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Entsprechend einer Redensart hat jemand "die Nase voll", wenn er sich über vieles aufgeregt, aber die meisten Aggressionen zurückgehalten hat. Diese Verdachtsdiagnose lässt sich erhärten, wenn der Patient ohnehin schon (seit Jahren) an verschiedenen Entzündungen leidet, zum Beispiel ein Jahr lang an einer Schleimbeutelentzündung, dann an einer Magenschleimhautentzündung und so weiter. Dies zeigt: der tiefer liegende Konflikt aus dem Bedürfnis, sich Luft machen und zu wollen und unterdrückter Aggression wurde nicht bewältigt. Also sucht die Seele nach einer neuen Ausdrucksform. Man nennt dies psychosomatische Verschiebung.

Hier möchte ich den Lesern das homöopathische Arzneimittel Natrium Muriaticum (Kochsalz) ans Herz legen. Es ist für mich immer wieder überraschend, wie sehr wir Menschen im therapieerfahrenen und scheinbar freiheitlichen Westen noch immer unter der Unterdrückung von Emotionen und vor allem Wut leiden. Eine sogenannte typische Kochsalz-Persönlichkeit wird in ein Elternhaus geboren, das betont fürsorglich ist und ein geregeltes Leben führt. Die Eltern verlangen vom Kind, dass es sich genauso kontrolliert wie seine Umgebung dies tut. Da das Kind von der Zuneigung der Eltern abhängt, wird es sich in den meisten Fällen anpassen. Astrologisch finden wir in dieser Familie zunächst Mond-Saturn Aspekte, aber auch einen Mond in einem introvertierten Zeichen, wie etwa Fische. Im Extremfall kommen drei Faktoren zusammen, zum Beispiel in folgender Konstellation: Jungfrau-Mond im Wasserhaus 12 und im Quadrat zu Saturn in 4. Dann wird es für das Kind im wahrsten Sinne des psychosomatischen Wortes eng. In gleicher Weise kann man die genannten Konstellationen auf Mars übertragen. Steht Mars in einem sogenannten Wasserhaus (4, 8 oder 12), so kann dies bei Sinusitis bereits ein wichtiger Hinweis auf eine Unterdrückung von Aggressionen sein. Ich möchte es bei dieser Erwähnung belassen, denn über dieses Thema zu referieren, würde allein schon ein Wochenendseminar erfordern (Liz Greene hat ein solches Thema vor einigen Jahren in Zürich besprochen).

Die Beziehung zwischen der Nase mit ihren Höhlen und den primären Geschlechtsorganen ist bekannt. Es gibt das Volksidiom "Wie die Nase eines Mannes, so auch sein Johannes". Das in den Nebenhöhlen stockende Sekret symbolisiert also nicht nur zurückgehaltene Emotion, sondern auch zurückgehaltene Samenflüssigkeit. Für eine solche seelische Hemmung wird es verschiedene Gründe geben, die häufigste vermute ich in sexuellen Schuldgefühlen. Sollte dies der Fall sein, so wird der homöopathisch arbeitende Arzt oder Heilpraktiker nachforschen (repertorisieren), ob hier dem Patienten vielleicht das Mittel THUJA helfen könnte. Weniger bekannt ist die Psychosomatik bei der Frau. Die Nasenlöcher werden von der Frau als eine doppelt angelegte Vagina empfunden, in der Regel unbewusst. Entsprechend dem Organismus der Frau wird hier Scheidenflüssigkeit (Lubrikation) zurückgehalten. Diese Hemmung hat oftmals Gründe, die in einer geistigen Haltung liegen. Enttäuscht von Männern, zieht sich die betroffene Patientin nach innen zurück. Hier können die Heilberufe typischerweise mit dem Mittel SEPIA helfen. Welche Potenz hier anzuwenden ist, entscheidet sich individuell.

In verschiedenen Fantasy-Romanen finden wir die Figur des Drachen, der Feuer aus seinen Nüstern speiht. Wird sein Zorn entflammt, so zerstört er mit seiner Flamme, was ihn erzürnt hat. Hier sehen wir, dass bereits in Legenden eine intuitive Kenntniss darüber vorhanden war, wie sehr die Nase mit ihren Höhlen etwas Aufwühlendes und Bedrohliches symbolisiert, was urtümlich und zerstörerisch ist. Wehrt die Seele des Menschen diese brachialen Impulse unter Ängsten scharf ab, so kann eine Sinusitis entstehen, die den Keim des Chronischen in sich trägt. Besonders in anständig-bürgerlichen Familien wird das Drastische und Animalische verleugnet. Die Kinder werden nur geliebt, wenn sie brav sind. Gesünder wäre es für das Kind, wenn es ab und zu etwas Mobiliar zerschlagen dürfte. Astromedizinisch habe ich beobachtet, dass Pluto gern an den Achsen steht.

Zuletzt die üblichen Warnhinweise. 1. Die genannten astrologischen Bausteine erzwingen auf keinen Fall die hier besprochene Erkrankung. 2. Konsultieren Sie auf jeden Fall vor einer Behandlung den homöopathisch arbeitenden Arzt oder Heilpraktiker.