Christoph Schuber-Weller, Die Korrektur der Geburtszeit in sieben Schritten, 153 Seiten, 2006 – Chiron Verlag - ISBN 3-89997-131-0

In letzter Zeit erfreut der Chiron Verlag die astrologische Gemeinde mit Neuauflagen längst vergriffener Bücher. Christoph Schubert-Wellers Buch über die Geburtszeitkorrektur ist jedoch keine (überarbeitete) Neuauflage, sondern ein neues Standardwerk, das nur noch in wenigen Punkten an sein erstes Buch zur Geburtszeitkorrektur* erinnert.
Nun ist die Rektifikation schon vor Jahren zum Zankapfel mutiert. Von den psychologischen Astrologen, die in ihr überflüssige Sekundentüftelei, Methodenzwänge und deterministische Festschreibung sehen, wird sie abgelehnt, während die sogenannten klassischen Astrologen sie als hohe Schule, ja sogar als die Kür des Profi-Astrologen verstehen. Der Autor selbst kennzeichnet (vielleicht deshalb) in weiser Voraussicht schon im Vorwort die Zielsetzung seiner Arbeit, es geht ihm nämlich nicht um „richtige“ oder „falsche“ Korrekturen und Methoden, auch wenn selbstredend richtig gerechnet werden soll. Vielmehr geht es um den vertieften Einblick in menschlich-biografische und kosmische Zusammenhänge. Ein Anliegen, dem sich AstrologInnen aller Richtungen durchaus anschließen könn(t)en.
Neben bekannten Direktions- und Progressionsmethoden, die für die Korrektur einer ungesicherten Geburtszeit hilfreich sind, zeigt Schubert-Weller neue Wege auf, in dem er die Interaspekte des Partnerschaftsvergleichs erweitert - und zwar durch ausgesuchte, exakte Halbsummen, die zur Korrektur herangezogen werden. Das erscheint auf den ersten Blick tricky und weit hergeholt, macht aber durchaus Sinn. Vor allem ist es amüsant zu lesen, denn die Methode wird am Beispiel von Mozarts Familien- und Liebesbeziehungen durchexerziert. En passant wird damit (auch) ein unterhaltsamer Einstieg in Mozarts Leben und Werk geboten, denn das Horoskop des Jubilars Wolfgang Amadeus zieht sich als roter Faden durch das gesamte Buch und sorgt – neben weiteren teils sehr erhellenden Exkursen** - für die notwendige Abwechslung. Im Mittelpunkt jedoch stehen die sieben Schritte zur Korrektur und diese erscheinen nicht nur auf den ersten Blick als mühselige Angelegenheit. Auch wenn sie vom Autor kenntnisreich in überschaubaren Kapiteln erklärt und rechnerisch vorgeführt werden. Aber ein Arbeitsbuch ist ein Arbeitsbuch ist ein Arbeitsbuch. Und so lädt diese Abhandlung dazu ein, sich das Thema regelrecht saturnisch einzuverleiben. Damit sind die sieben Schritte allen Astrologiestudierenden zu empfehlen, die Korrekturmethoden von Grund auf erlernen möchten. Und die Mühe lohnt sich gewiss, denn wer diese Methoden anzuwenden weiß, gewinnt in jedem Fall, nämlich den o.a. vertieften Einblick.
* Christoph Schubert-Weller, Die astrologische Geburtszeitkorrektur, München 1989 (offenbar komplett vergriffen)
** unter anderem auf S.118ff zu Lilith
Handbuch Astrologie
Wenn nicht in der Buchhandlung Ihres Vertrauens, so finden Sie das Buch wahrscheinlich hier
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