Von Mona Riegger
Wenn man, wie ich, in Berlin lebt, kommt man seit Wochen nicht umhin, sich auf die eine oder andere Art mit dem traurigen Kapitel "Mauerbau" zu befassen. Das Thema ist zumindest hier in aller Munde und in Regionalprogrammen kommen z.B. immer wieder Zeitzeugen zu Wort. Ihre Berichte darüber, wie sie die Zeit um den 13. August 1961 in Berlin erlebt haben sind spannend und so liegt es nahe, auch mal einen astrologischen Blick auf die Geschehnisse rund um Mauerbau und Mauerfall zu werfen...
„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!“
Als Walter Ulbricht am 15.6.1961 bei einer Pressekonferenz diese Lüge verkündete, war der Stacheldraht zum Abriegeln Ostberlins schon bestellt. Das Wort „Mauer“ fiel damals allerdings zum ersten Mal, insofern hat Ulbricht unbewusst schon verraten, was acht Wochen später Gewissheit wurde.
Der Beginn des Baus der Mauer
Um 0 Uhr am 13.8.1961 begannen Grenzpolizisten damit, die Übergänge nach West-Berlin mit Stacheldraht abzuriegeln. Die U-Bahnen hielten nicht mehr an West-Bahnhöfen und um 1.05 Uhr ging am Brandenburger Tor das Licht aus.
Abb. 1 - Beginn der Abriegelung Ost-Berlins: 13.8.1961, 0 Uhr, Berlin
Zu nachtschlafender Zeit bemerkten damals nur „Nachtschwärmer“, dass in der Stadt etwas nicht stimmte. Zeitzeugen berichten, dass sie z. B. in Ost-Berlin auf einer Party waren und auf dem Nachhauseweg nach Westberlin, nicht mehr am gewohnten U-Bahnhof aussteigen konnten oder durch Stacheldraht und Volkspolizei daran gehindert wurden, in den Westteil zu gelangen. Wer in dieser Nacht im Westteil unterwegs war und im Ostteil wohnte, musste blitzschnell entscheiden, ob er alles zurücklassen und im Westen bleiben wollte.
Astrologisch zeigt sich das Geschehen am Zwillinge-Aszendent, bei dem es um kurze Wege/Reisen geht, um Nachbarschaft, um Flexibilität und um „Zweiteilung“! Merkur, der Herrscher von 1, steht in Konjunktion zur Sonne und Lilith am IC. Hier ging es also um drastische, außergewöhnliche Vorgänge in den Bereichen Heimat, Wohnen, Familie. Auch der Mond, Herrscher von 3 und in Konjunktion zu Pluto sowie in Opposition zu Chiron zeigt an, dass in Sachen „Bewegungsfreiheit am Wohnort“ Schicksalhaftes (Pluto) sowie Schmerzhaftes (Chiron) geschah. Das ohnmächtige Volk bekam die Macht des SED-Staatsapparats zu spüren.
Die Sonne bringt es an den Tag - Die Grenzen sind dicht
Abb. 2 - Sonne am MC des 13.8.1961, 12.10 Uhr, Berlin
Als die Sonne, mit Merkur und Lilith am MC stand, waren die Grenzen dicht. Ein Passieren zwischen den Sektoren war nicht mehr möglich. Die Spitze des 3. Hauses auf 10 Grad Steinbock sowie ein starkgestellter Saturn in Steinbock in 3, zeigen dies auf eindrückliche Weise. Neptun am AC symbolisiert die Rat- und Hilflosigkeit, aber auch das Unglaubliche an sich, das zu dieser Zeit ins Bewusstsein drang.
Berlin, eine geteilte Stadt
Ein Bild sagt oft mehr als 1000 Worte. 28 Jahre lang war Berlin fortan eine geteilte Stadt, Deutschland ein geteiltes Land und die Welt geteilt in Ostblock und Westmächten.
