Die Planeten aus der Sicht des bahnbrechenden Regelkreis-Modells von Michael Roscher.
Der Strom des Erlebens
Wir Menschen ... scheinen psychisch in einem sinn- und ordnungslosen Universum nicht überleben zu können." Eine typische Eigenschaft des Menschen ist das Bedürfnis nach Organisation der Welt. Wir wünschen uns stabile und verläßliche Erfahrungen, während unsere Sinnesorgane sekündlich von einem unüberschaubaren Chaos sich unaufhörlich ablösender Reize überflutet wird: "Alles fließt - nichts besteht".
Wie aber gelingt es dem menschlichen Bewußtsein aus diesem Strom des Erlebens eine einigermaßen dauerhafte und regelmäßige Welt aufzubauen? Anders gesagt: Wie entsteht aus dem Chaos der Reize unsere geordnete Wirklichkeit? Betrachten Sie dazu folgende Abbildung:
(B) zeigt Ihnen eine Reihe von Punkten, wie sie in der Natur z.B. am Sternenhimmel vorkommen: unschwer werden Sie das Sternbild des Großen Wagens erkannt haben. Tatsächlich sehen alle Menschen in den unterschiedlichsten Kulturen das Sternbild wie unter (C) - während die Kombination von (A) ebenso möglich ist, niemand aber spontan diese Verbindungen sehen würde! Dabei ist diese Anhäufung von Punkten rein zufällig und existiert nur in unserer Wahrnehmung: in Wahrheit besitzt dieses Sternbild nicht einmal eine natürliche Entsprechung, da die einzelnen Fixsterne, aus denen es aufgebaut ist, in völlig unterschiedlichen Tiefen des Weltalls liegen und nichts miteinander zu tun haben!
Während die Gestalt von allen Menschen gleich wahrgenommen wird, werden ihr in den verschiedenen Kulturen ganz andere Bedeutungen beigemessen: bei uns ist diese Konstellation ein Wagen, in Amerika erkennt man darin einen Schöpflöffel, auf den Britischen Inseln einen Pflug; die Südfranzosen sehen eine Kasserolle, die Araber gar einen Sarg, hinter dem drei Klageweiber gehen, die Antike und die Indianer verknüpften das Sternbild mit einem Bären, die Innuit sehen darin ein Rentier und die alten Ägypter ein Nilpferd.
Es scheint also etwas im Menschen angelegt zu sein, das bestimmte Strategien der Organisation bevorzugt. Dabei gibt es Kriterien, die allen Menschen gemeinsam sind und auf einfachen geometrischen Formen, wie Rechteck, Dreieck und Kreis aufbauen, auf Symmetrie und Geschlossenheit der Gestalt. Dann gibt es die Kriterien, die offensichtlich kulturellen Ursprungs sind, und von den natürlichen und historischen Gegebenheiten an einem Ort geprägt sind. Schließlich gibt es aber auch noch jene Kriterien, die unserer persönlichen Geschichte und unserem Geschmack entsprechen, z.B. welche dieser Erzählungen zum Sternbild Ihnen am besten gefällt etc.
Jeder Mensch scheint eine individuelle Strategie zur Organisation des Chaos in sich zu tragen - und damit baut jeder Mensch auch eine individuelle Wirklichkeit auf, die sich in vielen Punkten mit der Wirklichkeit aller Menschen oder der seiner Kultur überschneidet, zu einem sehr großen Teil aber von ihm alleine geprägt wird.
Wir Menschen ... scheinen psychisch in einem sinn- und ordnungslosen Universum nicht überleben zu können." Eine typische Eigenschaft des Menschen ist das Bedürfnis nach Organisation der Welt. Wir wünschen uns stabile und verläßliche Erfahrungen, während unsere Sinnesorgane sekündlich von einem unüberschaubaren Chaos sich unaufhörlich ablösender Reize überflutet wird: "Alles fließt - nichts besteht".
Wie aber gelingt es dem menschlichen Bewußtsein aus diesem Strom des Erlebens eine einigermaßen dauerhafte und regelmäßige Welt aufzubauen? Anders gesagt: Wie entsteht aus dem Chaos der Reize unsere geordnete Wirklichkeit? Betrachten Sie dazu folgende Abbildung:
(B) zeigt Ihnen eine Reihe von Punkten, wie sie in der Natur z.B. am Sternenhimmel vorkommen: unschwer werden Sie das Sternbild des Großen Wagens erkannt haben. Tatsächlich sehen alle Menschen in den unterschiedlichsten Kulturen das Sternbild wie unter (C) - während die Kombination von (A) ebenso möglich ist, niemand aber spontan diese Verbindungen sehen würde! Dabei ist diese Anhäufung von Punkten rein zufällig und existiert nur in unserer Wahrnehmung: in Wahrheit besitzt dieses Sternbild nicht einmal eine natürliche Entsprechung, da die einzelnen Fixsterne, aus denen es aufgebaut ist, in völlig unterschiedlichen Tiefen des Weltalls liegen und nichts miteinander zu tun haben!
Während die Gestalt von allen Menschen gleich wahrgenommen wird, werden ihr in den verschiedenen Kulturen ganz andere Bedeutungen beigemessen: bei uns ist diese Konstellation ein Wagen, in Amerika erkennt man darin einen Schöpflöffel, auf den Britischen Inseln einen Pflug; die Südfranzosen sehen eine Kasserolle, die Araber gar einen Sarg, hinter dem drei Klageweiber gehen, die Antike und die Indianer verknüpften das Sternbild mit einem Bären, die Innuit sehen darin ein Rentier und die alten Ägypter ein Nilpferd.
Es scheint also etwas im Menschen angelegt zu sein, das bestimmte Strategien der Organisation bevorzugt. Dabei gibt es Kriterien, die allen Menschen gemeinsam sind und auf einfachen geometrischen Formen, wie Rechteck, Dreieck und Kreis aufbauen, auf Symmetrie und Geschlossenheit der Gestalt. Dann gibt es die Kriterien, die offensichtlich kulturellen Ursprungs sind, und von den natürlichen und historischen Gegebenheiten an einem Ort geprägt sind. Schließlich gibt es aber auch noch jene Kriterien, die unserer persönlichen Geschichte und unserem Geschmack entsprechen, z.B. welche dieser Erzählungen zum Sternbild Ihnen am besten gefällt etc.
Jeder Mensch scheint eine individuelle Strategie zur Organisation des Chaos in sich zu tragen - und damit baut jeder Mensch auch eine individuelle Wirklichkeit auf, die sich in vielen Punkten mit der Wirklichkeit aller Menschen oder der seiner Kultur überschneidet, zu einem sehr großen Teil aber von ihm alleine geprägt wird.
Eine Insel der Ordnung
Dieses Organisationssystem muß in sich so zusammenhängend wie möglich sein, um Orientierung und Sicherheit zu gewähren. Wie eine Insel im Ozean versucht es sich gegen das Chaos zu behaupten. Dennoch muß es offen bleiben, denn die Kriterien der Ordnung müssen bis zu einem gewissen Grad flexibel gehalten werden, um sich verändernden Umweltbedingungen anpassen zu können: wir müssen bereit sein, uns immer wieder dem chaotischen Strom des Lebens zu öffnen.
Wie offen Ihr Ordnungssystem für Instabilität ist, oder wie flexibel, können Sie sehr leicht anhand von sogenannten Kippfiguren feststellen. Diese Figuren sind aus zwei unterschiedlichen Motiven aufgebaut, die als Reiz gleich stark wahrgenommen werden. Bei längerem Betrachten "kippt" das eine Motiv unwillkürlich in das andere. Je häufiger Sie in der Lage sind, zwischen den beiden Motiven zu kippen, umso flexibler ist Ihr Ordnungssystem der Wahrnehmung, aber auch umso unbeständiger. Gelingt es Ihnen nur schwer die Perspektive zu wechseln, neigen Sie zu größerer Stabilität der Wahrnehmung, was sich u.a. auch in einer höheren Konzentrationsfähigkeit ausdrücken kann.
So scheint der Aufbau der Wirklichkeit aus der Wahrnehmung auf zwei Fähigkeiten zu beruhen:
1. Auf der Fähigkeit, Sinn und Ordnung im Chaos zu erkennen, um eine stabile Sicht der Welt zu ermöglichen. Diese Fähigkeit scheint uns angeboren zu sein und weist bei jedem Menschen individuelle Merkmale auf.
2. Auf der Fähigkeit, diese Stabilität in Frage zu stellen, wenn eine Veränderung in den Umweltbedingungen dies erfordert. Auch diese Fähigkeit ist prinzipiell angeboren - die Art und Weise, in der ich sie einsetze, unterliegt jedoch einem Lernprozeß. Diese beiden Fähigkeiten zusammengenommen bilden den Schlüssel zum erfolgreichen Aufbau einer Wirklichkeit.
