Sonnenfinsternis: 11. August 1999, 11h 08min 29s UT, Wien Quelle: Sonne Mond Konj. geozentrisch
Im Österreich bot sich trotz wechselhaften Wetters ein tolles Naturschauspiel! Auch außerhalb des Zentralschattens ist der Temperaturabfall und das fahle Licht - Straßenlaternen gingen an - aufgefallen. Sonnenfinsternisse bieten Astrologen Möglichkeiten zur mundanen Prognostik. Selten war es bisher der Fall, dass die Sonnenfinsternis sich bereits am selben Tag auswirkte.
Leider hängte Elisabeth Tessier ihren Beruf als Astrologin nicht an den Nagel! Sie versprach dies nämlich, falls am 11. August 1999 nichts Schlimmes geschehe, wie sie prognostizierte. Ebenso daneben lag letztlich Paco Rabane. Er sah im Traum Paris im Feuerhagel untergehen!
Diese Sonnenfinsternis wurde oft die des Nostradamus genannt. Jener hatte einen seiner rätselhaften Quatrains mit diesem Sommer datiert und von einer Sonnenfinsternis gesprochen. Auch Malachias bedachte unseren jetzigen Papst Johannes Paul II mit der Bemerkung von der Sonnenfinsternis.
Laut Raphael ist nicht die maximale Bedeckung der Sonne als Ausgangspunkt für die astrologische Betrachtung zu nehmen, sondern die exakte Konjunktion. Die geozentrische Berechnung der Planetenorte ist eine traditionelle, da der geographische Ort erst in die Berechnung der Häuser einfließt. Die Wirkung einer Sonnenfinsternis bezieht sich auf die Länder von welchen sie sichtbar ist, und zusätzlich noch auf jene, die in Korrelation mit dem Finsternispunkt sind. Der Finsternispunkt ist der genaue Grad der Sonne-Mond-Konjunktion. Da von Österreich aus die Finsternis sichtbar war und der Kernschatten die Hauptstadt Wien südlich traf, hätte dieses Finsternis-Horoskop also für Österreich eine tiefere Bewandnis.
Moderne Astrologen wie Claude Weiss lassen die Wirkung bereits Monate vorher anklingen. Die Dauer der Wirkung teilte Ptolomäus in seiner Tetrabiblios wie folgt mit: Die Dauer der Sonnenfinsternis in Stunden gibt ihre Wirkungsdauer in Jahren an. Die in der Originalausgabe vermerkten Stunden beziehen sich auf die gesamte Dauer einer Sonnenfinsternis. Von dem ersten Kontakt des Mondrandes mit der Sonne, bis zu deren Verlassen.
In Wien dauerte sie laut Sterne und Weltraum 02h 45min. Ihre Wirkung würde sich demnach bis Mai 2002 erstrecken. Die Stellung in einem fixen Zeichen rechtfertigt einen langen Zeitraum. Aufgrund ihrer Konjunktion mit dem MC soll die Wirkung im 2. Drittel der Zeit am höchsten sein.
Der Finsternisherrscher ist - anhand des Neumondes im Löwen - die Sonne. Hier ist aufgrund der Dynamik des Vorganges der Zeichenherrscher wichtiger als der Häuserherrscher. Die Sonne ist mitten im großen Quadrat nicht gerade freundlich aspektiert. Daher gerät unser "König" in Bedrängnis. Es drängt sich der Bezug zu einem Regierungswechsel in Österreich auf.
Quellen:
Tetrabiblios, Claudios Ptolemäus, Düsseldorf 1938 (Übersetzung J. Pfaff)
Mundane Astrology, Raphael. London
Astrologie Heute, Claude Weiss
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