen verknüpft. Die Frustrationstoleranz ist allerdings gering.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass:
- eine an sich gute Beziehung durch Seitensprünge zerstört wird
- Beziehungen sich aufgrund nicht einzulösender Erwartungen nur in der Fantasie abspielen
- der Partner als Statussymbol gesehen wird
- rein körperliches Interesse eine wirkliche Verbindung verhindert
- Man mit der Tür ins Haus fällt und so mögliche PartnerInnen verschreckt
- die eigenen Wünsche auf den Liebespartner projiziert werden
- in Gedanken schon die nächste Beziehung durchgespielt wird
Andererseits kann Venus/Jupiter aber auch für erotische Höhenflüge, für eine tiefe Verbundenheit und viel Herzenswärme stehen.
Verantwortung
Verantwortung und Pflichtbewusstsein im Sinne Saturns sind nicht Sache dieses Aspekts. Der schillernden Venus (griech.: Aphrodite) gefällt diese nüchterne Klarheit nicht. Sie ist - nach griechischer Mythologie - aus dem abgeschlagenen und ins Meer geworfenen Geschlechtsteil von Uranus entstanden und changiert zwischen Unergründlichkeit und Zugewandtheit. Sie möchte sich nicht festlegen, ist Venus Urania „die Himmlische“ und auch Venus Pandemos, die mit Erotik und Trieben, Tod und Verfall (und mit Kultur) verbunden ist.
Saturn frisst seine Kinder und will sich so vor der Entmachtung durch seine Nachkommen schützen. Der einzige Sprössling, dem dieses Schicksal durch eine List erspart bleibt, ist Jupiter. Er wird von Gaia, der Erde, geschützt und im Verborgenen zur Welt gebracht.
Saturn (griech.: Kronos) wird zum Verschlingen ein gewindelter Stein als Sohn Jupiter übergeben. Saturn würgt den Stein in dem Glauben, dass es sich dabei um seinen neugeborenen Sohn handelt, auch prompt hinunter. Von daher ist es mehr als verständlich, dass der gerettete Jupiter zunächst nichts mit diesem Vater zu tun haben will.
Oft muss der Kelch der Sinnesfreuden bei Venus/Jupiter bis zum letzten Tropfen geleert werden. Irgendwann entsteht Überdruss. Sinnfragen drängen sich auf. Anschließend entwickelt sich das Leben weniger dramatisch und mit neuen Inhalten. Wir haben es dann mit Menschen zu tun, deren Werte (Venus) aufgrund von Erfahrungen gewachsen sind. Ihr Verantwortungsbewusstsein ist einschließend und ganzheitlich (Jupiter erlöst). Trotzdem oder gerade deshalb wächst langsam aber sicher ein inneres Verständnis für die Werte und Wichtigkeit Saturns.
Fazit
Es muss nicht immer Neptun sein, der heilt!
Wenn unter Venus/Jupiter Höhen und Tiefen ausgiebig durchlebt worden sind, wird schließlich alles durchpulst, großes und kleines Glück, Körper und Kosmos, Reines und Vulgäres...
Selbst Saturn wird dann von dieser Liebeswelle erfasst und spuckt nicht nur den "Windel-Stein", die heruntergeschluckten Kinder, sondern - so bleibt zu hoffen - auch etwas von seiner eigenen Kälte aus.
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