Die alles entscheidende Frage dabei ist: Wie gelingt es mir ein Gleichgewicht zwischen diesen beiden Fähigkeiten zu gewinnen?
Die Schwierigkeit der meisten Menschen besteht darin, daß sie an einem einmal als "richtig" erkannten System der Ordnung festhalten wollen, weil es sich "bewährt" hat. Tatsächlich verändert sich aber die Realität ununterbrochen und verlangt von uns diese Bereitschaft zur Instabilität. Diese Bereitschaft ist lebensnotwendig, weil sie uns hilft, mit Veränderungen klar zu kommen, z.B. wenn uns unser Partner verläßt, wenn wir unseren Job verlieren oder wenn ein geliebter Mensch stirbt. Diese Ereignisse werden uns zwar nach wie vor erschüttern, aber sie werden uns nicht aus der Bahn werfen, sie werden den Strom des Lebens nicht umkehren, sondern uns erlauben mit uns weiterzukommen, an Erfahrung reicher und vielleicht auch klüger.
Ein Mensch, der diese Bereitschaft nicht aufbringt und daran festhält, daß die Dinge bei ihm "so und nicht anders" sind, entkommt der Korrektur des Lebens dennoch nicht: die Dämme, die er rund um seine Insel angelegt hat, um das Unberechenbare und Ungeordnete außen vor zu halten, werden irgendwann brechen - und dann wird er sich als Opfer der Ereignisse erleben, die ihn überfluten. Es kommt also darauf an, wie bereit wir sind, immer wieder von selbst und aktiv Situationen herbeizuführen, in denen wir unsere Stabilität verlieren. Die Fähigkeit, uns destabilisieren zu lassen, muß trainiert werden, damit sie einsatzfähig bleibt: nur so halten wir uns aufrecht im Wind, sind geschmeidig wie ein Schilfrohr und genauso stark.
Das Horoskop ist der Schlüssel zur Entwicklung dieser Fähigkeiten:
Es zeigt uns, auf welche Weise wir unsere Wirklichkeit aufbauen und zugleich, welche Mechanismen uns davor bewahren, daß diese Wirklichkeit ein starrer Kokon wird, aus dem wir uns nur noch schwer befreien können.
Wenn wir diese Mechanismen in uns entschlüsseln - dann sind wir auch in der Lage, eine andere Wirklichkeit aufzubauen und damit uns zu verändern, wenn unsere Sicht der Dinge zu einer Belastung geworden ist und wir das Gefühl von Mißerfolg bei der Bewältigung unseres Daseins erfahren, sei es im Beruf, in der Liebe oder einfach auf der Suche nach dem Sinn unseres Lebens.
Wenn wir feststellen, daß die Art und Weise, wie wir die Welt um uns herum wahrnehmen, zwar typisch für uns ist, aber nicht ein für alle mal festgelegt, sondern entwicklungsfähig ist, werden wir uns nicht mehr täuschen lassen: davon, daß wir so sind, wie wir sind, daß wir uns nicht verändern können, daß wir keinen Einfluß nehmen können auf den Lauf der Dinge. Wir können erkennen, daß die Welt zu einem großen Teil unsere eigene Schöpfung ist und deshalb unser Leben in jedem Augenblick in Richtung größerer Zufriedenheit und Glücks gelenkt werden kann.
Dieses Organisationssystem muß in sich so zusammenhängend wie möglich sein, um Orientierung und Sicherheit zu gewähren. Wie eine Insel im Ozean versucht es sich gegen das Chaos zu behaupten. Dennoch muß es offen bleiben, denn die Kriterien der Ordnung müssen bis zu einem gewissen Grad flexibel gehalten werden, um sich verändernden Umweltbedingungen anpassen zu können: wir müssen bereit sein, uns immer wieder dem chaotischen Strom des Lebens zu öffnen.
Wie offen Ihr Ordnungssystem für Instabilität ist, oder wie flexibel, können Sie sehr leicht anhand von sogenannten Kippfiguren feststellen. Diese Figuren sind aus zwei unterschiedlichen Motiven aufgebaut, die als Reiz gleich stark wahrgenommen werden. Bei längerem Betrachten "kippt" das eine Motiv unwillkürlich in das andere. Je häufiger Sie in der Lage sind, zwischen den beiden Motiven zu kippen, umso flexibler ist Ihr Ordnungssystem der Wahrnehmung, aber auch umso unbeständiger. Gelingt es Ihnen nur schwer die Perspektive zu wechseln, neigen Sie zu größerer Stabilität der Wahrnehmung, was sich u.a. auch in einer höheren Konzentrationsfähigkeit ausdrücken kann.
So scheint der Aufbau der Wirklichkeit aus der Wahrnehmung auf zwei Fähigkeiten zu beruhen:
1. Auf der Fähigkeit, Sinn und Ordnung im Chaos zu erkennen, um eine stabile Sicht der Welt zu ermöglichen. Diese Fähigkeit scheint uns angeboren zu sein und weist bei jedem Menschen individuelle Merkmale auf.
2. Auf der Fähigkeit, diese Stabilität in Frage zu stellen, wenn eine Veränderung in den Umweltbedingungen dies erfordert. Auch diese Fähigkeit ist prinzipiell angeboren - die Art und Weise, in der ich sie einsetze, unterliegt jedoch einem Lernprozeß. Diese beiden Fähigkeiten zusammengenommen bilden den Schlüssel zum erfolgreichen Aufbau einer Wirklichkeit.
Die alles entscheidende Frage dabei ist: Wie gelingt es mir ein Gleichgewicht zwischen diesen beiden Fähigkeiten zu gewinnen?
Die Schwierigkeit der meisten Menschen besteht darin, daß sie an einem einmal als "richtig" erkannten System der Ordnung festhalten wollen, weil es sich "bewährt" hat. Tatsächlich verändert sich aber die Realität ununterbrochen und verlangt von uns diese Bereitschaft zur Instabilität. Diese Bereitschaft ist lebensnotwendig, weil sie uns hilft, mit Veränderungen klar zu kommen, z.B. wenn uns unser Partner verläßt, wenn wir unseren Job verlieren oder wenn ein geliebter Mensch stirbt. Diese Ereignisse werden uns zwar nach wie vor erschüttern, aber sie werden uns nicht aus der Bahn werfen, sie werden den Strom des Lebens nicht umkehren, sondern uns erlauben mit uns weiterzukommen, an Erfahrung reicher und vielleicht auch klüger.
Ein Mensch, der diese Bereitschaft nicht aufbringt und daran festhält, daß die Dinge bei ihm "so und nicht anders" sind, entkommt der Korrektur des Lebens dennoch nicht: die Dämme, die er rund um seine Insel angelegt hat, um das Unberechenbare und Ungeordnete außen vor zu halten, werden irgendwann brechen - und dann wird er sich als Opfer der Ereignisse erleben, die ihn überfluten. Es kommt also darauf an, wie bereit wir sind, immer wieder von selbst und aktiv Situationen herbeizuführen, in denen wir unsere Stabilität verlieren. Die Fähigkeit, uns destabilisieren zu lassen, muß trainiert werden, damit sie einsatzfähig bleibt: nur so halten wir uns aufrecht im Wind, sind geschmeidig wie ein Schilfrohr und genauso stark.
Das Horoskop ist der Schlüssel zur Entwicklung dieser Fähigkeiten:
Es zeigt uns, auf welche Weise wir unsere Wirklichkeit aufbauen und zugleich, welche Mechanismen uns davor bewahren, daß diese Wirklichkeit ein starrer Kokon wird, aus dem wir uns nur noch schwer befreien können.
Wenn wir diese Mechanismen in uns entschlüsseln - dann sind wir auch in der Lage, eine andere Wirklichkeit aufzubauen und damit uns zu verändern, wenn unsere Sicht der Dinge zu einer Belastung geworden ist und wir das Gefühl von Mißerfolg bei der Bewältigung unseres Daseins erfahren, sei es im Beruf, in der Liebe oder einfach auf der Suche nach dem Sinn unseres Lebens.
Wenn wir feststellen, daß die Art und Weise, wie wir die Welt um uns herum wahrnehmen, zwar typisch für uns ist, aber nicht ein für alle mal festgelegt, sondern entwicklungsfähig ist, werden wir uns nicht mehr täuschen lassen: davon, daß wir so sind, wie wir sind, daß wir uns nicht verändern können, daß wir keinen Einfluß nehmen können auf den Lauf der Dinge. Wir können erkennen, daß die Welt zu einem großen Teil unsere eigene Schöpfung ist und deshalb unser Leben in jedem Augenblick in Richtung größerer Zufriedenheit und Glücks gelenkt werden kann.
