Von Lilith Fux Als Standesbeamtin beschäftigt mich schon seit vielen Jahren die Frage, warum sich Menschen unbedingt an einem Datum wie dem 07.07.07 oder auch dem 20.07.2007 das Ja-Wort geben möchten? Es ist statistisch doch zweifelsfrei nachgewiesen, dass diese Ehen auch nicht länger halten als andere …
Von Lilith Fux Wie begehrt Nachnamen auch heute noch sind, die auf eine adlige Familiengeschichte schließen lassen, erlebe ich als Standesbeamtin ständig. Dass eine geborene
Gräfin von Kreuzberg bei einer Heirat den Namen ihres Mannes annimmt und ihren Geburtsnamen ganz ablegt, kommt seltener vor. Dann schon eher der umgekehrte Fall, nämlich dass die Braut den Gatten zum Grafen macht, manchmal sogar ganz ohne dass Adel verpflichtet...
Von Lilith Fux Jeder von uns kennt das Gefühl, sich in seiner Haut nicht wohl zu fühlen. Auch Situationen, in denen man als Frau gerne mal ein Mann wäre oder als Mann gerne mal eine Frau, sind nichts Ungewöhnliches. Was jedoch, wenn man sich von klein auf im falschen Körper und eigentlich dem anderen Geschlecht zugehörig fühlt? Was, wenn man als transsexueller Mensch heiraten möchte?
Von Lilith Fux Seit August 2001 können gleichgeschlechtliche Paare standesamtlich heiraten. Rein rechtlich gesehen findet aber keine Eheschließung statt, sondern eine Verpartnerung. Im Fachjargon wird eine „Lebenspartnerschaft“ eingetragen und die Liebenden sind nach dem Ja-Wort nicht verheiratet sondern verpartnert. Als Familienstand wird also nicht VH für verheiratet eingetragen, sondern VP für verpartnert. Nach einem anfänglichen Boom bleibt die Anzahl der jährlich neu eingetragenen Lebenspartnerschaften relativ konstant. Auffällig ist aber, dass sich immer noch mehr Männer als Frauen „trauen“.
Von Lilith Fux War es früher fast die Regel, dass der Bräutigam durchschnittlich ein bis fünf Jahre älter war als die Braut, so hat sich dies in den letzten Jahren sehr verändert. Abgesehen vom Klassiker „Mann heiratet in zweiter Ehe eine ca. 20 Jahre jüngere Frau“, erlauben sich dies nun auch immer häufiger Frauen. Zwar beträgt hier der Altersunterschied selten 20 Jahre und mehr, aber dass die Braut 5-10 Jahre älter ist als der Mann, ist heute keine Seltenheit mehr.
Von Lilith Fux Die meisten Paare kommen zu mir, weil sie den „Bund fürs Leben“ schließen wollen. In manchen Fällen ist es aber leider auch ein „Pakt mit dem Tode“, der Menschen ins Trauzimmer eines Standesamtes führt. Von „Notfall-Trauungen“ einmal abgesehen, bei denen wir Standesbeamten in aller Eile z.B. in ein Krankenhaus zu einem Sterbenden gerufen werden, um eine Ehe zu schließen, kommen auch immer wieder Paare nach Krebsdiagnosen in meine Sprechstunde. Oft relativ kurz danach, mitunter aber auch erst, wenn die Diagnose „austherapiert“ nur noch wenig Hoffnung auf ein längeres, gemeinsames Leben lässt.