Das Venus-Highlight

Von Monika Heer

 Gerade läuft Troja mäßig erfolgreich in den Kinos. Troja, Symbol für einen Krieg, der durch das Treiben Aphrodites, Göttin der Liebe, ausgelöst wurde. Denn sie verleitete den edlen Prinzen Paris, der schönen Helena den goldenen Apfel zu schenken...
 

...und damit die Frau eines Anderen zur Liebsten zu wählen. Das wäre eine wunderbare Möglichkeit gewesen, Gestalten des Weiblichen machtvoll in Szene zu setzen. Hat er aber verpasst, der Wolfgang Petersen, Regisseur, im Zeichen der Fische geboren und einer der wenigen deutschen Hollywood-Stars.
Hat offenbar nichts von den besonderen Zeitqualitäten dieses Frühsommers 2004 gewusst. Hätte er mal Sternweltens Astronews vom Februar gelesen. Da war`s schon frühzeitig angekündigt: DIE astronomische Sensation von 2004, der Venusdurchgang, der am 8. Juni in ganz Europa zu sehen ist. Vorausgesetzt, die Wettergötter spielen mit und ermöglichen den Blick auf einen wolkenlosen Himmel.

Seltenheitswert dieser Konjunktion

Im Netz beobachtet man derzeit geradezu eine Informationsflut angesichts des Highlights am 8.6.04. Hier zwei ausgewählte Seiten, mit denen sich jede/r schnell und umfassend schlau machen kann, was die astronomischen Gegebenheiten anbelangt. Erstens informiert die freie Enzyklopädie Wikipedia (sowieso bei allen möglichen Recherchen immer einen Besuch wert). http://de.wikipedia.org/wiki/Venus Und zweitens die Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) mit ihren „hotspots“.

Historisches

Dort bei der WAA gibt es im Kapitel „Die historische Bedeutung“ auch die eine oder andere spannende Anekdote zu lesen, war doch das seltene Ereignis eines Venusdurchgangs in vergangenen Jahrhunderten immer Anlass für große Expeditionen. So segelte James Cook am 12. August 1768 mit seiner Endeavor Richtung Tahiti, um dort am 3. Juni 1769 mit etlichen Forschern der Royal Society die Entfernung von der der Erde bis zur Sonne zu vermessen.
Das gelang ihm damals nicht exakt genug, dafür entdeckte er anschließend die Ostküste Australiens und umsegelte Neuseeland. Gelohnt hatte sich die jahrelange Seereise deshalb allemal.


tahiti

Dieses Ölgemälde von William Hodges zeigt Cooks Beobachtungspunkt des Venusdurchgangs am Strand von Tahiti.

Heuer muss niemand diesem Ereignis hinterher reisen. Es reicht, die Plastikbrillen der So-Fi (Sonnen-Finsternis) von 1999 wieder hervorzukramen und auf gutes Wetter zu warten, damit die Venus vor der Sonnenscheibe beobachtet werden kann.

Astrologisch bemerkenswert

Bleibt nun noch zu klären, was diese Konstellation astrologisch bedeutet? Venus bildet ja nicht nur eine außergewöhnliche Konjunktion mit der Sonne, sondern ist zudem rückläufig, schon seit dem 17. Mai - und für ganze sechs Wochen. Erst am 29. 06. kurz vor Mitternacht ändert sie ihre Bewegungsrichtung. Kein Wunder also, wenn verflossene Liebhaber oder Ex-Geliebte in diesen Tagen anklingeln und vorbeischauen. Und jede/r Single ist gut beraten, diese sechs Wochen zu nutzen, um ein allerletzes Mal den alten Liebschaften hinterherzutrauern.
Ist Venus nach Sommeranfang wieder auf dem Vormarsch, sollten die Herzen bereit sein für neue Liebesabenteuer, Gefahren inklusive! There ain`t no cure for love!

Bildquelle: http://www.josef-graef.de/venusdurchgang/mdu.html

Denn während sie uns in diesen Frühlingswochen mit vergangenen Erfahrungen konfrontiert, trifft sie insgesamt dreimal auf Pluto (in der Opposition) und gleichzeitig dreimal auf Lilith.

Das Prinzip von Schönheit, Ästhetik, Erotik und Harmonie verbindet sich also mit den abgründigen Unterwelten des Pluto und einer Lilith, die zusehends in der Astro-Szene als verdrängtes, unterdrücktes, oft abgespaltenes archaisch-weibliches Power-Prinzip verstanden wird.
Gleichzeitig ist Venus am Tag des Durchgangs ihrer eigentlichen Rolle als Morgen- oder Abendstern enthoben und wird als kleiner schwarzer(sic!) Punkt auf der Sonne sichtbar. Hoffentlich, wenns nicht regnet!

Venus als soziales Moment

Möglicherweise will da etwas ganz Neues ins Licht des Bewusstseins dringen? Vielleicht etwas, das gemäß der Polarität von Venus und Pluto, nämlich als Regenten der Stier-Skorpion Achse, mit Gebunden-Sein zu tun hat, mit Verbunden-Sein. Vielleicht geht es um die Erkenntnis, dass wir alle weitaus mehr miteinander verbunden sind als unser gewöhnliches EGO-zentrisches Bewusstsein (Sonne) wahrhaben möchte.

Manchmal wissen wir es doch schon ganz genau: Niemand ist eine Insel, obwohl wir uns oft genug so verhalten. Unsere heutigen Kommunikationsmöglichkeiten (Zwillinge) überschreiten schon längst alles bisher Dagewesene. Was ist denn letztendlich eBay als weltweiter virtueller Marktplatz? Oder jede peer2peer-Tauschbörse? Mal abgesehen davon, dass Materie den Besitzer wechselt oder Daten up- und downgeloadet werden? Doch eigentlich ein riesiger permanenter Kommunikationsstrom, der in alle möglichen Richtungen fließt. Ein Ausdruck davon, dass sogenanntes spirituelles Allverbunden-Sein sich schon längst seine ganz konkreten Ausdrucksformen gesucht hat? Die den Hütern der Wahrheit vielleicht nicht immer gefallen mögen.

Vielleicht ist die Zeit reif, dass das soziale Moment stärker als bisher ins mainstreamige Bewusstsein rückt? Vielleicht ist dies eine der Aufgaben, die - erst verstanden und dann - gelöst werden wollen? Es darf spekuliert werden!

Aber am Dienstag, da können und dürfen wir erstmal hoffentlich staunen, über das Ereignis, das noch kein lebender Mensch vor uns jemals gesehen hat. Sternwelten wünscht allen LeserInnen jedenfalls klare Sicht. Und neue Einsichten.

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