Das Kybernetische Modell
Das Horoskop beschreibt meinen Zugang zur Wirklichkeit und vor allen Dingen, wie ich diesen gestalten kann. Mit anderen Worten: es schildert den schöpferischen Akt, wie ich die Wirklichkeit um mich herum aufbaue. Dabei gibt es vier grundlegende Zugänge zur Wirklichkeit: diese unterscheiden sich darin, daß ihnen jeweils eine andere Dynamik der Planeten als Schlüssel dient.
Die im folgenden beschriebenen vier Ebenen lehnen sich eng an das von Michael Roscher in vielen seiner Bücher dargelegte Kybernetische Modell, welches mit das Herzstück der von ihm begründeten Schule für Transpersonale Astrologie ist. Es ist ein System, welches die Qualität der Planeten in ihren Wechselwirkungen umfassend schildert und ein praktikables und wirklichkeitsnahes Instrument der Horoskopinterpretation liefert. Roscher entwickelte diesen Ansatz, weil er erkannte, daß die klassische Astrologie mit ihren statischen Vorgehensweisen nicht geeignet ist, um die Fähigkeit des Menschen, sich zu entwickeln und innerlich zu wachsen, abzubilden. Dazu integrierte er die Grundidee der Kybernetik und sich selbst regulierender Systeme in die Astrologie.
Basis des Kybernetischen Modells sind die Regelkreise. Ein Regelkreis zeichnet sich dadurch aus, daß das Ergebnis eines Vorgangs die Ausgangsbedingungen beeinflußt und steuert (daher: Kybernetik = "Steuermannskunst"): bekanntestes Beispiel ist der Thermostat, welcher die Temperatur in einem Raum mißt, mit der gewünschten Temperatur vergleicht und die entsprechenden Maßnahmen einleitet, um die Ausgangsbedingungen anzupassen. Der Thermostat ist sozusagen das System, welches versucht eine bestimmte Ordnung (eine konstante Temperatur) aufrecht zu erhalten. Dazu vergleicht es permanent die Umwelt mit dem in ihm angelegten Wert und versucht die Umwelt so zu gestalten, daß sie diesen Wert annimmt, z.B. durch Senken oder Steigern der Wärmezufuhr.
Dieses Prinzip ist die Grundlage der Selbstorganisation: ein System, ein Lebewesen, der Mensch organisiert seine Wirklichkeit, indem es sich selbst organisiert. Ein Regelkreis ist demnach die Darstellung unserer Fähigkeit zur Selbstorganisation auf einer bestimmten Ebene.
Im Kybernetischen Modell schließen sich stets zwei bis drei der zehn Hauptplaneten zu einem Regelkreis zusammen. Dabei ist die Anordnung der Planeten alles andere als willkürlich: Sie bedient sich einer in den Planeten angelegten Zugehörigkeit auf der Grundlage polarer Anziehung. So finden Sie auf der linken Seite des Modells alle Planeten, die einen eher aufnehmenden Charakter haben, allen voran natürlich der Mond. Die rechte Seite dagegen wird besetzt durch Planeten, die sich durch freisetzende Eigenschaften kennzeichnen, angeführt von Sonne. Die mittlere Säule umfaßt Merkur und Uranus - zwei Planeten, die sich im Spannungsfeld dieser Polarität neutralisierend verhalten.
Jede Ebene von oben nach unten gelesen ist eine Verfeinerung und zugleich eine höhere Stufe der vorangehenden. Dies heißt aber, daß das Erleben der einen Ebene davon abhängt, wie ich die vorangehende verwirklicht habe. Anders ausgedrückt: Vom ersten Regelkreis an beginnend kann kein Regelkreis "übersprungen" werden. Die Ausprägung des ersten Regelkreises wird den zweiten bedingen, der zweite legt den Rahmen des dritten fest, und der dritte Regelkreis bestimmt, was der vierte für Möglichkeiten hat.
Das Horoskop beschreibt meinen Zugang zur Wirklichkeit und vor allen Dingen, wie ich diesen gestalten kann. Mit anderen Worten: es schildert den schöpferischen Akt, wie ich die Wirklichkeit um mich herum aufbaue. Dabei gibt es vier grundlegende Zugänge zur Wirklichkeit: diese unterscheiden sich darin, daß ihnen jeweils eine andere Dynamik der Planeten als Schlüssel dient.
Die im folgenden beschriebenen vier Ebenen lehnen sich eng an das von Michael Roscher in vielen seiner Bücher dargelegte Kybernetische Modell, welches mit das Herzstück der von ihm begründeten Schule für Transpersonale Astrologie ist. Es ist ein System, welches die Qualität der Planeten in ihren Wechselwirkungen umfassend schildert und ein praktikables und wirklichkeitsnahes Instrument der Horoskopinterpretation liefert. Roscher entwickelte diesen Ansatz, weil er erkannte, daß die klassische Astrologie mit ihren statischen Vorgehensweisen nicht geeignet ist, um die Fähigkeit des Menschen, sich zu entwickeln und innerlich zu wachsen, abzubilden. Dazu integrierte er die Grundidee der Kybernetik und sich selbst regulierender Systeme in die Astrologie.
Basis des Kybernetischen Modells sind die Regelkreise. Ein Regelkreis zeichnet sich dadurch aus, daß das Ergebnis eines Vorgangs die Ausgangsbedingungen beeinflußt und steuert (daher: Kybernetik = "Steuermannskunst"): bekanntestes Beispiel ist der Thermostat, welcher die Temperatur in einem Raum mißt, mit der gewünschten Temperatur vergleicht und die entsprechenden Maßnahmen einleitet, um die Ausgangsbedingungen anzupassen. Der Thermostat ist sozusagen das System, welches versucht eine bestimmte Ordnung (eine konstante Temperatur) aufrecht zu erhalten. Dazu vergleicht es permanent die Umwelt mit dem in ihm angelegten Wert und versucht die Umwelt so zu gestalten, daß sie diesen Wert annimmt, z.B. durch Senken oder Steigern der Wärmezufuhr.
Dieses Prinzip ist die Grundlage der Selbstorganisation: ein System, ein Lebewesen, der Mensch organisiert seine Wirklichkeit, indem es sich selbst organisiert. Ein Regelkreis ist demnach die Darstellung unserer Fähigkeit zur Selbstorganisation auf einer bestimmten Ebene.
Im Kybernetischen Modell schließen sich stets zwei bis drei der zehn Hauptplaneten zu einem Regelkreis zusammen. Dabei ist die Anordnung der Planeten alles andere als willkürlich: Sie bedient sich einer in den Planeten angelegten Zugehörigkeit auf der Grundlage polarer Anziehung. So finden Sie auf der linken Seite des Modells alle Planeten, die einen eher aufnehmenden Charakter haben, allen voran natürlich der Mond. Die rechte Seite dagegen wird besetzt durch Planeten, die sich durch freisetzende Eigenschaften kennzeichnen, angeführt von Sonne. Die mittlere Säule umfaßt Merkur und Uranus - zwei Planeten, die sich im Spannungsfeld dieser Polarität neutralisierend verhalten.
Jede Ebene von oben nach unten gelesen ist eine Verfeinerung und zugleich eine höhere Stufe der vorangehenden. Dies heißt aber, daß das Erleben der einen Ebene davon abhängt, wie ich die vorangehende verwirklicht habe. Anders ausgedrückt: Vom ersten Regelkreis an beginnend kann kein Regelkreis "übersprungen" werden. Die Ausprägung des ersten Regelkreises wird den zweiten bedingen, der zweite legt den Rahmen des dritten fest, und der dritte Regelkreis bestimmt, was der vierte für Möglichkeiten hat.
Der erste Regelkreis: Die persönliche Wirklichkeit
Der erste Regelkreis ist der wichtigste überhaupt: gut 70% der Deutung kann von ihm abhängig gemacht werden. Roscher schreibt dazu: "Nichts beschreibt unsere persönliche Welt intimer und genauer als der erste Regelkreis. Oft sind uns seine Aussagen so nahe, daß wir sie gar nicht mehr wahrnehmen, wir uns gar nicht vorstellen können, daß man auch anders empfinden oder handeln könnte." Die Inhalte der restlichen Regelkreise sind im Vergleich zu seiner Bedeutung lediglich "Feinschliff" - der erste Regelkreis "thront" über allen anderen: er ist der Schlüssel zur Entwicklung unserer Persönlichkeit; hier muß die Reise durch das Horoskop eines Menschen beginnen.