Abb. 3 - Links Ost-Berlin mit Mauerstreifen, rechts Straßenzug in West-Berlin. Foto: Florian Schäfer
Der Fall der Mauer 28 Jahre später
Wieder bei einer Pressekonferenz fiel ein entscheidender Satz. Auf die Frage, wann eine neue Reiseregelung für die seit Monaten revoltierende Bevölkerung der DDR in Kraft tritt, antwortet Günter Schabowski am 9. November 1989 um 18.53 Uhr irrtümlich, dass diese Regelung „sofort, unverzüglich“ in Kraft trete.
Abb. 4 - Pressekonferenz am 9.11.1989, 18.53 h, Berlin
Diese Nachricht schlug ein wie eine Bombe. Uranus-Venus-Konjunktion am DC im Quadrat zu Mond in 10! Eigentlich sollte diese neue Regelung, wonach „Privatreisen nach dem Ausland“, ohne besondere Reiseanlässe wie etwa Verwandtenbesuche, nun kurzfristig genehmigt würden, erst am 10.11. in Kraft treten. Das wusste Schabowski zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht. Krebs-AC und Fische-Mond in 10 spiegelt nicht nur Schabowskis „Fischen im Trüben“ wider, als er auf seinen Zettel schaute und dort vergeblich nach einem genauen Zeitpunkt suchte, sondern auch den Unglauben im Volk ob dieser Nachricht. Ein Traum wurde für die an die Grenzen geeilten Massen wahr, doch es dauerte noch bis 23.30 Uhr, als sich der erste Schlagbaum öffnete.
Abb. 5 - Menschenmassen am Grenzübergang "Bornholmer Straße" (1)
Die ersten DDR-Bürger gelangen nach West-Berlin
Abb. 6 - Der Schlagbaum hat sich geöffnet, 9.11.1989, 23.30 h, Berlin
Die Reisefreiheit ist da! Venus, Herrscher von 3, in Konjunktion zu Uranus und im Quadrat zum Widder-Mond. Die Sonne-Pluto-Merkur-Konjunktion am IC spiegelt das überwältigende Geschehen der Grenzöffnung wider. Ein stark gestellter Pluto am IC, diesmal ging die Macht tatsächlich vom Volke aus.
Mauerbau und Mauerfall in der Synastrie
Abb. 7 - Innen: Mauerbau am 13.8.1961, 12.10 h, Berlin - Außen: Grenzöffnung am 9.11.1989, 23.30 h, Berlin
Knapp einen Saturn-Umlauf hat es gedauert, bis die Mauer fiel. Was aus SED-Sicht für die Ewigkeit gebaut war und mit Steinbock-Saturn tatsächlich immer unüberwindbarer wurde, kam letztlich an Neptun nicht vorbei. Die dritte und letzte exakte Saturn-Neptun-Konjunktion des Jahres 1989 ließ die Mauer mit friedlichen Mitteln dahinschmelzen. Die Konjunktion wurde auf 10 Grad Steinbock exakt, genau auf der Spitze 3 des Mauerbau-Horoskops. Gegenüber, auf Spitze 9 stand ebenfalls gradgenau Jupiter. Die Auflösung der Grenze, galt also nicht nur für die Nachbarschaft in West-Berlin (Neptun Spitze 3), sondern auch für die weite Welt (Jupiter Spitze 9). Die Mondknoten-Achse der Grenzöffnung steht gradgenau auf der MC/IC-Achse des Mauerbaus und der laufende AC (am 9.11.89, 23.30 h) fällt exakt auf den Uranus im 10. Haus. Der Sturz des DDR-Regimes war in diesem Moment beschlossene Sache.
Heute, am 50. Jahrestag des Mauerbaus, fand in Berlin um 12 Uhr eine berührende Schweigeminute für die unzähligen Mauertoten statt, die an oder wegen der Mauer ihr Leben ließen. Allein drei von ihnen starben noch im Jahre 1989. (2)
Anmerkungen:
1) Bildnachweis: Bundesarchiv, Bild 183-1989-1118-018 / Roeske, Robert / CC-BY-SA
2) Wikipedia - Todesopfer an der Mauer