Mond, Merkur und Sonne bilden das Trio der persönlichen Planeten: die Kombination aus diesen drei Faktoren legt den Grundstein für das, was man die ganz individuelle Art, sich eine Wirklichkeit aufzubauen, nennen könnte:
Der Mond ist zuständig für die Aufnahme aller Eindrücke, die ununterbrochen auf uns einströmen. Wenn er nicht wäre, würden wir in dieser Flut an Reizen und Signalen förmlich ertrinken, denn er filtert wie eine getönte Brille ein ganz bestimmtes Spektrum aus dieser Fülle, trifft eine Vorauswahl und legt damit fest, was überhaupt für uns Bedeutung besitzt und welche Eindrücke zu Bausteinen unserer Wirklichkeit werden können.
Merkur hingegen verarbeitet diese Eindrücke zu sinnvollen Informationen: er sortiert das ankommende Material und entscheidet, was davon im Augenblick Verwendung finden soll und was nicht. Dazu steht ihm das gesamte Netz archivierter Erfahrungen zur Verfügung, mit denen er die Eindrücke vergleicht und ihnen Bedeutungen zuweist. Indem Merkur bekannte Informationen mit neuen Eindrücken verbindet, ermöglicht er überhaupt, uns auch in unbekannten Situationen zurechtzufinden und die passende Antwort auf sich verändernde Umweltbedingungen zu geben.
Diese Antwort verkörpert die Sonne: sie münzt das Erfahrene in eine Äußerung um, seien dies Gefühle, Handlungen, Gedanken usw. und drückt ihm ihren typischen Stempel auf. Für uns und für unsere Umwelt ist sie der sichtbare Teil der Persönlichkeit, mit dem wir uns identifizieren. Jeder Ausdruck unserer Persönlichkeit aber bewirkt wiederum eine Veränderung der ursprünglichen Ausgangsbedingungen. Damit schließt sich der Kreis, denn diese werden wieder vom Mond als Eindrücke aufgenommen usw.
Ein Beispiel mag dies illustrieren:
Sie haben Durst und möchten trinken. Mond ist dafür zuständig, daß Sie das Empfinden von Durstigkeit überhaupt in sich wahrnehmen können. Dabei erhält Mond nicht so sehr einen spezifischen Impuls: "Ich habe Durst", sondern er nimmt eher eine Veränderung im allgemeinen Grundgefühl wahr, eine Abweichung vom Normalzustand oder einen Mangel. Dies leitet er mit allen Symptomen und Begleitumständen (z.B. daß Sie sich gerade in ihrer Küche befinden und nicht in der Wüste) an Merkur weiter - und erst dieser erkennt, daß es sich um Durst handelt: dies hat er durch Vergleiche mit ihrem inneren Empfindungs-"Archiv" ermittelt. Zugleich sucht er nach geeigneten Strategien, diesen Mangelzustand wieder ins Lot zu bringen. Auch hier hilft ihm der Zugriff auf sämtliche Erfahrungen und positive Strategien, die sie bereits gespeichert haben, um den geeignetsten Weg zu finden. Schließlich leitet er die beste Lösung an die Sonne weiter: diese öffnet den Kühlschrank und sucht nach etwas Trinkbarem. Jetzt übernimmt der Mond erneut das Ruder und sondiert gewissermaßen die Inhalte und fügt ihre persönlichen Präferenzen hinzu (etwas nicht so Süßes, kein Alkohol etc.), Merkur analysiert sie und gibt den aktuell besten Tipp ab, und Sonne greift zu etc.
Der erste Regelkreis ist der wichtigste überhaupt: gut 70% der Deutung kann von ihm abhängig gemacht werden. Roscher schreibt dazu: "Nichts beschreibt unsere persönliche Welt intimer und genauer als der erste Regelkreis. Oft sind uns seine Aussagen so nahe, daß wir sie gar nicht mehr wahrnehmen, wir uns gar nicht vorstellen können, daß man auch anders empfinden oder handeln könnte." Die Inhalte der restlichen Regelkreise sind im Vergleich zu seiner Bedeutung lediglich "Feinschliff" - der erste Regelkreis "thront" über allen anderen: er ist der Schlüssel zur Entwicklung unserer Persönlichkeit; hier muß die Reise durch das Horoskop eines Menschen beginnen.
Mond, Merkur und Sonne bilden das Trio der persönlichen Planeten: die Kombination aus diesen drei Faktoren legt den Grundstein für das, was man die ganz individuelle Art, sich eine Wirklichkeit aufzubauen, nennen könnte:
Der Mond ist zuständig für die Aufnahme aller Eindrücke, die ununterbrochen auf uns einströmen. Wenn er nicht wäre, würden wir in dieser Flut an Reizen und Signalen förmlich ertrinken, denn er filtert wie eine getönte Brille ein ganz bestimmtes Spektrum aus dieser Fülle, trifft eine Vorauswahl und legt damit fest, was überhaupt für uns Bedeutung besitzt und welche Eindrücke zu Bausteinen unserer Wirklichkeit werden können.
Merkur hingegen verarbeitet diese Eindrücke zu sinnvollen Informationen: er sortiert das ankommende Material und entscheidet, was davon im Augenblick Verwendung finden soll und was nicht. Dazu steht ihm das gesamte Netz archivierter Erfahrungen zur Verfügung, mit denen er die Eindrücke vergleicht und ihnen Bedeutungen zuweist. Indem Merkur bekannte Informationen mit neuen Eindrücken verbindet, ermöglicht er überhaupt, uns auch in unbekannten Situationen zurechtzufinden und die passende Antwort auf sich verändernde Umweltbedingungen zu geben.
Diese Antwort verkörpert die Sonne: sie münzt das Erfahrene in eine Äußerung um, seien dies Gefühle, Handlungen, Gedanken usw. und drückt ihm ihren typischen Stempel auf. Für uns und für unsere Umwelt ist sie der sichtbare Teil der Persönlichkeit, mit dem wir uns identifizieren. Jeder Ausdruck unserer Persönlichkeit aber bewirkt wiederum eine Veränderung der ursprünglichen Ausgangsbedingungen. Damit schließt sich der Kreis, denn diese werden wieder vom Mond als Eindrücke aufgenommen usw.
Ein Beispiel mag dies illustrieren:
Sie haben Durst und möchten trinken. Mond ist dafür zuständig, daß Sie das Empfinden von Durstigkeit überhaupt in sich wahrnehmen können. Dabei erhält Mond nicht so sehr einen spezifischen Impuls: "Ich habe Durst", sondern er nimmt eher eine Veränderung im allgemeinen Grundgefühl wahr, eine Abweichung vom Normalzustand oder einen Mangel. Dies leitet er mit allen Symptomen und Begleitumständen (z.B. daß Sie sich gerade in ihrer Küche befinden und nicht in der Wüste) an Merkur weiter - und erst dieser erkennt, daß es sich um Durst handelt: dies hat er durch Vergleiche mit ihrem inneren Empfindungs-"Archiv" ermittelt. Zugleich sucht er nach geeigneten Strategien, diesen Mangelzustand wieder ins Lot zu bringen. Auch hier hilft ihm der Zugriff auf sämtliche Erfahrungen und positive Strategien, die sie bereits gespeichert haben, um den geeignetsten Weg zu finden. Schließlich leitet er die beste Lösung an die Sonne weiter: diese öffnet den Kühlschrank und sucht nach etwas Trinkbarem. Jetzt übernimmt der Mond erneut das Ruder und sondiert gewissermaßen die Inhalte und fügt ihre persönlichen Präferenzen hinzu (etwas nicht so Süßes, kein Alkohol etc.), Merkur analysiert sie und gibt den aktuell besten Tipp ab, und Sonne greift zu etc.
Der zweite Regelkreis: Die Wirklichkeit der anderen
Während wir, was die Dynamik zwischen Mond, Merkur und Sonne angeht, förmlich nur um uns selbst kreisen, und damit den uns eigenen Zugang zur Wirklichkeit schaffen, eröffnen uns Venus und Mars die Welt der anderen.
Venus ist dabei mit dem Mond verwandt, denn wie er steht sie für das, was wir aufnehmen - nur stellt uns der Mond die gesamte Bandbreite des Wahrnehmungsfeldes überhaupt zur Verfügung stellt und trifft keine Unterscheidungen. Venus dagegen besitzt ganz konkrete Vorlieben und Abneigungen und wendet sich ganz automatisch den Dingen in unserer Umgebung zu, die ihr Interesse wecken und die sie für besitzenswert oder anziehend ("attraktiv") erachtet. Voraussetzung für das Wirken der Venus ist also, daß wir zwischen uns und der Welt um uns herum trennen können.
Wenn es dann dazu kommt, daß wir nach dem Gegenstand unseres Begehrs greifen, ist bereits Mars im Spiel. Er ist mit dem Prinzip der Sonne verwandt, jedoch tritt er nur dann in Aktion, wenn er sich von der Umgebung dazu herausgefordert fühlt. Seine Handlungen bestehen immer darin, die geweckten Interessen durchzusetzen. Dazu setzt er wie die Sonne Energie frei, aber seine Bewegungen haben stets ein Ziel und eine Richtung: nämlich sich die Objekte aus der Umgebung zu holen, auch gegen deren etwaigen Widerstand. Mars muß nämlich damit rechnen, daß er nicht alleine auf der Welt ist und seine Bedürfnisse durchaus auch mit denen anderer kollidieren können. Wie wir in solchen Konfrontationen reagieren und wieviel Selbstvertrauen wir in unsere Durchsetzungsfähigkeit haben, zeigt sich an der Stellung von Mars.
Während wir, was die Dynamik zwischen Mond, Merkur und Sonne angeht, förmlich nur um uns selbst kreisen, und damit den uns eigenen Zugang zur Wirklichkeit schaffen, eröffnen uns Venus und Mars die Welt der anderen.
Venus ist dabei mit dem Mond verwandt, denn wie er steht sie für das, was wir aufnehmen - nur stellt uns der Mond die gesamte Bandbreite des Wahrnehmungsfeldes überhaupt zur Verfügung stellt und trifft keine Unterscheidungen. Venus dagegen besitzt ganz konkrete Vorlieben und Abneigungen und wendet sich ganz automatisch den Dingen in unserer Umgebung zu, die ihr Interesse wecken und die sie für besitzenswert oder anziehend ("attraktiv") erachtet. Voraussetzung für das Wirken der Venus ist also, daß wir zwischen uns und der Welt um uns herum trennen können.
Wenn es dann dazu kommt, daß wir nach dem Gegenstand unseres Begehrs greifen, ist bereits Mars im Spiel. Er ist mit dem Prinzip der Sonne verwandt, jedoch tritt er nur dann in Aktion, wenn er sich von der Umgebung dazu herausgefordert fühlt. Seine Handlungen bestehen immer darin, die geweckten Interessen durchzusetzen. Dazu setzt er wie die Sonne Energie frei, aber seine Bewegungen haben stets ein Ziel und eine Richtung: nämlich sich die Objekte aus der Umgebung zu holen, auch gegen deren etwaigen Widerstand. Mars muß nämlich damit rechnen, daß er nicht alleine auf der Welt ist und seine Bedürfnisse durchaus auch mit denen anderer kollidieren können. Wie wir in solchen Konfrontationen reagieren und wieviel Selbstvertrauen wir in unsere Durchsetzungsfähigkeit haben, zeigt sich an der Stellung von Mars.
Der dritte Regelkreis: Die soziale Wirklichkeit
Venus und Mars zeigen die Dynamik, die für uns im Umgang mit der unmittelbaren Umgebung charakteristisch ist. Doch auch die Wirklichkeit der anderen und ihre Wechselwirkung mit meiner persönlichen Sicht der Dinge ist eingebettet in eine größere Wirklichkeit, die vom allgemeinen Konsens aller Mitglieder einer Gesellschaft getragen wird. Wie ich mit dieser Wirklichkeit umgehe, verraten Jupiter und Saturn.
Jupiter vollzieht seiner Dynamik nach eine ähnliche, sich nach außen öffnende Bewegung wie Venus - nur gilt sein Blick nicht den direkten Begegnungen, sondern er sucht den Kontakt zur Welt sozialer Prozesse, welche alle Menschen in einer Gemeinschaft zusammenhalten. Dabei zeigt er, was wir von der Gemeinschaft zu empfangen hoffen und wie wir auf Zuwendung ihrerseits reagieren, wie viel uns ihre Anerkennung und Förderung bedeuten.
Saturn vermittelt uns dagegen, wie wir unsere Ansprüche an die Gemeinschaft durchsetzen wollen, so wie Mars uns dies auf der schenmenschlichen Ebene vormacht. Dabei entscheidet sich, ob wir in der Lage sind, den uns gewährten Raum in der Gesellschaft zu nutzen, um unsere Wertvorstellungen aktiv einzubringen. Dies ist natürlich nicht immer einfach und in aller Regel mit Arbeit und Anstrengung verbunden. Nicht selten reagiert die Gesellschaft verständnislos auf solche Vorstöße und quittiert sie mit Beschränkung und Maßregelung, denn sie erwartet von ihren Mitgliedern in erster Linie, sich einfügen zu können, bevor sie sich dem Willen eines einzelnen leichtfertig beugen würde. Während Jupiter also aussagt, was wir von der sozialen Wirklichkeit erwarten, erzählt uns Saturn, was diese von uns erwartet, welche Leistungen und Beiträge wir zu erbringen haben, um uns in ihr überhaupt unseren Wert zu beweisen.
Venus und Mars zeigen die Dynamik, die für uns im Umgang mit der unmittelbaren Umgebung charakteristisch ist. Doch auch die Wirklichkeit der anderen und ihre Wechselwirkung mit meiner persönlichen Sicht der Dinge ist eingebettet in eine größere Wirklichkeit, die vom allgemeinen Konsens aller Mitglieder einer Gesellschaft getragen wird. Wie ich mit dieser Wirklichkeit umgehe, verraten Jupiter und Saturn.
Jupiter vollzieht seiner Dynamik nach eine ähnliche, sich nach außen öffnende Bewegung wie Venus - nur gilt sein Blick nicht den direkten Begegnungen, sondern er sucht den Kontakt zur Welt sozialer Prozesse, welche alle Menschen in einer Gemeinschaft zusammenhalten. Dabei zeigt er, was wir von der Gemeinschaft zu empfangen hoffen und wie wir auf Zuwendung ihrerseits reagieren, wie viel uns ihre Anerkennung und Förderung bedeuten.
Saturn vermittelt uns dagegen, wie wir unsere Ansprüche an die Gemeinschaft durchsetzen wollen, so wie Mars uns dies auf der schenmenschlichen Ebene vormacht. Dabei entscheidet sich, ob wir in der Lage sind, den uns gewährten Raum in der Gesellschaft zu nutzen, um unsere Wertvorstellungen aktiv einzubringen. Dies ist natürlich nicht immer einfach und in aller Regel mit Arbeit und Anstrengung verbunden. Nicht selten reagiert die Gesellschaft verständnislos auf solche Vorstöße und quittiert sie mit Beschränkung und Maßregelung, denn sie erwartet von ihren Mitgliedern in erster Linie, sich einfügen zu können, bevor sie sich dem Willen eines einzelnen leichtfertig beugen würde. Während Jupiter also aussagt, was wir von der sozialen Wirklichkeit erwarten, erzählt uns Saturn, was diese von uns erwartet, welche Leistungen und Beiträge wir zu erbringen haben, um uns in ihr überhaupt unseren Wert zu beweisen.
Der Abyssos
Der gezielte Umgang mit der Dynamik zwischen diesen beiden Planeten setzt voraus, daß man sich aktiv am Aufbau der sozialen Wirklichkeit beteiligen möchte. Um vom zweiten in den dritten Regelkreis zu gelangen, muß ich mich also in Bewegung setzen.
Aus diesem Grund befindet sich zwischen dem zweiten und dem dritten Regelkreis eine Art "Abgrund", ein Abyss, den wir überwinden müssen, wenn wir mit Jupiter und Saturn unser Leben gestalten wollen. Wenn wir dies nicht wollen, heißt dies nicht, daß wir Jupiter und Saturn getrost aus unseren Horoskopen radieren könnten - nein: wir müssen ganz im Gegenteil in Kauf nehmen, daß dann der dritte Regelkreis den Rahmen unseres Lebens, was wir von der Gesellschaft bekommen und was wir ihr schulden, ohne unser Zutun festsetzt.
Wer dagegen einen Schritt über den Abyss macht, wird schnell die Perspektive auf die Gesellschaft ändern: während sie noch aus der Perspektive des ersten und des zweiten Regelkreises wie ein Verhängnis wirkte ("die da oben machen doch was sie wollen"), wird sie jetzt von dem Erlebnis getragen, aktiv dazu zu gehören: alle meine Handlungen bekommen nun einen höheren Sinn, der sich nicht mehr nur auf mein eigenes Leben erstreckt, sondern das Leben einer großen Gruppe von Menschen mit einbezieht. Die größte Lektion dieses Regelkreises ist daher Verantwortung für das Wohl aller zu übernehmen, und dies bedeutet über den Tellerrand seiner eigenen Entwicklung hinaus zu blicken.
Mit dem Überqueren dieses Abyssos ist im Grunde der erste Schritt zur Demontage der eigenen Persönlichkeit getan - es ist der erste Schritt in eine Wirklichkeit, die über meine Persönlichkeit hinausgeht: Der Weg über den Abyssos ist unweigerlich mit dem Verlust von lieb gewonnenen und bequemen Vorstellungen über sich selbst und die Welt verbunden. Ob dies von Erfolg gekrönt sein wird oder nicht: In jedem Fall werden Sie jenseits des Angrundes nicht mehr derselbe sein wie auf der anderen Seite
Dies ist freilich vielen Menschen zu anstrengend und riskant - und so bleibt manch ein Schuster lieber bei seinen Leisten.
Der gezielte Umgang mit der Dynamik zwischen diesen beiden Planeten setzt voraus, daß man sich aktiv am Aufbau der sozialen Wirklichkeit beteiligen möchte. Um vom zweiten in den dritten Regelkreis zu gelangen, muß ich mich also in Bewegung setzen.
Aus diesem Grund befindet sich zwischen dem zweiten und dem dritten Regelkreis eine Art "Abgrund", ein Abyss, den wir überwinden müssen, wenn wir mit Jupiter und Saturn unser Leben gestalten wollen. Wenn wir dies nicht wollen, heißt dies nicht, daß wir Jupiter und Saturn getrost aus unseren Horoskopen radieren könnten - nein: wir müssen ganz im Gegenteil in Kauf nehmen, daß dann der dritte Regelkreis den Rahmen unseres Lebens, was wir von der Gesellschaft bekommen und was wir ihr schulden, ohne unser Zutun festsetzt.
Wer dagegen einen Schritt über den Abyss macht, wird schnell die Perspektive auf die Gesellschaft ändern: während sie noch aus der Perspektive des ersten und des zweiten Regelkreises wie ein Verhängnis wirkte ("die da oben machen doch was sie wollen"), wird sie jetzt von dem Erlebnis getragen, aktiv dazu zu gehören: alle meine Handlungen bekommen nun einen höheren Sinn, der sich nicht mehr nur auf mein eigenes Leben erstreckt, sondern das Leben einer großen Gruppe von Menschen mit einbezieht. Die größte Lektion dieses Regelkreises ist daher Verantwortung für das Wohl aller zu übernehmen, und dies bedeutet über den Tellerrand seiner eigenen Entwicklung hinaus zu blicken.
Mit dem Überqueren dieses Abyssos ist im Grunde der erste Schritt zur Demontage der eigenen Persönlichkeit getan - es ist der erste Schritt in eine Wirklichkeit, die über meine Persönlichkeit hinausgeht: Der Weg über den Abyssos ist unweigerlich mit dem Verlust von lieb gewonnenen und bequemen Vorstellungen über sich selbst und die Welt verbunden. Ob dies von Erfolg gekrönt sein wird oder nicht: In jedem Fall werden Sie jenseits des Angrundes nicht mehr derselbe sein wie auf der anderen Seite
Dies ist freilich vielen Menschen zu anstrengend und riskant - und so bleibt manch ein Schuster lieber bei seinen Leisten.
Der vierte Regelkreis: Die transpersonale Wirklichkeit
Die letzten drei Planeten beziehen sich auf eine Wirklichkeit, zu der ich im Regelfall keine aktive Beziehung unterhalte: Ich bin eher von ihren Wirkungen betroffen, er-lebe sie eher als das ich sie lebe: als chaotische Zustände oder sogenannte "Schicksalsschläge". Doch liefern sie auch unverhoffte Chancen und glückliche "Zufälle" - nicht selten gerade in Momenten tiefster Verzweiflung ... Ansonsten ist das "Treiben" der Transsaturnier Neptun, Uranus und Pluto für den Alltagsmenschen nicht kontrollierbar, so als ob sich dann und wann nach einem uns unbekannten Prinzip die Pforten zu einer höheren Wirklichkeit öffnen und wieder schließen.
Wenn es so etwas wie eine Wahrheit hinter der Wirklichkeit gibt, entspräche das Erkennen dieser Wahrheit dem Prinzip des Neptun : es wäre das selbstlose Wahrnehmen. Im Normalfall stehen uns hierzu keinerlei Erfahrungen zur Verfügung, weil wir unser Selbst niemals aufhören wird, unsere Sicht der Dinge einzufärben und daher die Wahrheit zu färben und zu verzerren. Ob uns das gefällt oder nicht: wir können unsere persönliche Wirklichkeit (Mond) nicht verlassen. Deshalb macht sich Neptun im Normalfall als feine Antenne bemerkbar, welche uns nicht mehr als eine Ahnung darüber verschafft, welche Kräfte hinter den Kulissen möglicherweise am Werke sind. Viele erleben Neptun auch als ein vages Gefühl der Einheit mit allem Lebendigen, wie es sich z.B. durch Meditation oder andere spirituelle Übungen einstellt. Ungeachtet dessen gibt es keine Mittel und Wege, die Wirklichkeit hinter der Wirklichkeit, die Neptun repräsentiert, zu erkunden oder etwaige Erfahrungen in diese Richtung gar zu beweisen. Nur allzu oft gehen Menschen, die von Neptun berührt wurden, diesem auf den Leim: er äußert sich genauso gerne in Täuschung und Selbstbetrug, indem er uns vorgaukelt, wir hätten den Schleier des Maya gelüftet - und dabei hat er uns lediglich einen Zerrspiegel vorgehalten.
Uranus wäre das objektive, selbstlose Denken, welches uns von den Zwängen der gewöhnlichen Logik befreit. In Wirklichkeit aber sind wir Gefangene dieser Logik, die auf unserer individuellen Eindrucksbewältigung (Merkur) aufbaut und die wir kaum ablegen können. Uranus offenbart sich dennoch hin und wieder in genialen Einfällen und überraschenden "Aha"-Erlebnissen, die unsere Sicht der Dinge mit einem Schlag verändern können. Wenn er es nicht so gut mit uns meint, erzeugt er gerne Brüche in unserem Denkgefüge, ohne einen bestimmten Sinn oder Zweck dabei zu verfolgen. So läßt er uns widersprüchlich und inkonsequent sein und verursacht immer dann, wenn wir es am wenigsten brauchen, einen plötzlichen Richtungswechsel der Ereignisse.
Pluto entspricht auf einer höheren Ebene einem Umgang mit der Wirklichkeit, der frei ist von jeglichen individuellen Absichten und Interessen: Pluto ist das selbstlose Handeln. Auch hier kann der Normalsterbliche auf keinerlei aktive Erfahrung zurückgreifen, da keine unserer Äußerungen jemals unabhängig von unserem Selbst stattfinden kann - egal, was wir tun, es wird immer eine Absicht dahinter stecken (und sei es die, in den Himmel für unsere guten Taten zu kommen). Und dennoch: es gibt flüchtige Momente, in denen wir wirklich selbstlos handeln und uns ganz einer höheren Wahrheit verpflichtet fühlen - doch sind diese Augenblicke alles andere als kontrollierbar und zumeist geht ihnen ein Schock voraus, der unseren ersten Regelkreis außer Gefecht setzt. Vergleichen Sie hierzu die Erlebnisse von Menschen, die ungewollt an den Schauplatz einer Katastrophe kommen, wie z.B. des Zugunglücks in Eschede: ungeachtet des entsetzlichen Anblicks haben die meisten Menschen begonnen zu helfen. Später berichteten sie jedoch, daß dies wie ferngesteuert geschah - sie hatten keine Kontrolle über ihr Tun. Die Realität zeigt, daß wir es weitaus öfters mit der dunklen Seite von Pluto zu tun haben: er verneint unsere Individualität. Dies gilt nicht nur, wenn wir einem Massenschicksal anheimfallen, sondern auch wir gezwungen werden, uns übergeordneten Mächten zu unterwerfen, wie z.B. in einer Diktatur: auch hier wird uns unsere Persönlichkeit genommen.
Nur der Theorie nach kann der vierte Regelkreis aktiv gelebt werden: ich persönlich kenne keine Beispiele, in denen dies zweifelsfrei der Fall ist. Dennoch gibt es einige Menschen, die von sich glauben, sie könnten selbstlos fühlen, denken und handeln. Gerade in esoterischen Kreisen wird viel von Erleuchtung gesprochen, welche der Verwirklichung des vierten Regelkreises entspräche. Aber Vorsicht! Die Falle des vierten Regelkreises liegt genau darin begründet, daß es keine Möglichkeit gibt, sein Wirken zu beweisen: Neptun mag uns selbst und andere täuschen und betrügen, Uranus lockt uns durch vermeintliche Intuitionen auf die falsche Fährte und Pluto zwingt uns seinen Glauben auf und macht uns zu Sklaven fadenscheiniger Ideologien. Dabei wird nur allzu leicht vergessen, daß der Weg zum vierten Regelkreis nicht am dritten Regelkreis vorbei führen kann: d.h. ohne Verantwortung für das soziale Ganze übernehmen zu wollen, also Erleuchtung als Ego-Trip, bleibt der Zugang zu dieser Ebene der Wirklichkeit ohnehin verschlossen.
Ohne das Überqueren des Abyssos gibt es keine Selbstlosigkeit, und damit keinen aktiven Zugang zur transpersonalen Wirklichkeit! Alles andere ist Selbstbetrug und im schlimmsten Fall Betrug am anderen. Dann nämlich glauben wir, daß unser erster Regelkreis, unsere persönliche Sicht der Dinge, über uns hinausreicht und mehr ist als wir selbst, und schlimmer noch, daß wir unsere Sicht der Dinge anderen aufpressen dürfen.
Wozu aber brauchen wir dann den vierten Regelkreis? Meines Erachtens ist er der Zugang zu jener Welt des Chaotischen, die uns alle Zeit umgibt und aus der wir schöpfen, um unsere Wirklichkeit zugleich aufrecht und flexibel zu erhalten. Der richtige Umgang mit den transpersonalen Planeten Neptun, Uranus und Pluto kann nur darin bestehen, sie als Chancen zur Veränderung zu begreifen, die spontan aus dem Chaos auftauchen und die wir packen müssen, bevor sie wieder ins Unbekannte verschwinden.
Die letzten drei Planeten beziehen sich auf eine Wirklichkeit, zu der ich im Regelfall keine aktive Beziehung unterhalte: Ich bin eher von ihren Wirkungen betroffen, er-lebe sie eher als das ich sie lebe: als chaotische Zustände oder sogenannte "Schicksalsschläge". Doch liefern sie auch unverhoffte Chancen und glückliche "Zufälle" - nicht selten gerade in Momenten tiefster Verzweiflung ... Ansonsten ist das "Treiben" der Transsaturnier Neptun, Uranus und Pluto für den Alltagsmenschen nicht kontrollierbar, so als ob sich dann und wann nach einem uns unbekannten Prinzip die Pforten zu einer höheren Wirklichkeit öffnen und wieder schließen.
Wenn es so etwas wie eine Wahrheit hinter der Wirklichkeit gibt, entspräche das Erkennen dieser Wahrheit dem Prinzip des Neptun : es wäre das selbstlose Wahrnehmen. Im Normalfall stehen uns hierzu keinerlei Erfahrungen zur Verfügung, weil wir unser Selbst niemals aufhören wird, unsere Sicht der Dinge einzufärben und daher die Wahrheit zu färben und zu verzerren. Ob uns das gefällt oder nicht: wir können unsere persönliche Wirklichkeit (Mond) nicht verlassen. Deshalb macht sich Neptun im Normalfall als feine Antenne bemerkbar, welche uns nicht mehr als eine Ahnung darüber verschafft, welche Kräfte hinter den Kulissen möglicherweise am Werke sind. Viele erleben Neptun auch als ein vages Gefühl der Einheit mit allem Lebendigen, wie es sich z.B. durch Meditation oder andere spirituelle Übungen einstellt. Ungeachtet dessen gibt es keine Mittel und Wege, die Wirklichkeit hinter der Wirklichkeit, die Neptun repräsentiert, zu erkunden oder etwaige Erfahrungen in diese Richtung gar zu beweisen. Nur allzu oft gehen Menschen, die von Neptun berührt wurden, diesem auf den Leim: er äußert sich genauso gerne in Täuschung und Selbstbetrug, indem er uns vorgaukelt, wir hätten den Schleier des Maya gelüftet - und dabei hat er uns lediglich einen Zerrspiegel vorgehalten.
Uranus wäre das objektive, selbstlose Denken, welches uns von den Zwängen der gewöhnlichen Logik befreit. In Wirklichkeit aber sind wir Gefangene dieser Logik, die auf unserer individuellen Eindrucksbewältigung (Merkur) aufbaut und die wir kaum ablegen können. Uranus offenbart sich dennoch hin und wieder in genialen Einfällen und überraschenden "Aha"-Erlebnissen, die unsere Sicht der Dinge mit einem Schlag verändern können. Wenn er es nicht so gut mit uns meint, erzeugt er gerne Brüche in unserem Denkgefüge, ohne einen bestimmten Sinn oder Zweck dabei zu verfolgen. So läßt er uns widersprüchlich und inkonsequent sein und verursacht immer dann, wenn wir es am wenigsten brauchen, einen plötzlichen Richtungswechsel der Ereignisse.
Pluto entspricht auf einer höheren Ebene einem Umgang mit der Wirklichkeit, der frei ist von jeglichen individuellen Absichten und Interessen: Pluto ist das selbstlose Handeln. Auch hier kann der Normalsterbliche auf keinerlei aktive Erfahrung zurückgreifen, da keine unserer Äußerungen jemals unabhängig von unserem Selbst stattfinden kann - egal, was wir tun, es wird immer eine Absicht dahinter stecken (und sei es die, in den Himmel für unsere guten Taten zu kommen). Und dennoch: es gibt flüchtige Momente, in denen wir wirklich selbstlos handeln und uns ganz einer höheren Wahrheit verpflichtet fühlen - doch sind diese Augenblicke alles andere als kontrollierbar und zumeist geht ihnen ein Schock voraus, der unseren ersten Regelkreis außer Gefecht setzt. Vergleichen Sie hierzu die Erlebnisse von Menschen, die ungewollt an den Schauplatz einer Katastrophe kommen, wie z.B. des Zugunglücks in Eschede: ungeachtet des entsetzlichen Anblicks haben die meisten Menschen begonnen zu helfen. Später berichteten sie jedoch, daß dies wie ferngesteuert geschah - sie hatten keine Kontrolle über ihr Tun. Die Realität zeigt, daß wir es weitaus öfters mit der dunklen Seite von Pluto zu tun haben: er verneint unsere Individualität. Dies gilt nicht nur, wenn wir einem Massenschicksal anheimfallen, sondern auch wir gezwungen werden, uns übergeordneten Mächten zu unterwerfen, wie z.B. in einer Diktatur: auch hier wird uns unsere Persönlichkeit genommen.
Nur der Theorie nach kann der vierte Regelkreis aktiv gelebt werden: ich persönlich kenne keine Beispiele, in denen dies zweifelsfrei der Fall ist. Dennoch gibt es einige Menschen, die von sich glauben, sie könnten selbstlos fühlen, denken und handeln. Gerade in esoterischen Kreisen wird viel von Erleuchtung gesprochen, welche der Verwirklichung des vierten Regelkreises entspräche. Aber Vorsicht! Die Falle des vierten Regelkreises liegt genau darin begründet, daß es keine Möglichkeit gibt, sein Wirken zu beweisen: Neptun mag uns selbst und andere täuschen und betrügen, Uranus lockt uns durch vermeintliche Intuitionen auf die falsche Fährte und Pluto zwingt uns seinen Glauben auf und macht uns zu Sklaven fadenscheiniger Ideologien. Dabei wird nur allzu leicht vergessen, daß der Weg zum vierten Regelkreis nicht am dritten Regelkreis vorbei führen kann: d.h. ohne Verantwortung für das soziale Ganze übernehmen zu wollen, also Erleuchtung als Ego-Trip, bleibt der Zugang zu dieser Ebene der Wirklichkeit ohnehin verschlossen.
Ohne das Überqueren des Abyssos gibt es keine Selbstlosigkeit, und damit keinen aktiven Zugang zur transpersonalen Wirklichkeit! Alles andere ist Selbstbetrug und im schlimmsten Fall Betrug am anderen. Dann nämlich glauben wir, daß unser erster Regelkreis, unsere persönliche Sicht der Dinge, über uns hinausreicht und mehr ist als wir selbst, und schlimmer noch, daß wir unsere Sicht der Dinge anderen aufpressen dürfen.
Wozu aber brauchen wir dann den vierten Regelkreis? Meines Erachtens ist er der Zugang zu jener Welt des Chaotischen, die uns alle Zeit umgibt und aus der wir schöpfen, um unsere Wirklichkeit zugleich aufrecht und flexibel zu erhalten. Der richtige Umgang mit den transpersonalen Planeten Neptun, Uranus und Pluto kann nur darin bestehen, sie als Chancen zur Veränderung zu begreifen, die spontan aus dem Chaos auftauchen und die wir packen müssen, bevor sie wieder ins Unbekannte verschwinden.
Regelkreise und Quadranten
Vier Regelkreise - vier Quadranten: die Parallele drängt sich auf und damit die Frage, wo die Entsprechungen und wo die Unterschiede zu sehen sind.
Letztere liegen ganz klar in der unterschiedlichen Gewichtung von Häusern und Planeten begründet: Häuser "machen" nichts (sie "strahlen" nicht, wie man früher sagte), sondern repräsentieren das Gegebene und das Mögliche. Die Planeten hingegen besitzen schon der Anschauung nach eine Art Eigenleben mit ihren Rückläufigkeiten und den daraus resultierenden Schleifenbewegungen am Firmament (die "ungehorsamen" Schafe, wie sie von den Babyloniern genannt wurden, im Gegensatz zu den "zahmen" Fixsternen, die immer hübsch brav an ihrer Stelle blieben).
Die Quadranten stellen uns ein Potential zur Verfügung, aus dem ich meine Wirklichkeit aufbauen kann. In den Häusern erfahre ich alles darüber, was in mir angelegt ist, und einerseits meine "Wegzehrung" ist (AC/DC) und andererseits meine "Landkarte" darstellt (MC/IC), nach der ich mich richten kann. Dennoch heißt dies noch lange nicht, daß ich mich überhaupt in Bewegung setze - bildhaft gesprochen: Ich stehe am Beginn meiner Reise mit geschnürtem Ränzel und einem klaren Bild meines Zieles - aber ich mache den ersten Schritt nicht. Es sind die Planeten, welche mich in Bewegung setzen, indem sie das vorhandene Material "verzehren" und dadurch meine Entwicklung vorantreiben.
Ich kann mich während meiner Reise auf vier Ebenen vorwärtsbewegen: den vier Regelkreisen. Es handelt sich dabei um vier unterschiedliche Perspektiven, die ich im Laufe meiner Reise einnehmen kann und jeweils andere Aspekte beleuchten und andere Anforderungen an den Sinn meiner Reise stellen.
Der erste Regelkreis funktioniert dabei immer: er sorgt dafür, daß ich überhaupt vorwärts komme. Deshalb ist dieser Regelkreis mit dem Imum Cœli verwandt, dem Fußpunkt unseres Lebens.
Der zweite Regelkreis verlangt bereits von mir, Aufmerksamkeit auf meine Umwelt zu richten. Er ist deshalb verwandt mit dem Deszendenten als Schnittstelle zwischen den Grundbedürfnissen meiner Persönlichkeit und den Anforderungen meiner Umwelt.
Erst ab dem dritten Regelkreis stellt sich jedoch überhaupt die Frage nach dem Sinn meiner Reise - und zwar, ob ich ihn aus mir selbst schöpfe oder ob ich einen vorgefertigten Sinn vorziehe: dies ist die eigentliche Bedeutung des Abyssos - ein Bewußtsein seiner Selbst zu entwickeln und damit den ersten Schritt aus der Fremdbestimmung zu gehen. Unschwer zu erkennen ist die Verwandtschaft des dritten Regelkreis mit dem Medium Cœli.
Der vierte Regelkreis stellt mir schließlich die Frage, was hinter dieser Reise steckt und ob diese Reise über meine Persönlichkeit hinausgeht. Es bleibt der Aszendent als verwandter Punkt im Horoskop. Wie ist dies zu erklären? Mit dem vierten Regelkreis berühren wir das Wesen unserer Existenz an seiner empfindlichsten Stelle - dem Inhalt unseres Lebens. Der Aszendent enthält in seiner komprimierten Form alle notwendigen Informationen, die wir benötigen, um unser Leben zu meistern. Er ist der Eintrittspunkt in diese Existenz, während der vierte Regelkreis die höchste Stufe der Transformation, die wir erreichen können. Anfang und Ende schließen sich: "Am Ende all unseres Suchens werden wir zu unserem Ausgangspunkt zurückkehren, und wir werden den Ort zum erstenmal sehen." (T.S. Eliot)
Literatur:
Christopher A. Weidner, Das Arbeitsbuch zum Horoskop, Knaur TB, München 2001.
Christopher A. Weidner, Astrologie für Einsteiger, Knaur TB, München 2001 (war: Die Sprache der Sterne, Knaur TB, München 1999).
Michael Roscher, Praxis der Horoskopinterpretation, Knaur TB, München 1992.
Michael Roscher, Das Astrologiebuch, Droemer Knaur, München 1989.
Diese Artikel könnten Sie auch noch interessieren:
Die IC-/MC-Achse
Elternbilder im Horoskop
Vier Regelkreise - vier Quadranten: die Parallele drängt sich auf und damit die Frage, wo die Entsprechungen und wo die Unterschiede zu sehen sind.
Letztere liegen ganz klar in der unterschiedlichen Gewichtung von Häusern und Planeten begründet: Häuser "machen" nichts (sie "strahlen" nicht, wie man früher sagte), sondern repräsentieren das Gegebene und das Mögliche. Die Planeten hingegen besitzen schon der Anschauung nach eine Art Eigenleben mit ihren Rückläufigkeiten und den daraus resultierenden Schleifenbewegungen am Firmament (die "ungehorsamen" Schafe, wie sie von den Babyloniern genannt wurden, im Gegensatz zu den "zahmen" Fixsternen, die immer hübsch brav an ihrer Stelle blieben).
Die Quadranten stellen uns ein Potential zur Verfügung, aus dem ich meine Wirklichkeit aufbauen kann. In den Häusern erfahre ich alles darüber, was in mir angelegt ist, und einerseits meine "Wegzehrung" ist (AC/DC) und andererseits meine "Landkarte" darstellt (MC/IC), nach der ich mich richten kann. Dennoch heißt dies noch lange nicht, daß ich mich überhaupt in Bewegung setze - bildhaft gesprochen: Ich stehe am Beginn meiner Reise mit geschnürtem Ränzel und einem klaren Bild meines Zieles - aber ich mache den ersten Schritt nicht. Es sind die Planeten, welche mich in Bewegung setzen, indem sie das vorhandene Material "verzehren" und dadurch meine Entwicklung vorantreiben.
Ich kann mich während meiner Reise auf vier Ebenen vorwärtsbewegen: den vier Regelkreisen. Es handelt sich dabei um vier unterschiedliche Perspektiven, die ich im Laufe meiner Reise einnehmen kann und jeweils andere Aspekte beleuchten und andere Anforderungen an den Sinn meiner Reise stellen.
Der erste Regelkreis funktioniert dabei immer: er sorgt dafür, daß ich überhaupt vorwärts komme. Deshalb ist dieser Regelkreis mit dem Imum Cœli verwandt, dem Fußpunkt unseres Lebens.
Der zweite Regelkreis verlangt bereits von mir, Aufmerksamkeit auf meine Umwelt zu richten. Er ist deshalb verwandt mit dem Deszendenten als Schnittstelle zwischen den Grundbedürfnissen meiner Persönlichkeit und den Anforderungen meiner Umwelt.
Erst ab dem dritten Regelkreis stellt sich jedoch überhaupt die Frage nach dem Sinn meiner Reise - und zwar, ob ich ihn aus mir selbst schöpfe oder ob ich einen vorgefertigten Sinn vorziehe: dies ist die eigentliche Bedeutung des Abyssos - ein Bewußtsein seiner Selbst zu entwickeln und damit den ersten Schritt aus der Fremdbestimmung zu gehen. Unschwer zu erkennen ist die Verwandtschaft des dritten Regelkreis mit dem Medium Cœli.
Der vierte Regelkreis stellt mir schließlich die Frage, was hinter dieser Reise steckt und ob diese Reise über meine Persönlichkeit hinausgeht. Es bleibt der Aszendent als verwandter Punkt im Horoskop. Wie ist dies zu erklären? Mit dem vierten Regelkreis berühren wir das Wesen unserer Existenz an seiner empfindlichsten Stelle - dem Inhalt unseres Lebens. Der Aszendent enthält in seiner komprimierten Form alle notwendigen Informationen, die wir benötigen, um unser Leben zu meistern. Er ist der Eintrittspunkt in diese Existenz, während der vierte Regelkreis die höchste Stufe der Transformation, die wir erreichen können. Anfang und Ende schließen sich: "Am Ende all unseres Suchens werden wir zu unserem Ausgangspunkt zurückkehren, und wir werden den Ort zum erstenmal sehen." (T.S. Eliot)
Literatur:
Christopher A. Weidner, Das Arbeitsbuch zum Horoskop, Knaur TB, München 2001.
Christopher A. Weidner, Astrologie für Einsteiger, Knaur TB, München 2001 (war: Die Sprache der Sterne, Knaur TB, München 1999).
Michael Roscher, Praxis der Horoskopinterpretation, Knaur TB, München 1992.
Michael Roscher, Das Astrologiebuch, Droemer Knaur, München 1989.
Diese Artikel könnten Sie auch noch interessieren:
Die IC-/MC-Achse
Elternbilder im Horoskop